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Lando Norris gibt zu: Habe nicht wie ein Weltmeister performt!

Lando Norris ist mit der ersten Saisonhälfte nicht ganz zufrieden, weil er nicht immer auf dem nötigen Level performt hat - Starts als größtes Manko bisher

Lando Norris gibt zu: Habe nicht wie ein Weltmeister performt!

Lando Norris sieht noch einiges an Verbesserungsbedarf

Foto: circuitpics.de circuitpics.de

Mit gemischten Gefühlen ging Lando Norris vor gut vier Wochen in die Sommerpause. Der McLaren-Pilot liegt aktuell auf Rang zwei der Fahrer-WM und legt damit seine bislang beste Formel-1-Saison hin, auf der anderen Seite muss er sich aber darüber ärgern, nicht immer alles aus seinen Möglichkeiten gemacht zu haben.

Eine Reihe von Fehlern und ungenützten Chancen sorgte im Sommer dafür, dass der Vorsprung von Max Verstappen in der WM nicht schmolz, obwohl McLaren phasenweise durchaus schneller als Red Bull zu sein schien.

"Ich bin immer noch sehr zufrieden damit, wie die Saison läuft, aber ich habe zu viele Fehler gemacht, zu viele Punkte verschenkt und damit nicht so geliefert, wie man es braucht, wenn man um den Titel kämpfen möchte", sagt Norris.

"Und ich bin nicht zufrieden, wenn ich nicht auf dem Level performe, das ich brauche, um Max, um Red Bull und um die anderen Fahrer zu schlagen, die ich schlagen muss."

Der Belgien-Grand-Prix kurz vor der Sommerpause war dabei ein gutes Beispiel für eine verschenkte Möglichkeit. Norris hätte viele Punkte auf Verstappen aufholen können, weil dieser mit einer Strafversetzung zehn Startplätze zurück musste, doch Norris nutzte die Chance nicht und wurde nach einem enttäuschenden fünften Startplatz auch im Rennen nur Fünfter.

 
 

Teamkollege Oscar Piastri war zwar sogar noch hinter Norris gestartet, ins Ziel kam er aber als Zweiter, während der Brite erneut unnötig Punkte auf den WM-Spitzenreiter einbüßte.

Start und erste Runde als Schwachpunkt

Und wieder einmal war ein schlechter Start der Grundstein für das wenig zufriedenstellende Ergebnis, weil der McLaren-Pilot in Kurve 1 zu weit rauskam und Positionen verlor. Der Start und die erste Runde waren in diesem Jahr eine Schwäche, wie Norris zugeben muss. "Da sind die meisten meiner Chancen entglitten", hadert er.

"Nach der ersten Runde waren die Rennen immer sehr stark und die Pace sehr gut, und auch mit der Strategie war ich sehr zufrieden", sagt er. "Es gibt daher immer noch starke Punkte, die durch einen schlechten Start oder eine schlechte erste Kurve überschattet wurden - oder weil ich manchmal etwas vorsichtig war und mich aus Problemen heraushalten wollte und so."

"Es ist also nicht viel", was er verändern müsse, aber es sei auch nichts Einfaches, das eine perfekte Änderung garantiert. Denn laut Norris sei es auch bei den Starts selbst nie eine einzige Sache gewesen, die schief lief.

"Selbst wenn ich keinen schlechten Start hatte, wurde ich von Jungs überholt, die vielleicht den besten Start hatten", verweist er unter anderem auf Spanien, wo Max Verstappen an ihm vorbeikam, obwohl er selbst einen guten Start hatte.

Er betont: "Es ist ja nicht immer so, dass Dinge schlecht sind. Aber sie müssen einfach perfekt sein, wenn ich gegen die Jungs kämpfe. Das kleinste Defizit oder die kleinste Schwäche können dich ganz einfach beißen. Und Kurve 1 war dieses Jahr auch nicht meine Stärke."

Doch Norris versucht es auch aus einem anderen Blickwinkel zu sehen: "Dort, wo ich mich immer qualifiziert habe, sind die Chancen, nach hinten zu gehen, ziemlich hoch. Wenn du ein schlechtes Qualifying hast, ist es einfacher, nach vorne zu kommen. Wenn es um gewisse Statistiken geht, interessiere ich mich nicht sonderlich für sie."

Norris glaubt noch an seine Chance

Trotzdem bleibt der Fakt, dass Norris in der WM 78 Punkte Rückstand auf Verstappen hat. Der Red-Bull-Pilot müsste daher drei Mal ausfallen, während Norris immer den Sieg und die schnellste Runde holt - dann wäre Norris mit seinem Gegner gleichgezogen.

