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Kubica auf P15: "Zum ersten Mal seit 2010 wieder Rennen gefahren!"

Robert Kubica fährt bei seinem Formel-1-Comeback auf Platz 15 in Zandvoort: Zum ersten Mal seit 2010 hatte er das Gefühl, wieder Rennen zu fahren

Robert Kubica fährt bei seinem Formel-1-Comeback mit Alfa Romeo in Zandvoort auf den 15. Platz. Der Pole ist zufrieden mit seiner Leistung, denn "zum ersten Mal seit 2010 hatte ich das Gefühl, dass ich wirklich Rennen fahre in der Formel ", gesteht der 36-Jährige nach dem Grand Prix der Niederlande.

Nachdem er erst am Samstagmorgen von der Corona-Infektion von Kimi Räikkönen erfahren hatte, absolvierte Kubica ein solides Qualifying auf der anspruchsvollen Strecke an der Nordsee. Er startete seinen 98. Grand Prix von Position 16 aus und konnte den Platz zu Beginn gegen die Konkurrenz verteidigen.

"Das war hart", fasst er seinen Rennsonntag zusammen - nicht nur körperlich, sondern auch mental. "Kurz vor dem Rennen habe ich George [Russell] getroffen, er meinte: 'Das ist wohl die körperlich anstrengendste Strecke'. Nun ja, wir alle gingen außerdem von einem chaotischen Rennen mit Unterbrechungen aus."

Nach Überrundung: Auto in Kurve 2 "fast verloren"

Doch das Feld verhielt sich erstaunlich diszipliniert, bis auf eine gelbe Flagge ausgelöst durch Sebastian Vettel und eine kleine Berührung zwischen Sergio Perez und Lando Norris verlief der Sonntagnachmittag recht ereignislos für die Rennleitung.

Die 72 Runden seien daher auch mental sehr fordernd gewesen, gibt Kubica zu. "Ich wusste nicht, wie sich das Auto anfühlen würde, wie viel Grip wir verlieren würden, wie die Fahrbarkeit sein würde. Ich bin nie mit Medium oder harten Reifen auf dem Kurs gefahren", zählt er die Schwierigkeiten auf.

Er startete auf dem Medium-Reifen und absolvierte den zweit längsten ersten Stint. "Wir sind sehr lange auf dem Medium draußen geblieben, womöglich ein bisschen zu lang", glaubt er im Nachhinein. Denn wurde er bis Runde 32 noch nach vorne gespült, so ging es ab jenem Zeitpunkt wieder rückwärts.

"Ich habe sehr viel Zeit verloren, außerdem wurde ich in jener Phase überrundet. Auf alten Reifen ist es so schwierig, anderen zu folgen. Man wird also von einem schnelleren Auto überholt, da verliert man vielleicht nur zwei Sekunden, aber dann muss man einen Abstand lassen, weil sich das Auto sonst nicht fahren lässt."

Kubica war einer von nur wenigen Piloten, die auf eine Einstoppstrategie setzten. In Runde 40 wechselte er schließlich auf den harten Reifen für den zweiten Stint. "Zwar ist das ein sehr konstanter Reifen, aber nach fast 30 Runden hätte ich das Auto einmal fast verloren beim Hinterherfahren."

In Kurve 1 ließ er sich von den Führenden ein zweites Mal überrunden. "Da dachte ich mir, in Kurve 2 gehe ich es locker an, doch dann hatte ich plötzlich keinen Grip! Es ist so extrem schwierig, anderen zu folgen. Ich wusste, dass es schwierig ist, konnte mich aber nicht erinnern, dass es eine so große Challenge ist."

Kubica weiß: "In diesem Sport gibt es keine Magie"

Durch die Überrundungen verlor er Zeit. Nach einem kleinen Duell gegen Vettel um Rang 16, das der Deutsche in Runde 57 schließlich für sich entscheiden konnte, startete Kubica in den letzten fünf Runden noch einen Angriff auf Williams-Piloten Nicholas Latifi.

"Ich konnte einen guten letzten Sektor fahren und ich war am Ausgang schon recht nahe dran. Außerdem habe ich meine Batterien voll aufgeladen. Ich habe alles rausgeholt aus dem Motor mit DRS - und da wusste ich, dass es ein recht einfaches Manöver werden würde."

