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John Watson: Heutige Piloten haben keine Ahnung mehr von der Gefahr

Der ehemalige Formel-1-Fahrer John Watson meint: Früher war der Rennsport wesentlich gefährlicher als heute, aber wähnt man sich in trügerischer Sicherheit?

John Watson stammt aus einer Zeit, in der Schreckensnachrichten alltäglich waren. 1973, im Jahr seines Formel-1-Debüts, starben gleich zwei Fahrer nach Unfällen. Und der Motorsport blieb noch jahrelang ein sehr gefährliches Geschäft. Das wollten die Piloten damals aber nicht wahrhaben, wie Watson im Podcast 'Beyond The Grid' erklärt. "Wir glaubten: Unsere Autos und die Streckensicherheit seien das Beste, was es gab." Man wiegte sich in falscher Sicherheit.

Über drei Jahrzehnte nach dem Ende seiner aktiven Karriere sagt Watson weiter: "Erst rückblickend erkennt man, wie groß die Gefahr damals wirklich war, wenn man es mit modernen Formel-1-Autos vergleicht. Unfälle, wie sie in den 1970er-Jahren aufgetreten sind, können 2019 fast nicht mehr erneut so auftreten." Den heutigen Sicherheitsstandards sei Dank, meint der fünfmalige Grand-Prix-Sieger (John Watson in der Formel-1-Datenbank!).

Zu seiner Zeit aber war die Gefahr eines schweren oder gar tödlichen Unfalls ein ständiger Begleiter der Piloten. "Es gab nur die Rennstrecke, dann Gras. Wir hatten keine Auslaufzonen", erklärt Watson und nennt mit Silverstone ein Beispiel dafür, wie sich der Motorsport seither verändert hat: "Wir fuhren damals mit einem Fünfganggetriebe im dritten Gang durch [die Kurve] Copse. Heute nimmt man die Ecke im Qualifying quasi voll."

Früher und heute: Nicht vergleichbar, sagt Watson

Im Direktvergleich sei die moderne Formel 1 "einfach unglaublich", sagt Watson. "Heute hast du auf der Kurvenaußenseite aber auch den Platz, um etwas zu retten, falls es mal schiefgeht. Ich glaube nicht, dass aktuelle Formel-1-Piloten eine Ahnung davon haben, welchen Gefahren meine Zeitgenossen und ich ausgesetzt waren."

Bis in die 1980er-Jahre hinein seien Formel-1-Fahrer in dem Bewusstsein gestartet, ein hohes persönliches Risiko einzugehen. "Wahrscheinlich gab es auch ein bisschen mehr Respekt unter den Piloten", meint Watson.

 

Eben dieser Respekt sei unbedingt nötig gewesen, damit man sich auf der Rennstrecke nicht gegenseitig in Gefahr gebracht habe, erklärt er weiter. Warum dieser Respekt teilweise abhandengekommen ist? Watson: "Die derzeitigen Piloten sind eben nie in Autos gefahren, die bei einer Kollision oder einer Leitplankenberührung schwere Verletzungen verursachen konnten."

Die Motorsport-Karriere als "Todesurteil"?

Der ehemalige McLaren-Fahrer wird emotional, wenn er an diese Zeit zurückdenkt - und an seinen Einstieg in den professionellen Motorsport, der zunächst von seiner Familie finanziert wurde. "Meine Eltern fragten sich damals, ob sie mein Todesurteil unterzeichneten. So gefährlich war es. Glücklicherweise habe ich überlebt."

"Zwei Mal" habe er die Gefahr regelrecht gespürt, sagt Watson, habe die größten Unfälle seiner Karriere aber glimpflich überstanden. Er und seine Fahrerkollegen aus den 1970er- und 1980er-Jahren hätten sich allerdings auch an bestimmte Regeln gehalten: "Du kalkulierst genau, wie viel Risiko du eingehen willst. Und du fährst nicht in eine Lücke, wenn es keinen Ausweg gibt."

"Das ist, was ich jedem jungen Fahrer mit auf den Weg geben würde, wenn ich sehe, was für Stunts sie wagen, nur weil sie glauben, unverwundbar zu sein. Dieser Glaube ist ein großer Fehler", sagt Watson und kritisiert damit zu ungestüme Fahrmanöver. "Eines Tages, so tragisch das sein mag, wird es für jemanden nicht gut ausgehen ..."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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