Das heißt aber auch: Norris kann nur bedingt aus eigener Kraft Weltmeister werden. Gewinnt er alle Rennen und Sprints, würde er mindestens 73 Punkte aufholen, doch er braucht auch noch ein paar schnellste Rennrunden - und die lassen sich in der Theorie von Red Bull einfach verhindern. Doch das ist ohnehin nur ein sehr unwahrscheinliches und mathematisches Gedankenspiel.

Rein realistisch betrachtet wird es für den McLaren-Piloten schwierig, noch in einen echten WM-Kampf zu kommen. "Natürlich ist es noch in Reichweite, aber es sind viele Punkte und es ist gegen Max, aber ich möchte optimistisch sein und sagen, dass es immer noch Chancen gibt", so der McLaren-Pilot.

"Ich weiß, dass es viel ist und dass es eine schwierige Herausforderung werden wird, aber mit unserer Performance und mit dem Wissen, welche Leistung ich bringen kann, wenn es klick macht und gut läuft, möchte ich immer noch daran glauben, dass es möglich ist."

Helfen würde dabei natürlich ein Sieg an diesem Wochenende in Zandvoort - dem Heimspiel von Verstappen. Denn weitere Punkte zu verlieren, kann sich Norris nicht mehr leisten. Trotzdem versucht er die Bedeutung des anstehenden Events herunterzuspielen.

"Momentum ist immer eine schöne Sache, aber so wie ein schlechtes Wochenende nicht den Rest der Saison ruinieren sollte, so wird auch ein gutes Wochenende nichts verändern", sagt er.

McLaren bei Upgrades geduldig

McLaren hat in den Niederlanden auch ein Upgrade im Gepäck - laut Norris das erste richtige seit Miami - und will damit versuchen, wieder einen Schritt nach vorne zu machen. "Es soll mehr Grip bringen und uns schneller machen", sagt Norris.

"Wir hatten seit Miami nicht wirklich ein Upgrade. Wir haben kleinere Dinge an das Auto gebracht, aber nichts, was man wirklich als Upgrade bezeichnen könne. Es waren einfach kleine Schritte, aber nichts, was einen guten Schritt an Performance gebracht hätte", betont er.

Die meisten Gegner hätten das aber getan, während sich McLaren die Zeit genommen habe, um alles gut zu verstehen. Und das soll sich lohnen: Denn bei der Konkurrenz haben nicht alle Upgrades gegriffen, und manche Teams mussten zeitweise ihre Autos auch zurückrüsten. "Und wir wollten sicherstellen, dass wir das vermeiden", so Norris.

"Also waren wir geduldig. Und haben den Preis in den vergangenen vier Rennen dafür bezahlt. Aber wir hatten ein paar großartige Rennen im Vergleich zu den Gegnern, die Upgrades am Auto hatten."

In allererster Linie fällt einem da Ungarn ins Auge, wo McLaren einen souveränen Doppelsieg einfahren konnte. Und trotzdem bleibt der Makel, dass Norris in diesem Jahr erst einen Sieg geholt hat - und den relativ glücklich unter gütiger Mithilfe des Safety-Cars in Miami.

Norris: Bin nicht glücklich, wenn ich nicht performe

Ist so ein Formel-1-Titelkampf härter als erwartet? "Nein", winkt Norris ab. "Ich werde von euch einfach nur stärker kritisiert."

Doch dass er zeitweise nicht seine beste Leistung gezeigt hat, das wisse er selber: "Ich habe nicht auf dem Niveau eines Weltmeisters performt, ganz einfach", sagt er. "Manchmal habe ich das schon, aber es sind einfach kleine Dinge, die mich im Stich gelassen haben, und das kann ich mir nicht leisten."

"Aber das weiß ich. Und ich bin nicht glücklich darüber."

Das Thema Mindset wird bei Lando Norris häufiger mal in den Vordergrund gestellt. Der Brite gilt als äußerst selbstkritisch und versprüht nicht mehr die jugendliche Gelassenheit von früher. Und wer derzeit die Videos "Grill the Grid" auf dem YouTube-Kanal der Formel 1 verfolgt, der sieht dort einen äußerst melancholisch wirkenden McLaren-Piloten.

"Ich habe in der Vergangenheit und den letzten Rennen gezeigt, dass ich nicht glücklich bin, wenn ich nicht auf dem nötigen Level performe", sagt er. "Aber das ist nur, weil ich leidenschaftlich bin und gewinnen möchte."

"Wir arbeiten hart, um unser Bestes zu geben und keine Fehler zu machen und zu gewinnen. Und wenn wir das als Sportler nicht schaffen, dann sind wir nicht glücklich", betont Norris. "Dann werden wir mit unserer Leistung nicht zufrieden sein. Und das ist ganz einfach das, über das ich in Teilen dieser Saison nicht glücklich war und woran ich hart arbeite, es zu verbessern."

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