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Johanssons Pech-GP 1987: Rehe, besoffene Schläger und ein Startunfall

Ein Unfall mit einem Reh, ein besoffener Schläger, ein wilder Startcrash und die Kündigung: Spielberg 1987 hätte für Stefan Johansson deutlich besser laufen können

Rehe und der Österreich-Grand-Prix - das ist schon eine besondere Geschichte. Der Funkverkehr von Juan Pablo Montoya 2001 ist legendär, als ihm sein Renningenieur mitteilte, dass ein Reh über die Strecke laufen würde ("Oh dear") - inklusive der Erklärung, dass es "wie ein Pferd mit Geweih" sei.

Damals kamen weder Tier noch Fahrer zu Schaden, doch einige Jahre davor hatte ein Artverwandter nicht so viel Glück. Schon 1987 lief im Training ein Reh über die Strecke von Spielberg und wurde von Stefan Johanssons McLaren mit rund 225 km/h erfasst. "Es war verrückt! Da wäre ich fast gestorben", erinnert sich der Schwede im Podcast 'Beyond the Grid'.

Bilder zeigen, wie das Tier nach dem Aufprall in die Luft geschleudert wurde. Johansson selbst zog sich bei dem Unfall mehrere Rippenbrüche zu und musste das weitere Wochenende körperlich lädiert bestreiten. "Man kann gar nicht beschreiben, wie schmerzhaft das war. Man kann es sich vorstellen, wenn man weiß, wie schmerzvoll schon eine gebrochene Rippe ist", sagt er.

Zudem sei es der Unfall gewesen, bei dem er am meisten Angst in seiner Karriere gehabt habe. Das lag vor allem am nassen Gras und der weiten Auslaufzone, durch die er nach seiner Begegnung mit dem Reh schlitterte. "Wenn man zum Beispiel in Indy crasht, dann knallt man in die Mauer und das war's. Vorbei", erzählt er.

Das Problem der großen Auslaufzonen

"Aber in Österreich war es früh am Morgen, und das Gras war noch etwas nass von der Nacht davor. Die Auslaufzone war 200 oder 300 Meter lang. Also hat man eine Menge Zeit zum Nachdenken - und man weiß, dass es heftig wird." Denn das Auto würde durch das nasse Gras nicht einmal einen halben km/h entschleunigen.

Als Johansson das Reh traf, wurde die linke Vorderradaufhängung des McLaren komplett abgerissen. "Ich hatte keine Bremsen mehr und konnte nicht lenken. Auch hinten links war alles abgerissen. Ich war nur noch Passagier", sagt der Schwede. Er hatte aber noch genug Zeit, um das Lenkrad zu entfernen und seine Beine so nah wie möglich an seinen Körper zu ziehen.

"Zum Glück schlug ich rückwärts ein, was eine Menge Energie abgefedert hat. Aber es war genug, um mir zwei Rippen zu brechen. Es war ein ziemlich schmerzhaftes Wochenende", so Johansson weiter.

Besoffener Schläger und Startcrash

Doch damit war seine Pechsträhne in Österreich noch nicht vorbei. Nach dem Unfall setzte er sich hinter Physiotherapeut Willy Dungl auf dessen Moped und fuhr mit ihm zu dessen Haus hinter der Bosch-Kurve, um sich behandeln zu lassen.

Stefan Johansson

Johansson wurde in den zweiten großen Startunfall involviert

Foto: Motorsport Images

"Plötzlich kam ein rotzbesoffener Österreicher, oder was auch immer, drehte völlig durch und verpasste mir einen Schlag. Er hätte mich fast ausgeknockt", erzählt er weiter. "Ich lag auf dem Rücken auf dem Boden und war komplett weg. Er hat mich vom Scooter gehauen und mir fast den Kopf abgeschlagen. Jetzt hatte ich es nicht nur an den Rippen sondern auch unglaubliche Kopfschmerzen! Ich konnte kaum noch etwas sehen."

Nach einer Untersuchung im Klagenfurter Krankenhaus ging Johansson trotzdem an den Start. Und auch der ging mächtig schief. Aufgrund mehrerer Unfälle benötigte man drei Anläufe für den Start. Beim zweiten Crash war auch Johansson involviert, der anschließend im Ersatzauto starten musste.

Passendes Ende eines verkorksten Wochenendes

Doch damit war das Wochenende des Schweden immer noch nicht vorbei: Beim Boxenstopp hielt diesmal Teamchef Ron Dennis den Lollipop und zog ihn hoch, obwohl hinten noch ein Mechaniker seinen Schlagschrauber am Rad hatte. "Aber wenn der Lollipop weg ist, dann fährst du natürlich los", sagt Johansson.

"Ich gab Gas, aber der verdammte Schlagschrauber steckte noch am Rad. Ich fuhr an sechs oder sieben Garagen vorbei, bevor sich der Schlagschrauber [löste]. [...] Es war ein komplettes Desaster! Ich fuhr dann mit drei Rädern zurück an die Box, nachdem sich das Rad gelöst hatte. Es war ein kompletter Albtraum."

Ron Dennis, Stefan Johansson

Der Schwede erhielt von Teamchef Ron Dennis die Kündigung

Foto: Motorsport Images

Zwar konnte man bei McLaren nach dem Rennen über den Vorfall lachen, doch Johansson kam am Ende lediglich als Siebter ins Ziel und verpasste die Punkteränge um eine Position.

Am Ende des Jahres war Schluss für den Schweden bei McLaren und er musste das Team verlassen. Das wurde ihm auch in Österreich bewusst. "Ich habe nie darüber nachgedacht, aber ich glaube, dass es auch an diesem Wochenende war", lacht er. Ich liebe Österreich, es ist ein tolles Land! Aber es hat mir eindeutig kein Glück gebracht ..."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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