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Keine Sicht zur Seite: Braucht die Formel 1 Spotter?

Im US-Racing sind Spotter längst Usus, aber die Formel 1 und weitere Motorsport-Rennserien nach europäischem Vorbild verzichten darauf: Zeit zum Umdenken?

"Nicht auf die Strecke fahren, warte noch!" So oder so ähnlich hätte eine Warnung an Sebastian Vettel ausfallen können, wenn der Formel-1-Fahrer aus dem Ferrari-Team beim Italien-Grand-Prix 2019 in Monza einen sogenannten Spotter gehabt hätte. Doch einen eben solchen gibt es nicht in der Formel 1. Vettel entschied selbst, wie er nach seinem Dreher auf die Strecke zurückfuhr - und es kam zum Unfall.

Nach dem Crash hagelte es viel Kritik am viermaligen Weltmeister Vettel. Auch die Rennleitung griff durch und verhängte mit einer zehnsekündigen Stop-and-Go-Strafe die zweitschärfste Strafe überhaupt, nur die Disqualifikation hätte diese Sanktion noch übertroffen.

Dabei sind sich Vettels Fahrerkollegen einig: Eigentlich hatte Vettel alleine gar keine Chance, sich nach dem Dreher richtig in den Rennverkehr einzusortieren. Das liege an den Gegebenheiten im Cockpit eines Formel-1-Autos.

Cockpitwand und HANS stören Sicht

"Aufgrund der Form des Fahrzeugs und mit [dem Head-and-Neck-Support] HANS kannst du den Kopf quasi nicht drehen. Blöderweise hat er in dieser Situation wirklich gar nichts gesehen", sagt etwa Pierre Gasly.

Pierre Gasly

Am Beispiel des STR14 von Pierre Gasly gut zu sehen: die Cockpitwand

Foto: LAT

Auch Lance Stroll, dem Vettel bei dieser Szene ins Auto fuhr, meint, es sei "unmöglich mit diesen Autos", einen Blick zur Seite zu werfen. Ihm selbst erging es kurz darauf nicht anders, als er nach seinem eigenen Dreher weiterfahren wollte. "Ich hatte keine Sicht nach rechts", sagt Stroll.

"Zu diesem Zeitpunkt wollte ich einfach nur ins Rennen zurückkehren. Und da kannst du derzeit nichts anderes machen bei diesen Autos. Es ist eher ein Ratespiel."

Vettel vermutet nur, es ist frei ...

Ganz ähnlich beschreibt Vettel selbst den Zwischenfall. Er habe auf seiner linken Seite "gar nichts" gesehen, so der Deutsche. Vettel erklärt: "Das liegt an der hohen Cockpitbegrenzung. Es ist aber sicherlich keine Option, diesen Schutz zu entfernen."

Er habe sich vielmehr daran orientiert, was er während seines Drehers beim Blick zurück in Richtung Lesmo-Kurven erkannt habe. Nämlich, "dass es eine gewisse Lücke gab", wie es Vettel beschreibt. "Danach fängst du aber nicht das Zählen an. Mir war klar, es kommen Autos, aber ich dachte eben auch, ich könnte schneller wieder ins Rennen zurückkehren. Es dauerte aber länger als gedacht."

Seine Fehleinschätzung sieht Vettel ein: "Wie ich da zurückgekommen bin, das war natürlich nicht gut." Nur: Was ist die Lösung für künftige Zwischenfälle dieser Art? Womit wir wieder bei der Eingangsfrage wären: Würden Spotter helfen? Also Beobachter und Ratgeber in Personalunion. Gasly meint: "Ja, genau!"

Gibt es nicht schon so was wie Spotter?

US-Rennserien wie NASCAR oder IndyCar arbeiten schon seit Jahrzehnten erfolgreich mit Spottern, die ihre Piloten nicht nur im Gefahrenfall dabei unterstützen, im Rennen den Überblick zu behalten. Sie sind gewissermaßen ein sprechender Rundumblick, den die Fahrer aus den engen Cockpits heraus nicht haben.

Allerdings gibt es bereits in jedem Formel-1-Team Personen, die ihre Fahrer auf der Strecke peinlich genau verfolgen. Gasly sieht diese Personen in der Pflicht und sagt: "Natürlich willst du im Rennen möglichst schnell [wieder weiterkommen], aber vielleicht muss da der Ingenieur [eingreifen und] sagen: 'Bleib stehen!'"

Eine andere Lösung falle ihm "auf die Schnelle" nicht ein, sagt Gasly weiter. Außer: "Sich erst gar nicht zu drehen!"

Weiterer Co-Autor: Noble , Karpow . Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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