Er konnte schließlich die Überrundung von Latifi durch Valtteri Bottas ausnutzen, kam dadurch näher an den Kanadier heran und ging auf Start-Ziel in die letzte Runde hinein am Williams vorbei. "Das war eine gute Belohnung, um ehrlich zu sein."

Robert Kubica, Nikita Masepin

Kubica schafft beim Comeback Platz 15

Foto: Motorsport Images

Denn: "Zum ersten Mal seit 2010 [bei Renault] hatte ich heute das Gefühl, dass ich Rennen fahre in der Formel 1. Das Rennen war wohl einfacher als jene 2019 [im Williams]. Zwar gibt es viele Dinge, die ich verbessern kann. Aber alles in allem gehe ich wirklich zufrieden nach Hause."

Sein Einsatz wurde zwar nicht mit WM-Punkten belohnt, dennoch kann Kubica erhobenen Hauptes aus Zandvoort abreisen. Denn: "In diesem Sport gibt es keine Magie. Es ist fast unmöglich, ins Auto einzusteigen und bei der Pace dabei zu sein."

Bereits am Samstag nach dem Qualifying gab der Pole zu, dass er sich im C41 weniger wohl fühle als noch im vorjährigen Alfa Romeo. "Es ist schade, aber so ist es. Es gibt ein paar Gründe dafür, warum ich Probleme habe, aber ich dachte gar nicht daran, an denen zu arbeiten."

Vergleich: Wie ein Spieler nach zwei Jahren Pause in Wimbledon

Denn obwohl er als Reservefahrer theoretisch jederzeit einsatzbereit sein müsste, ging Kubica nie wirklich davon aus, gebraucht zu werden. "Man fokussiert sich immer auf die Stammfahrer, daher habe ich nie wirklich versucht, Zeit oder auch Geld zu investieren, [um an meinen Problemen zu arbeiten]."

Er gesteht: "Ja, man ist zwar Reservefahrer, aber in Wirklichkeit geht man nicht davon aus, dass es wirklich passieren könnte." Der Pole zieht einen vielsagenden Vergleich: "Das ist wie wenn man einem Spieler nach zwei Jahren einen Schläger in die Hand drücken würde, und zu ihm sagen würde, er spielt jetzt ein Wimbledon-Match."

So fühlte er sich am Rennstart, denn viele Startübungen konnte er auch in seinen Trainingseinsätzen in Spanien, Österreich und Ungarn nicht durchführen. "Ich habe in diesen zwei Jahren [bei Alfa Romeo] insgesamt vielleicht drei Starts geübt, bevor ich heute auf den Grid gefahren bin."

 

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

Umso glücklicher war er über die Unterstützung seines Rennstalls. "Sie haben alles für mich getan. Ich hatte großartigen Support vom Team und den Ingenieuren." Sein Renningenieur, Julien Simon-Chautemps, habe ihn "durch die schwierigen Phasen des Rennens" navigiert.

"Das war das erste Mal, dass ich es akzeptiert habe, dass jemand oft mit mir spricht", verrät Kubica. "Normalerweise hasse ich das. Aber es hat mir sehr geholfen." Daher bedankt er sich bei seiner gemsanten Mannschaft.

"Wir hätten natürlich gehofft, besser [abzuschneiden], besonders mit Antonio. Aber ich denke, ja, gestern hätten wir einen besseren Job machen können, aber wenn man alle Faktoren in Betracht zieht, dann fahre ich zufrieden nach Hause."

"Pech" in Monza: Noch weniger Trainingszeit vor Sprint

Fühlt er sich besser vorbereitet für einen möglichen zweiten Einsatz am kommenden Wochenende in Italien? Immerhin ist noch unklar, ob Räikkönen so schnell wieder fit ist, um in Monza antreten zu können. "Ich werde sicherlich besser vorbereitet sein", meint Kubica.

"Denn", fügt er an, "ich war überhaupt nicht vorbereitet [für das Rennen in Zandvoort]. Ich weiß aber nicht, ob es passieren wird." Sollte er zu einem weiteren Einsatz berufen werden, dann würde der Pole in Monza abermals eine vollkommen neue Situation erleben: einen Sprint.

"Mir wurde gestern schon gesagt, dass ich Pech habe, denn es wird ein anderes Format geben. Was ich brauche, ist mehr Zeit im Auto vor dem Qualifying. Aber wenn ich in Monza fahren sollte, dann wird es nur eine Stunde Training geben. Das wird also auch nicht einfach, sollte es zustande kommen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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