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Insolvenz ausgelöst: Wie Sergio Perez Force India rettete

Wie Sergio Perez mit einer Millionenforderung verhinderte, dass Force India zusperren muss, und welche IndyCar-Legende nun um das Team mitbietet

Sergio Perez, Force India walks the track

Jerry Andre / Motorsport Images

Hat Force-India-Pilot Sergio Perez sein eigenes Team auf dem Gewissen? Durch eine Millionenforderung, die von der mit Perez-Manager Julian Jakobi in Verbindung stehenden Firma Brockstone ausgegangen war, musste das Team am Freitagabend Insolvenz anmelden. Doch was auf den ersten Blick wie ein Anschlag auf Force India aussieht, scheint nun die Rettung für den Rennstall von Vijay Mallya zu bedeuten. Sonst wäre dem Team, das nun unter Gläubigerschutz steht, nach dem Ungarn-Grand-Prix das Geld ausgegangen.

Mit der Anmeldung der kontrollierten Insolvenz steigt der zuständige Richter nicht auf die Aussage Mallyas ein, er habe einen Geldgeber aufgetrieben, der die Schulden des Teams in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags abzahlen könnte. Dabei soll es sich um den britischen Energydrink-Konzern Rich Energy handeln, der laut eigenen Angaben 30 Millionen Pfund investieren wollte.

Die Firma war bereits seit einiger Zeit als potenzieller Teamkäufer gehandelt worden, von Force India selbst allerdings nicht als glaubwürdig akzeptiert worden. Auch für den Richter scheint das Rich-Energy-Angebot nicht überzeugend genug gewesen zu sein. Offenbar zweifelte man daran, dass das Geld auch wirklich fließen würde.

Wie es zur kontrollierten Insolvenz kam

Daraufhin tat Rich Energy seinen Unmut am Freitag auf 'Twitter' kund: Die Insolvenz trotz der angebotenen Finanzspritze sei "ein tragisches und vermeidbares Ergebnis unter der Leitung von Mercedes, Sergio Perez, Julian Jakobi und BWT. Was für eine Schande!"

Tatsächlich haben sich Mercedes und Force-India-Sponsor BWT der Millionenforderung von Brockstone angeschlossen und damit den Weg in die Insolvenz mitgeebnet. Das Force-India-Team, das seit zehn Jahren Antriebseinheiten und seit einiger Zeit auch das Getriebe von Mercedes bezieht, hat dort laut den Stuttgartern Schulden in Höhe von über 10,5 Millionen Euro. Während Perez noch auf rund 3,4 Millionen Euro wartet, bestand das Sponsoring durch BWT laut eigenen Angaben überhaupt darin, Kredite zu finanzieren.

 

Mallya entmachtet

Doch wie wird es nun mit dem Rennstall weitergehen? Vorerst ändert sich dank der kontrollierten Insolvenz gar nichts, außer dass Mallya und die Dachgesellschaft Orange India keine Kontrolle mehr über das Team haben. Der indische Geschäftsmann, der wegen eines Haftbefehls in seiner Heimat in Großbritannien im Exil lebt, hatte trotz der enormen Schieflage seines Teams in den vergangenen Monaten stets behauptet, dass er kein glaubwürdiges Angebot für eine Übernahme vorliegen habe, und so einen Verkauf verzögert.

Nun ist dem verantwortlichen Richter der Geduldsfaden gerissen. Die nun zuständigen Insolvenzverwalter Geoff Rowley und James Baker waren bereits für den Marussia-Fall zuständig und haben das Team zumindest einmal gerettet. "Der Betrieb des Teams wird ganz normal aufrecht erhalten, und es wird in Ungarn an diesem Wochenende antreten", bestätigt Rowley. "Währenddessen werden wir die Möglichkeiten bewerten, um die Zukunft des Teams sicherzustellen."

Diese fünf Kandidaten buhlen um Force-India-Übernahme

In der Zwischenzeit begleicht der Insolvenzverwalter in Abstimmung mit Betriebsleiter Otmar Szafnauer und dem stellvertretenden Teamchef Robert Fernley die Rechnungen. Der Zeitpunkt ist günstig, da nach dem Ungarn-Grand-Prix die verpflichtende Sommerpause der Formel-1-Teams ansteht und die Fabriken zwei Wochen lang geschlossen sein müssen.

In den kommenden drei Wochen soll ein Käufer gefunden werden. Offenbar gibt es bereits fünf Kandidaten, die nun versuchen werden, den Insolvenzverwalter zu überzeugen: Dabei handelt es sich neben Sponsor BWT, Energydrink-Konzern Rich Energy und dem russischen Geschäftsmann Dimitri Masepin, dessen Sohn Nikita Masepin bereits Testpilot bei Force India ist, laut 'auto motor und sport' auch um Michael Andrettis IndyCar-Team und ein von Geschäftsmann Jeff Moorad angeführtes US-Konsortium, das von den Investmentgesellschaften Castle Harlan und Najafi unterstützt wird.

Da das Team dann umbenannt werden würde, droht der Verlust der TV-Gelder. Nur mit einer einstimmigen Ausnahmegenehmigung der Konkurrenzteams könnte das verhindert werden. 

Warum Perez Teamverbleib erwägt

Williams-Pilot Lance Strolls milliardenschwerer Vater Lawrence soll übrigens nicht zu den Bietern zählen. Er dürfte allerdings Interesse haben, seinen Sohn mit 30 Millionen US-Dollar im Gepäck 2019 beim Team einzukaufen.

Was dann aus Perez wird? Während Esteban Ocon auf dem Weg zu Renault ist, ist sein Verbleib beim Team alles andere als aussichtslos. "Wenn es seriöse Leute sind, bleibe ich bei Force India", meint er gegenüber 'auto motor und sport'. "Die Jungs im Team sind ja immer noch die gleichen. Es ist immer noch die beste Truppe im Mittelfeld. Ohne Finanzsorgen werden wir eher noch besser."

 

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