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Lando Norris: Der nächste Hamilton oder der nächste Vandoorne?

Lando Norris wird bereits mit Lewis Hamilton verglichen - Die Geschichte zeigt jedoch, dass nicht jeder talentierte Nachwuchsfahrer eine große Karriere hinlegt

Lando Norris, McLaren MCL33

Jerry Andre / Motorsport Images

Alles neu bei McLaren. Das Traditionsteam aus Woking verabschiedet sich 2019 von Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne und setzt auf ein komplett neues Fahrerduo aus Carlos Sainz und Rookie Lando Norris. Während Sainz im kommenden Jahr bereits in seine fünfte Formel-1-Saison geht, und sich in der Königsklasse bereits etabliert hat, ist noch völlig unklar, wie sich der 18-jährige Norris schlagen wird.

Trotzdem wird der aktuelle Formel-2-Pilot teilweise schon jetzt - vor allem in seiner Heimat Großbritannien - mit Vorschusslorbeeren überschüttet. Sogar mit Lewis Hamilton wird er aufgrund einer Leistungen in den Nachwuchsklassen bereits verglichen. McLaren-Boss Zak Brown ist bemüht, etwas Druck von seinem Schützling zu nehmen. "Fahrervergleiche sind immer schwierig", erklärt er.

Lando Norris gilt vor allem in seiner Heimat als großes Talent

Lando Norris gilt vor allem in seiner Heimat als großes Talent

Foto: Steven Tee / LAT Images

Auf den ersten Blick ist ein Vergleich zwischen beiden natürlich naheliegend. Beide kommen aus Großbritannien, beide kamen mit McLaren in die Formel 1 - und beide überzeugten mit guten Ergebnissen in den Nachwuchsserien. "Ich denke, der Lewis-Vergleich kommt einfach daher, dass er Brite ist", relativiert Brown jedoch und fragt rhetorisch: "Warum vergleicht man ihn zum Beispiel nicht mit Schumacher?"

"Ich glaube, da gibt es eine Menge Ähnlichkeiten - nicht unbedingt bei der Persönlichkeit oder dem Fahrstil. Ich denke einfach, dass Lando ein zukünftiger Star ist", so der McLaren-Boss, der vom Talent seines Piloten überzeugt ist. "Er ist ein zukünftiger Star, und mit dem richtigen Auto sollte er sogar ein zukünftiger Weltmeister sein", lobt er - warnt aber gleichzeitig auch: "Wir müssen ihm etwas Zeit geben."

Andere Voraussetzungen beim Formel-1-Debüt

Zur Erinnerung: Hamilton fuhr 2007 gleich in seinem ersten Formel-1-Rennen in Australien auf das Podium, feierte beim sechsten Grand Prix in Kanada seinen ersten Sieg. Solche Wunder sollte man von Norris 2019 nicht erwarten. Schon alleine aus dem Grund, dass McLaren heute nicht mehr das Topteam ist, das es damals war. Das ist übrigens auch dem 18-Jährigen selbst klar.

Lewis Hamilton feierte bereits bei seinem sechsten Rennen seinen ersten Sieg

Lewis Hamilton feierte bereits bei seinem sechsten Rennen seinen ersten Sieg

Foto: Sutton Images

"Er (Hamilton; Anm. d. Red.) kam zu McLaren, als es bei ihnen extrem gut lief", erinnert Norris, der seine eigene Situation "ganz anders" einschätzt. Und Brown ist der Ansicht, dass man generell "sehr vorsichtig" mit Erwartungen und verfrühten Beurteilungen sein sollte. Als Beispiel nennt er Ferrari-Junior Charles Leclerc. Die Erwartungen, die in diesem Jahr an den amtierenden Formel-2-Champion gestellt wurden, seien "zu hoch" gewesen.

"Er machte einige Fehler, und nach gerade einmal zwei Saisonrennen kamen die ersten Storys, dass er vielleicht doch nicht der (Star) ist, für den wir ihn alle gehalten hatten - und jetzt sieht es so aus, dass er zu Ferrari geht", so Brown. Und dann ist da ja auch noch das Beispiel Stoffel Vandoorne. Der Belgier kam ebenfalls mit einigen Vorschusslohnbeeren - und dem GP2-Titel im Gepäck - zu McLaren, schaffte dort aber nie den erhofften Durchbruch.

Ein gewisses "Risiko" ist immer dabei

Brown erklärt, dass es immer ein "Risiko" gibt, wenn man einen Rookie ins Auto setzt. Denn die Ergebnisse in den Nachwuchsserien lassen nicht zwangsläufig darauf schließen, wie sich ein Fahrer in der Formel 1 schlagen wird. Brown erinnert: "Es gibt Fahrer, die in den Nachwuchsklassen vielleicht nicht so dominant waren. Dann kommen sie (in die Formel 1) und haben eine unglaubliche Karriere."

"Andere - da ist Jan Magnussen ein tolles Beispiel - sind großartige Rennfahrer, absolut dominant in der Formel 3, brechen alle Rekorde von Senna - und haben in der Formel 1 dann nicht die Karriere, die man erwartet hätte", so der McLaren-Boss. Magnussen gewann 1994 in der Britischen Formel 3 satte 14 von 18 Saisonrennen und brach damit den von Ayrton Senna aufgestellten Rekord.

In der Formel 1 kam er später aber gerade einmal auf 24 Starts und ein einziges Punktefinish. Und bei allem Lob hat Norris den Formel-2-Titel in diesem Jahr noch nicht einmal sicher - im Gegenteil. Zwei Rennwochenenden vor Schluss hat er in der Meisterschaft 22 Punkte Rückstand auf Mercedes-Junior George Russell. "Ich weiß, dass ich besser bin, als ich es aktuell in der Formel 2 zeige", erklärt Norris.

Ohne Formel-2-Titel in die Königsklasse?

"Es läuft einfach nicht gut. Ich versuche weiterhin, die Formel 2 zu gewinnen", versichert er und erklärt, er wolle nicht mit einer "Niederlage" in die Formel 1 kommen. Hamilton stieg damals als frischgebackener GP2-Champion in die Königsklasse auf. Sollte Norris das nicht schaffen, würde das aber womöglich auch etwas Druck von ihm nehmen und die Vergleiche mit dem viermaligen Weltmeister etwas verstummen lassen.

Ihn selbst stören die aber gar nicht so sehr. "Ich denke, es ist nicht so schlecht, mit einem Fahrer verglichen zu werden, der vor seinem fünften WM-Titel stehen könnte", erklärt er und verrät, dass er Hamiltons Speed als Kind immer bewundert habe. "Es gibt Kleinigkeiten, die man von verschiedenen Fahrern übernehmen möchte", verrät er. Und es gibt noch einen Punkt, in dem sich beiden ähneln.

Auf die Frage, welche Personen ihn in seiner Karriere besonders unterstützt haben, antwortet Norris: "Einer war mein Vater. Er hat mich den ganzen Weg bis zur Formel 2 unterstützt." Das war bei Lewis und seinem Vater Anthony ganz ähnlich. Ob Lando Norris in sportlicher Hinsicht tatsächlich der "nächste Lewis Hamilton" sein kann, wird sich aber so oder so erst in ein paar Jahren klären.

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