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Kein Kniefall mehr in der Formel 1: Geste gegen Rassismus wird gestrichen

Die Formel-1-Fahrer werden in der Saison 2022 nicht mehr auf die Knie gehen, um sich gegen Rassismus einzusetzen - Die Zeremonie wird gestrichen

Seit dem Start der Formel-1-Saison 2020 gehen die Fahrer vor jedem Grand Prix auf die Knie, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Damit ist ab sofort Schluss! Die Formel 1 wird die Zeremonie streichen und sich auf andere Aspekte der "We Race as One"-Kampagne konzentrieren. Gezielte Aktionen statt Zeichen: das ist die Marschrichtung der Formel 1.

Vor den Rennen der Königsklasse wird aber weiterhin ein Video gegen Rassismus ausgestrahlt werden und der Hashtag "#WRAO" wird weiterhin an den Strecken präsent sein - nur der Kniefall fällt weg. Den Fahrern ist es freigestellt, aus eigenen Antrieb heraus weiterhin ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sagt gegenüber 'Sky': "Wir müssen keine Politik machen. Aber ich denke, es geht jetzt darum, auf die Zeichen Aktionen folgen zu lassen. Jetzt geht es darum, sich auf die Vielfalt unserer Gemeinschaft zu konzentrieren. Und das ist der erste Schritt." Die Zeremonie vor dem Rennen fällt außerdem laut Domenicali weg, weil sie in den vergangenen zwei Jahren ihren Zweck erfüllt habe.

Aktionen statt Gesten

"Ich denke, dass die Geste für diejenigen, die daran geglaubt haben, bereits wichtig war", sagt er. "Wir müssen natürlich jeden respektieren, aber jetzt ist es an der Zeit, weiterzugehen und andere Maßnahmen zu ergreifen." Die Formel 1 hat das erste Paket geschnürt, um benachteiligten Menschen zu unterstützen.

Im Rahmen der Maßnahmen zur Verbesserung der Vielfalt hat die Formel 1 am Dienstag ihr Engagement für ihr Stipendienprogramm für Ingenieure, die unterrepräsentiert sind, erweitert. Das Projekt wurde mit einer Spende von einer Million Dollar (rund 880.000 Euro) des ehemaligen Formel-1-Geschäftsführers Chase Carey ins Leben gerufen und soll nun um weitere vier Jahre bis Ende 2025 verlängert werden.

Das Programm hat bisher erfolgreich zehn Teilnehmer unterstützt, die Praktika an Universitäten in Großbritannien und in Italien begonnen haben. Die Formel 1 möchte auch Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, indem es Lehrstellen und Praktika in seinem gesamten Unternehmen anbietet.

Hamilton peilt achten WM-Titel an

Ein Vorstoß, der sicher auch bei Lewis Hamilton gut ankommt. Der Brite wurde schon im Vorfeld von der Formel 1 über die Pläne in Kenntnis gesetzt. Hamilton wird sich weiterhin für mehr Vielfalt auf der Welt einsetzen, hat nach der vergangenen Saison aber sportlich etwas gutzumachen.

Laut Domenicali wird sich der Brite, der den Titel in der Saison 2021 erst in der letzten Runde von Abu Dhabi an Max Verstappen verloren hat, darauf konzentrieren, den achten Titel zu holen, um sich alleine an die Spitze der ewigen Tabelle zu setzen. "Ich denke, das ist wichtig, denn Lewis ist ein unglaublicher Gewinn, nicht nur für unseren Sport, sondern auch für die Welt", so der Formel-1-Geschäftsführer.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich voll und ganz auf dieses Ziel konzentriert, denn dieses Jahr wird es so viele neue Dinge geben, so viele neue Variablen, und das wird die Champions ins Rampenlicht rücken", erklärt Domenicali. "Um auf Lewis zurückzukommen: Ich bin mir sicher, dass er sich voll und ganz darauf konzentrieren wird, seine Chance zu bekommen, zum achten Mal Weltmeister zu werden."

An einen Rücktritt des Rekordsiegers in der Königsklasse hat der Formel-1-Chef nie geglaubt: "Die Diskussion oder das, was in den letzten Wochen passiert ist, ist Teil des normalen Verlaufes. Es gab vollsten Respekt vor seiner Entscheidung, sich zurückzuziehen. Ich denke, dass seine Batterie für den Saisonstart voll aufgeladen sein wird."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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