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James Allison: Seltsame erste Begegnung prägte Beziehung zu Lewis Hamilton

Mercedes-Technikchef James Allison erinnert sich an seinen ersten Arbeitstag mit Lewis Hamilton zurück und verrät, warum der erst einmal beleidigt abzog ...

Manchmal entscheiden im Leben bereits erste Begegnungen darüber, ob man einen anderen Menschen mag oder nicht. Wäre das im Fall von Lewis Hamilton und James Allison so gewesen, hätten sich die beiden vermutlich heute kaum noch etwas zu sagen. Denn im Podcast 'Beyond the Grid' hat Allison nun verraten, dass der erste gemeinsame Arbeitstag der beiden bei Mercedes ein unangenehmes Ende nahm.

"Meine erste Begegnung mit Lewis war ungewöhnlich - um es mal vorsichtig zu sagen", erinnert sich Allison mit einem Schmunzeln an die Wintertests 2017 zurück. Der Brite hatte noch bis 2016 bei Ferrari unter Vertrag gestanden und seinen neuen Job bei Mercedes ganz frisch angetreten. "Wir wurden einander am Morgen vorgestellt", berichtet der Technikchef der Silberpfeile.

Man habe Hände geschüttelt und den üblichen ersten Smalltalk gehalten. "Bis zum Vormittag sind wir uns nicht mehr begegnet", so Allison. Das nächste Aufeinandertreffen gab es erst wieder in der Garage. Da schaute sich Allison gerade einige Daten an und Hamilton, der zuvor einen Run auf der Strecke absolviert hatte, kam dazu. "Ich glaube, er wollte einfach nur freundlich sein", sagt Allison.

"Er hatte [in seinem Run] in Kurve 4 einen ziemlich heftigen Moment, als das Heck ausgebrochen war. Er konnte es noch abfangen und machte weiter. Er kam zu mir und fragte: 'Hey, hast du das in Kurve 4 gesehen?'", so Allison. Er sei davon ausgegangen, dass Hamilton, wie die meisten Fahrer in der Situation, ein Kompliment hören wollte, weil er einen Dreher noch verhindern konnte.

"Etwas unklug sagte ich: 'Ja, ich hab's gesehen. Mich beeindruckt daran, dass ihr Irren in der nächsten Runde noch mehr versucht.' In meinen Augen drückte das in gewisser Weise indirekt diese Wertschätzung aus", erklärt Allison. Bei Hamilton kam das allerdings komplett anders an. In seinen Ohren hörte sich Allisons Aussage eher so an, als stimme etwas mit ihm im Kopf nicht ganz.

Aussprache erst einige Tage später

"Lewis entglitten die Gesichtszüge", lacht Allison und berichtet: "Er guckte mich ganz überrascht an, drehte sich um und ging wieder weg. Ich dachte mir: Okay, er hat mich nicht ganz verstanden ..." Anschließend liefen sich die beiden zunächst auch nicht wieder über den Weg. "Später gegen Abend kam Toto [Wolff] zu mir und sagte: 'James, Lewis hat gesagt, dass du vorhin ziemlich unfreundlich zu ihm warst.'"

"Ich wusste, über was er sprach. Ich wusste aber auch, dass ich eigentlich nicht unfreundlich war", so Allison. Trotzdem versprach er dem Teamchef, dass er die Sache klarstellen werde. Allerdings kam es bei den Tests zu keiner weiteren Begegnung mit Hamilton, sodass man erst in der Fabrik einige Tage später wieder aufeinandertraf. Bei einem gemeinsamen Kaffee in der Kantine klärte Allison das Missverständnis auf.

Zudem versprach er Hamilton, dass so etwas nie wieder vorkommen werde. "Er sagte: 'Nein, bleib wie du bist. Es war nur etwas merkwürdig, dass jemand so etwas beim ersten Gespräch zu dir sagt.' Und das war es vermutlich auch ...", so Allison, der aus heutiger Sicht über den Vorfall lachen kann. Letztendlich führte die Aussprache aber sogar dazu, dass er Hamilton in einem ganz anderen Licht sah als zuvor.

Allison positiv überrascht von Hamilton

"Wir hatten keinerlei Interaktion, bevor ich zum Team kam", verrät Allison, der eigentlich erwartet hatte, dass Hamilton aufgrund seiner Erfolge und seines Status als Superstar ein großes "Ego" habe. Das sei aber überhaupt nicht so gewesen. Denn bei dem besagten Gespräch in der Kantine habe Hamilton Allison, dessen Frau Rebecca 2016 gestorben war, seine Trauer ausgesprochen.

"Das hat mich komplett überrascht - in einem sehr positiven Sinn", verrät er. Das habe eine Menge "Courage" erfordert, weil sich viele Menschen damals nicht getraut hätten, das Thema überhaupt anzusprechen. Und von Hamilton hätte er es schon gar nicht erwartet, weil Rennfahrer "meistens nicht die sensibelsten" Menschen seien. Diese Begegnung sei daher "wichtig" für ihr weiteres Verhältnis gewesen.

Auf die Frage, ob man die beiden heute sogar als Freunde bezeichnen könne, antwortet er jedoch: "Das würde ich keinesfalls sagen." Man habe lediglich eine "professionelle Beziehung" - diese aber auf einem sehr guten und hohen Niveau. Übrigens überraschte Hamilton Allison nicht nur in menschlicher Hinsicht. Auch sportlich ist er vom mittlerweile fünfmaligen Weltmeister seit dem ersten Tag begeistert.

Allison lobt auch Hamiltons sportliche Fähigkeiten

"Er ist noch immer eine Pole-Position-Maschine", lobt Allison. Das sei in Hamiltons fortgeschrittenem Rennfahreralter - er wird im nächsten Jahr 35 - keinesfalls normal. Außerdem sei es beeindruckend, "wie clever und sauber er ein Auto fährt." Allison erklärt: "Er zwingt andere Piloten in Fehler, indem er sein Auto auf der Straße so platziert, dass sie keine Möglichkeit mehr haben - außer ihn zu rammen, aufzugeben oder einen Fehler zu machen."

 

"Und er macht einfach keine [Fehler]", lobt er und nennt das Duell mit Sebastian Vettel zu Beginn des Rennens in Monza 2018 als "perfektes Beispiel". Allison erklärt: "Er hat sein Auto auf der Straße so positioniert, dass Sebastian keine Optionen mehr hatte. Meiner Meinung nach war das großartig - und auch sauber. Es ist nicht so, dass er ihm keinen Platz gelassen hätte oder so. Er ist einfach brillant gefahren."

Hamilton zwang Vettel damals mit einem aggressiven Manöver in einen Dreher. "Diese Dinge hatte ich erwartet", erklärt Allison, der Hamilton bereits vor der gemeinsamen Zeit als Fahrer schätzte. In Realität seien dessen Fähigkeiten aber tatsächlich "noch besser", als er es der heute 51-Jährige zuvor vermutet habe.

Mit Bildmaterial von LAT.

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