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Interview

Jost Capito zieht Bilanz: Williams hat 2021 "Erwartungen übertroffen"

Teamchef Jost Capito blickt zurück auf die Saison von Williams und bittet bei der Entwicklung des Teams um Geduld - Was ihm an George Russell fehlen wird

Nach Jahren am Ende des Feldes und auf dem letzten Platz der Konstrukteurs-WM erlebte Williams in diesem Jahr einen zarten Aufschwung. Dank einer starken Phase rund um die Saisonmitte konnte das Team erstmals seit 2019 wieder Punkte einfahren und steht vor dem Saisonendspurt der Formel 1 auf dem achten Platz der WM.

Großen Anteil daran hat der neue starke Mann beim Traditionsteam, Teamchef und Geschäftsführer Jost Capito. Der 63-Jährige kann aufgrund einer Corona-Infektion nicht in Saudi-Arabien vor Ort sein, doch in einer virtuellen Medienrunde stellte sich der Deutsche den Fragen der Journalisten. Dabei zieht er Bilanz, blickt auf das kommende Jahr voraus und erklärt, wie Alexander Albon George Russell ersetzen soll.

Herr Capito, wenn wir einen Blick zurück auf die Saison von Williams werfen, hat sie ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen?

Capito: "Von der Entwicklung des Teams her würde ich sagen, dass es so ist, wie ich es mir erhofft und erwartet habe. Was die Punkte und die Position betrifft, hat sie die Erwartungen übertroffen, bedenkt man die sehr geringe Entwicklung, die vom vergangenen Jahr zu diesem Jahr möglich war. Und unter den Bedingungen mit COVID war es noch schwieriger."

"Und dann hatten wir vergangenes Jahr definitiv das zehntschnellste Auto und sind mit dem neuntschnellsten Auto in die Saison gestartet. Also okay, wir werden Neunter, das ist das, was wir erreichen können. Und wenn wir dann am Ende Achter werden, wäre das eine Übererfüllung unserer Ziele vom Anfang der Saison."

Was waren Ihre persönlichen Highlights?

Capito: "Die persönlichen Highlights sind natürlich Budapest mit dem ersten Punktgewinn nach langer Zeit für das Team, und dann das Podium in Spa. Das waren auch Schlüsselmomente für das Team, um das Vertrauen wiederzufinden, um die Motivation wiederzufinden und um noch härter zu pushen."

George Russell, Williams, 2nd position, with his trophy and Champagne

George Russell, Williams, 2nd position, with his trophy and Champagne

Foto: Steve Etherington / Motorsport Images

"Und um zu beweisen, dass wenn wir, sagen wir, mutige Entscheidungen treffen, dass sie sich auszahlen können. Dass wir nicht warten müssen, bis andere Entscheidungen treffen und dann folgen, sondern dass wir gut genug sind, um unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Und sie können gut sein. Ich denke, diese beiden Rennen haben das Selbstvertrauen des Teams wirklich gestärkt."

Wenn wir die Ergebnisse einmal kurz ausblenden, sind Sie zufrieden damit, wo sich das Team derzeit in der Entwicklung befindet?

Capito: "Ja, ich bin zufrieden damit, wo das Team jetzt steht. Mit der Struktur, die wir haben, mit den Prozessen, die wir haben. Es ist noch nicht alles fertig. Es ist bei weitem noch nicht alles erledigt. Aber wie wir wissen, dauert es länger, eine Mannschaft wieder an die Spitze zu bringen."

"Man kann keine Wunder vollbringen. Es ist harte Arbeit. Es ist Hingabe. Es ist eine große Teamarbeit und eine große Teamleistung. Und es ist nicht in einem Jahr zu schaffen. Aber ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg, und wir haben eine Mentalität der Veränderung geschaffen. Der Wandel wird also akzeptiert. Die Leute versuchen, jeden Tag besser zu werden. Und ich denke, diese Mentalität wird uns helfen, voranzukommen."

George verlässt das Team. Was wird Ihnen fehlen?

