Kevin Magnussen: Mache mir nach Haas-Aus keinen Druck
Kevin Magnussen setzt sich nicht unter Druck, 2025 in der Formel 1 bleiben zu müssen oder jetzt sofort ein Angebot annehmen zu müssen: "Alles ist möglich"
Kevin Magnussen steht vor einer ungewissen Zukunft
Foto: Motorsport Motorsport
Auch wenn die Optionen auf einen Platz in der Formel 1 immer weniger werden, lässt sich Haas-Pilot Kevin Magnussen nicht stressen, wenn es um seine motorsportliche Zukunft geht. Klar ist, dass sich der Däne und sein Haas-Team am Saisonende trennen werden, weil man sich mit Esteban Ocon und Oliver Bearman komplett neu aufstellen wird.
Dass der Weg bei Haas für Magnussen zu Ende ist, das hat er mittlerweile akzeptiert: "Ich war schon häufiger in so einer Situation, das stört mich nicht allzu sehr", sagt er. "Natürlich wäre ich gerne hier geblieben, aber das gehört einfach dazu. Das ist einfach ein weiterer Schritt auf dieser Reise."
Wie es für Magnussen weitergehen wird, das ist dabei noch vollkommen offen. Er rechnet sich durchaus noch Chancen auf einen Verbleib in der Formel 1 aus, allerdings erscheint eine Fortsetzung der Karriere in einer anderen Serie wahrscheinlicher - so wie nach seiner ersten Ausbootung nach der Saison 2020.
Zwar sagt er, dass er gerne Gewissheit hätte, "aber gleichzeitig ist es auch aufregend zu wissen, dass es im kommenden Jahr anders werden wird", so Magnussen. "Ich werde in einer neuen Situation sein, und darin steckt etwas Aufregendes."
Priorität Formel 1, aber nicht um jeden Preis
Magnussens Priorität heißt immer noch Formel 1, auch wenn die Cockpits langsam rar werden: Vier Cockpits sind aktuell für 2025 noch unbesetzt, realistisch sind aber nur Alpine oder Sauber, weil Magnussen weder bei Mercedes noch den Racing Bulls in das Anforderungsprofil passt.
"Die Formel 1 ist die Spitze des Motorsports und jeder hängt solange er kann daran", sagt Magnussen. Denn: Nichts komme an das Gefühl eines Formel-1-Autos heran. "Aber vielleicht ändert sich das 2026 ja", lacht er.
Ein Wechsel in eine andere Serie hat für ihn auf jeden Fall noch Zeit: "Ich würde gerne andere Dinge probieren, aber ich bin ja erst 31, von daher mache ich mir keinen Stress", sagt er.
Trotzdem will er nicht unter allen Umständen in der Formel 1 bleiben. Was er sicher ausschließen kann, ist eine Rolle als Reservefahrer: "Nein, nein. Keine Chance!", stellt er klar. "Warum sollte ich zu 24 Rennen reisen, um vielleicht ein Rennen mehr zu bekommen? Ich habe fast 200 Rennen bestritten, da brauche ich dieses eine nicht mehr. Auf gar keinen Fall."
Magnussen ohne Druck: "Ich kann warten"
Welche Optionen Magnussen außerhalb der Königsklasse hat, ist aktuell auch noch offen. In seiner ersten Auszeit 2021 fand er in der IMSA-Meisterschaft ein neues Zuhause und kam dort endlich wieder auf den Geschmack eines Sieges. Aber auch ein Engagement in der IndyCar-Serie, wo er auf seinen früheren Haas-Teamkollegen Romain Grosjean treffen würde, erscheint möglich.
"Vielleicht landet bei mir irgendwas auf dem Tisch, das ich nicht ablehnen kann, und dann werde ich mir das anschauen", so Magnussen. "Aber das ist aktuell nicht der Fall. Alles ist möglich."
Magnussen: Werde immer noch besser!
Er selbst sieht sich mit seinen 31 Jahren auf jeden Fall noch nicht auf seinem Zenit angekommen, sodass er für jedes Team wertvoll sein könnte: "Mit jedem Jahr wirst du einfach erfahrener, widerstandsfähiger und robuster. Das geht immer so weiter, und ich habe das Gefühl, dass ich mit der Erfahrung einfach besser und besser werde. Nichts kann dich wirklich mehr aus der Bahn werden."
"Als ich ein Rookie war, war ich mental komplett anders als jetzt", sagt er weiter. "Und das liegt einzig und allein an der Erfahrung. In der Hinsicht bin ich auf meinem Höhepunkt, denke ich, und nächstes Jahr würde ich wieder auf dem Höhepunkt sein. Und so wird es einfach weitergehen."
Doch bevor für Magnussen der nächste Schritt in der Karriere kommt, muss (oder darf) er erst einmal die Formel-1-Saison bei Haas beenden. Doch welche Ziele hat man eigentlich noch, wenn man weiß, dass man im nächsten Jahr sowieso raus ist und an jedem Wochenende maximal darum kämpft, eine niedrige Punktzahl zu holen?
"Ich denke, wenn du im Auto sitzt, hast du gar kein bestimmtes Ziel", sieht er es pragmatisch. "Du gibst einfach dein Bestes, weil sich das natürlich anfühlt. Wir sind ehrgeizig, das ist einfach der Spirit. Wir fahren einfach. Das ist das, was wir machen. Es gibt nicht dieses spezielle Ziel im Kopf, von daher ändert sich in der Hinsicht überhaupt nichts."Diese Story teilen oder speichern
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