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Alesi von oben: Die Hintergründe zur besonderen Perspektive in Monaco

Ein Video einer besonderen Perspektive der Fahrt von Jean Alesi im 1974er-Ferrari in Monaco ging viral - Das sind die Hintergründe zu dem spektakulären Versuch

Die Fahrt mit historischen Fahrzeugen durch die Straßenschluchten von Monaco ist fast so berühmt wie das Formel-1-Rennen im Fürstentum selbst. Doch in diesem Jahr sorgte eine Fahrt in den Sozialen Medien für besonders viel Aufmerksamkeit. Jean Alesi fährt Niki Laudas Ferrari 312 B3 aus dem Jahr 1974 über den Kurs - und liefert dem Zuschauer eine beeindruckende Perspektive.

Denn statt der üblichen Onboard-Aufnahmen bekommt der Fan eine ganz andere, spektakuläre Sicht auf die Fahrt. Denn mithilfe neuer Techniken begleitet der Zuschauer Alesi von oberhalb des Autos aus einer Perspektive, die eher an ein Videospiel erinnert. Dadurch entsteht ein ganz anderes Gefühl für die Geschwindigkeit und das Streben nach dem Limit auf dem engen Stadtkurs.

Der Mann hinter den einzigartigen Aufnahmen ist Videoproduzent Lucas Brito, Leiter des 3D-Videounternehmens "Virtual Reality International". Im Tagesgeschäft bietet das Unternehmen virtuelle Führungen durch Luxusimmobilien, Jachten und Firmen an und zählt Heineken, Hermes und den Automobilclub von Monaco zu seinen Kunden.

360 Kameras auf Straßenautos als Vorbild

Diese Verbindung zum heimischen Automobilclub führte auch zu einer Vereinbarung mit Britos Firma, diverse Videos von den diesjährigen Motorsportevents in Monaco zu produzieren. Die Idee für die ungewöhnlichen Aufnahmen des Ferraris kamen ihm schließlich durch 360 Kameras, die auf Straßenautos angebracht wurden und ganz ähnliche Bilder lieferten.

Nach Diskussionen mit den örtlichen Behörden gab es zwei Wochen vor dem Event Grünes Licht für Brito. "In diesem Moment dachte ich: 'Wow, es passiert jetzt also wirklich'", sagt Brito im Interview mit der englischsprachigen Globalausgabe von 'Motorsport.com'.

Viel Vorbereitungszeit blieb ihm durch die relativ späte Entscheidung aber nicht. "Ich musste mir meine Unterlagen ansehen, alle Teile bestellen und hoffen, dass sie rechtzeitig eintreffen. Das war ganz schön stressig", erklärt er.

Mehrere Herausforderungen für Brito

Die Kamera, die Alesis Fahrt begleitete, war eine Insta360-Kamera, die mit einer entsprechenden Halterung am Heckflügel des Ferraris angebracht wurde. Diese Technologie sorgte dafür, dass die Kamera in den Aufnahmen selbst nicht zu sehen war, bei genauerem Hinsehen fällt jedoch der Schatten auf dem Boden auf.

Die größte Herausforderung für Brito bestand darin, dafür zu sorgen, dass die Befestigung zwischen Kamerahalterung und Heckflügel stark genug war, den Kräften standzuhalten. Zum einen durfte er das kostbare Auto nicht beschädigen, zum anderen konnte er nicht riskieren, dass die Kamera bei knapp 240 km/h abfällt.

"Um ehrlich zu sein, gab es eine große Unsicherheit darüber, ob es stark genug war", sagt Brito. Er entschied sich für eine besondere Lösung. "Ich benutzte eine ziemlich große Saugnapfbefestigung mit ziemlich viel Klebeband drumherum. Ich wollte sicherstellen, dass keine Luft unter den Saugnapf kommt", erklärt er.

Einen repräsentativen Test der Vorrichtung konnte er nicht durchführen, einzig mit einem Bentley Continental führte er einen Versuch durch, jedoch nur bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h.

Ferrari zu laut - Neues Mikrofon muss her

Eine weitere Herausforderung bestand in dem Ferrari-Motor, der so laut war, dass er die Mikrofone der Kamera überlastete. Ein maßgeschneidertes Mikrofon musste neben dem Auspuff platziert werden. Brito blieb nur ein Versuch, um die besonderen Aufnahmen durchzuführen, da es eine vorgegebene Streckenzeit für Alesi und den ebenfalls anwesenden Rene Arnoux gab.

Das Ergebnis überzeugte ihn dann voll und ganz. "Ich war überrascht, wie gut alles aussah. Die Stabilität war großartig, obwohl das Auto viele Vibrationen abgegeben hat. Und ich war sehr glücklich mit dem Winkel des Flügels, weil er die Halterung perfekt überdeckte. Man sieht sie nicht", sagt Brito.

Von den überwältigenden Reaktionen in den Sozialen Medien sei er überrascht gewesen. "Ich wusste, es würde für Gesprächsstoff sorgen, weil man ein Formel-1-Auto so nie zuvor gesehen hat. Aber ich war definitiv überrascht, wie positiv die Reaktionen waren", sagt er. Sogar Diskussionen, ob die Formel 1 selbst nicht derartige Techniken einsetzen könnte, kamen auf. Dies wird jedoch wohl zunächst ein Traum bleiben.

Mit Bildmaterial von Lucas Brito.

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