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James Vowles: Darum ist das Honda-Werksteam gescheitert

Ob zu BAR-Zeiten oder im Honda-Werksteam: James Vowles erinnert sich die schwierige Zusammenarbeit mit den Japanern und zieht den Vergleich zu heute

Mit dem Ausstieg von Honda aus der Formel 1 nach dieser Saison endet eine Ära. Ob als Werksteam oder als Motorenlieferant von Rennställen wie Williams, McLaren und Red Bull: Die Geschichte der japanischen Marke ist untrennbar mit der Königsklasse verbunden.

Über 70 Rennen wurden mit Honda-Motoren bis dato gewonnen, zudem sechs Hersteller- und fünf Fahrertitel. Einzig als eigenständiges Team gelang Honda nie der ganz große Wurf. In den Jahren des Werksteams (1964-68 und 2006-08) gab es drei Siege. Die beste WM-Platzierung als Hersteller war der vierte Platz (1967 und 2006).

James Vowles, Chefstratege bei Mercedes, kennt den Werdegang von Honda in der Formel 1 aus erster Hand. Er begann seine Laufbahn in der Königsklasse bei BAR, das sechs Jahre lang mit Honda-Motoren unterwegs war, bevor es 2006 in das Honda-Racing-Team überging, nachdem sich die Marke sukzessive eingekauft hatte.

"Wir hatten unsere Arbeitsweise, sie hatten ihre"

Die Zusammenarbeit zwischen den britischen Mitarbeitern von BAR und den japanischen Experten von Honda gestaltete sich nicht immer einfach. "Es wurden zwei verschiedene Kulturen zusammengebracht. Wir hatten unsere Arbeitsweise, sie hatten ihre. Es hat eine lange Zeit gedauert, um herauszufinden, wie man das Beste aus beiden Parteien herausholt", erinnert sich Vowles bei 'Beyond The Grid'.

"Sie haben versucht, die Arbeit am Chassis selbst zu machen. Sie glaubten, dass sie einen besseren Job als wir machen können - parallel zu uns selbst. Man kann sich natürlich vorstellen, dass die Beziehung dadurch kaputtgeht. Das ist dann mit der Zeit auch passiert."

Doch Vowles findet auch lobende Worte: "Im Hinblick auf den Motor haben sie außergewöhnliche Arbeit geleistet. Wir hatten Motoren, die in vielen Jahren exzellent waren. Sie waren ganz nah an der Spitze des Feldes. Das hat sich gegen Ende verschlechtert, aber 2004 und 2006 waren die Motoren sehr, sehr gut."

Vowles beklagt eine fehlerhafte Kommunikation

"Schwierig war das Kommunikationsversagen zwischen beiden Seiten", erzählt der Brite weiter. "Ich erinnere mich an einen speziellen Test, bei dem ich dabei war. Wir waren in Monza. (...) Wir waren eine Woche dort und haben Runden abgespult. Ich glaube, Anthony (Davidson; Anm. d. R.) ist gefahren."

"Es war das dritte Auto, an dem ich am Freitag gearbeitet habe. Wir gingen raus, fuhren knapp 1,8 Kilometer und der Motor ging hoch. Das war ein Motor, mit dem wir in der Woche zuvor tausende Kilometer abgespult hatten. Es ergab also keinen Sinn (noch mehr zu fahren). Also schickten wir die zwei Rennfahrer nicht raus, sondern tauschten den Motor an dem Auto, an dem ich arbeitete."

"Wir fuhren wieder raus, und wir schafften wieder nur eine halbe oder ein paar Runden, bevor der Motor erneut explodierte. (...) Wir haben mehrfach gefragt, ob es der gleiche Motor (wie vorher) war, um zu verstehen, was da los war. Die Antwort war immer: 'Es ist der gleiche Motor.' In Wahrheit stimmte das nicht", so Vowles.

Chefstratege zieht Vergleich zu Mercedes heute

Er spricht von "einem Zusammenbruch der Kommunikation in diesem Zeitraum" und "mangelndem Vertrauen zwischen beiden Firmen", weshalb das Projekt letztlich zerbrach. Aus ganz ähnlichen Gründen scheiterte Honda später auch mit McLaren.

James Vowles

Heute feiert James Vowles mit Mercedes einen Erfolg nach dem anderen

Foto: LAT

Das letzte Honda-Werksteam wurde im März 2009 von Ross Brawn für einen symbolischen Kaufpreis von einem Pfund übernommen und firmierte eine Saison unter dem Namen Brawn GP. Mit Honda-Chassis und Mercedes-Motor gewann es überraschend den Hersteller- und Fahrertitel, bevor es von Daimler übernommen wurde und im neuen Werksteam von Mercedes aufging.

Für jenes ist Vowles bis heute tätig und zieht den Vergleich: "Bei der Beziehung, die wir jetzt mit HPP (High Performance Powertrains) haben, obwohl es zwei verschiedene Abteilungen sind, arbeiten wir jetzt als eine Einheit zusammen. Ich denke, das kommt daher, dass bei der Beziehung zu Honda zu Beginn so viel falsch gelaufen ist."

"Die Art und Weise, wie Honda arbeitet, ist für sie erfolgreich. Und wenn wir von einem kulturellen Standpunkt gewusst hätten, wie wir mit ihnen arbeiten müssen, (...) und noch einmal von vorne anfangen würden, dann hätten wir eine bessere Beziehung."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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