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Keine Nachteule: Wieso Red Bull bei Dunkelheit zurückfiel

Nach der Doppelführung im ersten Training fuhr Red Bull rückwärts: Wieso der RB14 die falschen Stärken hat und Ricciardo die Pole-Hoffnung dennoch nicht aufgibt

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14, locks-up a front wheel

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14, locks-up a front wheel

Zak Mauger / Motorsport Images

Der Singapur-Auftakt lief für Red Bull mit den Plätzen eins und zwei für Daniel Ricciardo und Max Verstappen nach Maß, doch bei Dunkelheit im zweiten Freien Training folgte das böse Erwachen: Das Red-Bull-Duo hatte plötzlich über eine halbe Sekunde Rückstand auf Bestzeit-Halter Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton. Ist man also im Qualifying, das auf kaum einer Strecke wichtiger ist als im Stadtstaat, überhaupt nur dritte Kraft?

Ein Gedanke, der auch Ricciardo (+0,610) beschäftigt: "Wir müssen auf eine schnelle Runde noch etwas finden, denn wenn wir im Qualifying nicht unter die Top 2 oder 3 kommen, dann spielt unser gutes Renntempo wahrscheinlich keine so große Rolle mehr."

Und auch Teamkollege Verstappen, der mit 1:39.221 (+0,522) im zweiten Training die schnellste Red-Bull-Zeit fuhr, weiß, dass den Ingenieuren eine lange Nacht bevorsteht: "Das zweite Training hätte besser sein können, vor allem, was die Shortruns angeht. Da hatte ich Untersteuern. Wir müssen noch am Set-up arbeiten. Derzeit glaube ich nicht, dass ich wie im Vorjahr in die erste Startreihe fahren kann."

Noch hat Red Bull die falschen Stärken

Kurios ist, dass Red Bull beim Trainingsauftakt in Singapur aber trotz der Schwächen enormes Tempo gezeigt. Zum Beispiel bei den Longruns, in denen Ricciardo und Verstappen als einzige Piloten einige Runden lang die 1:45er-Schallmauer geknackt haben. "Da waren wir voll bei der Musik", bestätigt Verstappen. Und Ricciardo wirft ein: "Auf den Longruns sind wir vielleicht die besten." Und auch im ersten Training, das bei Tageslicht stattfand, war der RB14 das stärkste Auto.

"Es waren aber nicht nur die Rundenzeiten", erklärt Ricciardo. "Das gesamte Gefühl war viel besser, Obwohl die Streckentemperatur deutlich höher war, was etwas seltsam ist. Dummerweise findet das Qualifying bei Dunkelheit statt."

Die Auflösung des Set-up-Rätsels

Was für Ricciardo seltsam erscheint, ergibt dennoch ein stimmiges Bild: Denn es gibt einen Grund, warum der RB14 bei Dunkelheit und bei Shortruns schwächelt, aber bei den Longruns bei Tageslicht überlegen ist. "Wir kriegen die Energie nicht früh genug in die Hypersoft-Reifen", liefert Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1' den Schlüssel. Anstatt zu Überhitzen, kommt der Hypersoft-Reifen bei Red Bull nur behäbig auf Temperatur. "Das müssen wir aussortieren, denn dieser Reifen ist sehr sensibel."

Kein Wunder, dass die Hitze dem Pneu guttut und man sich im Qualifying-Trimm schwer tut. "Die Haltbarkeit ist stattdessen wirklich gut", wirft Horner ein. Die Ingenieure müssen also nun versuchen, das Set-up über Nacht auf Kosten der Haltbarkeit zu korrigieren, damit man die Reifen etwas schneller auf Temperatur bringt.

Ricciardo gibt Pole-Hoffnung nicht auf

"Die Balance ist eigentlich ganz gut, wenn sich das Temperaturproblem einmal gelegt hat", sieht Horner abgesehen davon kein grundlegendes Set-up-Problem, was schon mal ein gutes Zeichen ist. "Ich glaube, dass wir das hinkriegen können, denn wir haben noch Zeit, alles zu analysieren", ist Ricciardo zuversichtlich. "Dann können wir sehr nah dran sein, und es könnte wirklich eng werden zwischen den drei Topteams, die hier alle schnell sein können."

Für den "Aussie" würde unter diesen Umständen die Tagesform entscheidend: "Dann geht es darum, wer die perfekte Runde hinkriegt." Was auf der welligen, 23 Kurven umfassenden Piste bei Hitze und enormer Luftfeuchtigkeit zwischen den Betonmauern alles andere als einfach wird.

Motor narrt Verstappen

"Ich bin bereit", reibt sich Ricciardo die Hände. "Hoffentlich ist auch das Glück auf unserer Seite." Verstappen, der auch mit der Balance bei den Longruns noch nicht ganz zufrieden ist, wirkt weniger zuversichtlich. "Auch wenn Singapur aus Chassis-Sicht eine Red-Bull-Strecke ist, verlieren wir zu viel Zeit auf den Geraden", klagt er auch über die dritte Ausbaustufe der Renault-Antriebseinheit.

Die ihn im zweiten Training genarrt hat: Der Niederländer klagte beim Beschleunigen aus Kurve 7 über "Fehlzündungen oder so". Auch nach dem Training ist er nicht wirklich schlauer: "Ich weiß nicht, was da los war." Umso wichtiger ist für Red Bull ein gutes Qualifying-Ergebnis, denn eine Aufholjagd im Rennen wird vermutlich nur durch besondere Umstände wie Zwischenfälle oder Wetterkapriolen möglich sein.

Als Indiz dafür dient auch eine Situation im zweiten Training, als Ricciardo versuchte, Renault-Pilot Carlos Sainz zu überholen. "Daniel kam selbst mit DRS nicht vorbei, obwohl Sainz' Reifen um vier Sekunden langsamer war", sagt Teamchef Horner. "Das spielt also eine große Rolle."

Q2-Alternativstrategie eher kein Thema

Ob es für Red Bull eine Option ist, mit einer alternativen Reifentaktik ins Rennen zu gehen und das Q2 mit dem Ultrasoft-Reifen zu bestreiten? "Ich weiß es nicht. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, obwohl der Hypersoft-Reifen im Vergleich zu den anderen Mischungen im Longrun nicht so toll ist", sagt Verstappen.

Ricciardo deutet währenddessen an, dass man mit dieser Strategie ein vorzeitiges Ausscheiden im Qualifying riskiert: "Der Zeitunterschied zwischen den Mischungen ist recht groß, also muss man fast mit dem Hypersoft-Reifen fahren. Dafür gibt es im Rennen mehr Spielraum für unterschiedliche Strategien."

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