Capito: "George ist ein großartiger Anführer. Und 'Rohdiamant' wäre nicht der richtige Begriff. Er ist bereits ein geschliffener Diamant. Und er ist noch nicht in Bestform, ich denke, er kann noch besser werden. Aber an dem Punkt, an dem er jetzt ist, ist er ein großer Gewinn für jedes Team, so wie für uns auch."

"Auf der einen Seite sind wir traurig, dass er uns verlässt. Aber das war zu erwarten, und wir haben ihn unterstützt, um diese Chance zu bekommen. Und wir sind sehr froh, dass er diese Chance bekommen hat. Ich denke, das ist auch der Grund, warum er immer noch abliefert und sich auf Williams konzentriert, weil er die Unterstützung bekam, auch für den Wechsel."

"Und alle haben sich mit ihm über den Wechsel gefreut. Es gab also keine schlechten Gefühle. Und das hat ihm geholfen und ihm das Selbstvertrauen gegeben, wirklich für Williams zu kämpfen und sogar die gute Beziehung noch weiter zu verbessern, die er zum Team hatte und umgekehrt."

Bedeutet der Verlust von George nun, dass Nicholas die Führungsrolle übernehmen muss? Und was sind ihre Erwartungen an Alex, wenn er ins Team kommt? Welche Rolle soll er übernehmen?

Capito: "Auch Nicholas hat in diesem Jahr gute Arbeit geleistet. Wenn man sich alle Qualifikationsergebnisse ansieht, zeigen einige nicht, dass er in der Lage war, vor George zu landen. Es gab Situationen, für die er nicht verantwortlich war. Und einmal hat er George sogar tatsächlich geschlagen. Und wenn man die Lücken sieht, waren sie nie wirklich groß."

"Natürlich ist es eine große Herausforderung, der Teamkollege von George zu sein. Aber er hat sich wirklich gut geschlagen. Und er hat sich in dieser Saison stark verbessert. Ich bin mir sicher, dass er sich noch verbessern kann, denn es ist erst seine zweite Saison. Und die erste Saison vergangenes Jahr war eine wirklich seltsame Saison mit COVID. Und auch dieses Jahr gab es wieder viele neue Strecken, es war also wieder schwierig für ihn, und er hat auf dieser Grundlage einen hervorragenden Job gemacht."

"Und nun kommt Alex dazu. Er und Nicky waren 2018 zusammen als Teamkollegen unterwegs. Sie kennen sich also, sie respektieren sich gegenseitig sehr. George und Alex sind persönlich befreundet. Ich denke, Alex passt perfekt ins Team, in der Situation, in der es sich jetzt befindet."

George Russell, Williams FW43B

George Russell, Williams FW43B

Foto: Andy Hone / Motorsport Images

"George musste weiterziehen. Wo er jetzt in seiner Karriere steht, mit dem, was er gezeigt hat, musste er den nächsten Schritt gehen, sonst wäre er nicht glücklich gewesen. Und für Alex denke ich, dass es eine großartige zweite Chance ist. Und ich bin sicher, dass er gut in unser Umfeld passt. Wir werden viel Spaß mit ihm haben, und er mit uns. Und ich bin mir sicher, dass er sehr gute Leistungen bringen wird."

Für Alex ist es die Rückkehr in die Formel 1. Kann er mit seiner Erfahrung dabei helfen, dass sich beide Fahrer noch entwickeln?

Capito: "Ja, natürlich ist es für beide gut. Ich denke, für Alex ist es großartig, diese zweite Chance zu haben, zurückzukommen und das Team voranzubringen. Er kommt nicht und sagt, okay, ich will Rennen gewinnen. Es ist klar, dass er das Team zusammen mit Nicky und uns und allen Ingenieuren und allen in Grove weiterentwickeln muss."

"Und er scheint diese Rolle zu genießen. Er arbeitet sehr gut mit Nicky zusammen. Wir haben keine Nummer eins und Nummer zwei, sie werden beide gleichbehandelt. Und Nicky kann seinen Stempel aufdrücken, daran gibt es keinen Zweifel."

Wurde Alex von Red Bull vorzeitig freigegeben?

Capito: "Wir haben erst Anfang Dezember und bald ist ja auch schon Weihnachten. Es ist völlig in Ordnung, wenn er im Januar bei uns anfängt."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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