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Lance Stroll in Bahrain auf P6: "Ich war nur noch Gemüse"

Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll erklärt, wie er den Formel-1-Auftakt 2023 in Bahrain trotz gebrochener Handgelenke und Schmerzen auf Platz sechs beendet hat

Lance Stroll in Bahrain auf P6: "Ich war nur noch Gemüse"

"Ich musste auf die Zähne beißen, um durchzukommen", sagt Lance Stroll. Und das ist auch kein Wunder: Zwei Wochen vor dem Auftakt zur Formel-1-Saison 2023 in Bahrain hatte sich Stroll bei einem Radunfall die Handgelenke und die Zehen verletzt, teilweise Knochenbrüche erlitten. Er verpasste deshalb die kompletten Wintertests, nahm aber normal am ersten Grand Prix des Jahres teil - und wurde Sechster!

Mehr noch: Stroll legte sich im Aston Martin AMR23 auf der Strecke unter anderem mit den Mercedes-Fahrern an und ließ George Russell im Positionskampf hinter sich. "Mit Platz sechs", sagt er selbst, "bin ich zufrieden. Vor allem, wenn man bedenkt, was in den vergangenen zwei Wochen alles vorgefallen ist."

Er selbst habe zunächst nicht gedacht, überhaupt einsatzfähig zu sein, meint Stroll. "Vor zehn Tagen konnte ich mich gar nicht bewegen, konnte nicht laufen, nicht die Hände bewegen. Ich war nur noch Gemüse. Und ich ging nicht davon aus, jetzt hier zu sein."

Stroll räumt ein: Die letzten 20 Runden waren hart

Die Ereignisse der vergangenen Tagen und Stunden müsse er deshalb "erst noch sacken lassen", sagt Stroll. "Aber ja, es ist klasse, die Punkte mitzunehmen, dieses Auto zu fahren." Es sei ein "großartiger Auftakt" in die Formel-1-Saison 2023 für ihn und sein Team, wo Fernando Alonso im anderen Aston Martin doch P3 belegt hat.

Und auch Stroll hätte noch unter die Top 5 fahren können. Er selbst ist zumindest davon überzeugt, dass Lewis Hamilton im anderen Mercedes in Reichweite lag. "Ohne das virtuelle Safety-Car hätten wir ihn noch kriegen können", meint er. "Da haben wir aber Zeit verloren."

Außerdem hätten sich seine Verletzungen im finalen Renndrittel stärker bemerkbar gemacht, räumt Stroll ein. "Die letzten 20 Runden" seien das Schlimmste an seinem Rennen gewesen, "die Schmerzen [waren] meine größte Einschränkung", so sagt er.

Womit Stroll im Auto die größten Schwierigkeiten hatte

Vor allem "die Haarnadelkurven", meint Stroll, seien für ihn schwierig zu meistern gewesen, konkret benennt er Kurve 10 eingangs der Gegengeraden. Dort war er schon in der Aufwärmrunde von der Strecke abgekommen und dort rutschte er kurz vor Rennende erneut von der Linie und hinein in die Auslaufzone, beide Male ohne Konsequenz für seine Endposition im Grand Prix.

"Ich hatte Schwierigkeiten, mit Vertrauen einzulenken. Ich versuchte nur durchzukommen", erklärt Stroll. "Denn selbst mit Adrenalin tun gebrochene Knochen noch weh."

Im Gegensatz zum Training in Bahrain, als er teilweise nur eine Hand am Lenkrad belassen hatte, sei es ihm im Rennen aber möglich gewesen, das Lenkrad mit beiden Händen zu bedienen. "Ich fühlte mich etwas besser", sagt Stroll. "Das Team hatte auch die Servolenkung für mich nochmals optimiert, damit es etwas leichter ging."

Viel Lob von Teamchef Mike Krack für Stroll

Am Ende stehen acht Punkte für die WM-Gesamtwertung. Und Aston-Martin-Teamchef Mike Krack findet, man kann die Leistung von Stroll "nicht genügend loben".

Weiter sagt Krack: "Man darf auch nicht vergessen, er hat keinen Kilometer getestet. Wir hatten für das Rennen zwei harte [Reifensätze] aufgespart, die hatte er auch nicht gefahren. Er hatte nie die Gelegenheit gehabt, die zu fahren. Und dann kommst du auf eine Strecke, wo es nur um Reifenmanagement geht. Das so umzusetzen, mit George im Nacken das ganze Rennen ..."

Laut Krack hat Aston Martin, wie Stroll selbst, sogar auf noch mehr spekuliert, wollte sowohl Hamilton als auch Ferrari-Fahrer Carlos Sainz noch attackieren. "Aber Lance' Reifen waren mit die ältesten", meint Krack. "Und nach dem Ausrutscher in Kurve 10 haben wir gesagt, lass gut sein, lass uns das nach Hause bringen. Aber Hut ab!"

Die Berührung mit Alonso? Bleibt unerwähnt ...

Dass Stroll gleich zu Beginn im Rennen in der Startphase beinahe Teamkollege Alonso abgeschossen hätte, lässt Krack übrigens unerwähnt. Aston Martin hatte während des Rennens laut 'Sky' England auch darauf verzichtet, Alonso trotz mehrfacher Nachfragen davon in Kenntnis zu setzen, wer ihn berührt hatte. Stroll selbst sagt dazu ebenfalls nichts.

Der Formel-1-Fahrer verweist aber auf seinen "unglaublichen" Betreuerstab, der ihm die Teilnahme in Bahrain überhaupt erst ermöglicht habe. Stroll nennt beispielsweise Dr. Xavier Mir, der ihn nach dem Unfall sofort operiert habe. "Ohne ihn hätte ich nicht hier sein können", sagt Stroll.

Ausdrücklich bedankt er sich auch bei seinem Osteopathen Henry, "der zehn Stunden täglich mit mir verbracht hat, um meine Handgelenke und die Zehe bestmöglich in Schuss zu bringen. Denn ohne Zehen geht es ja nicht", meint Stroll.

"Die Liste meiner Helfer ist lang. Und dabei hatte man mir zunächst gesagt, es wird vielleicht Australien", so erklärt er. So aber hat Stroll nichts Entscheidendes verpasst und im ersten Rennen sogar gut gepunktet. Die kurze Pause bis zum zweiten Saisonlauf in Saudi-Arabien will er daher zur weiteren Erholung nutzen.

"Ich fühle mich von Tag zu Tag besser", meint er. "Mein rechtes Handgelenk fühlt sich schon wirklich ordentlich an. Beim linken Handgelenk, mit den Haarfrakturen im Knochen, ist es eine Frage der Zeit, aber es dürfte besser werden. Und meine Zehen fühlen sich jeden Tag besser an."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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