Nach Bahrain: Villeneuve zweifelt an Red Bull und Verstappen
Max Verstappen und Red Bull sendeten in Bahrain eine Kampfansage an Mercedes, Jacques Villeneuve hat jedoch Zweifel
Trotz des starken Saisonauftakts von Max Verstappen und Red Bull in Bahrain ist Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve noch nicht völlig überzeugt davon, dass diese Kombination Lewis Hamilton und Mercedes in diesem Jahr entthronen kann.
Zwar seien die Voraussetzungen gerade mit Sergio Perez als Teamkollegen gut: "In diesem Jahr hat Verstappen die Mittel und einen Teamkollegen, der ihm mehr helfen kann als Bottas Hamilton helfen kann", sagt Villeneuve im Interview mit der 'Gazzetta dello Sport'.
Allerdings habe Red Bull nun auch selbst etwas zu verlieren. "Wir müssen abwarten, wie Max mit dem Druck umgeht, denn es ist das erste Mal, dass er wirklich um die WM kämpfen kann", merkt der Kanadier an: "In Bahrain zum Beispiel lag das Team bei der Strategie falsch, denn zum ersten Mal waren sie gezwungen, auf Mercedes zu reagieren."
Nach der souveränen Poleposition und der Führung im ersten Stint des Rennens reagierte Red Bull viel zu spät auf einen Undercut von Mercedes und musste die Führung abgeben. Zwar hatte Verstappen nach einem späteren zweiten Boxenstopp gegen Rennende die frischeren Reifen, kam jedoch nicht am Briten vorbei - zumindest nicht regelkonform.
Villeneuve: Sainz kann Leclerc gefährlich werden
Vom Kampf um den WM-Titel ist Ferrari immer noch weit entfernt, wenngleich ein klarer Aufschwung im Vergleich zur miserablen Vorsaison erkennbar war. Villeneuve hatte ohnehin keine Wunderdinge erwartet. "Bei diesen Regeln ist es schwierig, sich noch mehr zu verbessern", sagt der Weltmeister von 1997.
Viel spannender findet er das teaminterne Duell zwischen Teamleader Charles Leclerc und Neuzugang Carlos Sainz. "Ich bin sehr neugierig, Sainz zu sehen. Er ist sehr reif und schnell", meint Villeneuve.
Villenuev: Leclerc muss zeigen, ob er ein Champion ist
"Er hat mehr Erfahrung und kann auf die Ratschläge seines Vaters zurückgreifen, der ein sehr fähiger Politiker ist. Das hilft derzeit enorm", erklärt der am Freitag 50 Jahre alt gewordene Ex-Champion.
Dies sei ein großer Unterschied zum vergangenen Jahr, als Sebastian Vettel noch bei der Scuderia war. "In den vergangenen Jahren hat Leclerc Vettel geschlagen, aber Seb war mit dem Kopf nicht da", so Villeneuve.
In diesem Jahr stehe Leclerc, der mit seinen 23 Jahren immer noch ein großes Versprechen für die Zukunft ist, aber unter Druck. "Es wird Zeit für Charles, aufzuwachen. Er muss den nächsten Schritt gehen um zu zeigen, ob er mit den Champions kämpfen kann oder ob er nur ein schneller Fahrer ist", sagt Villeneuve.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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