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Lando Norris: Nur in Sotschi wollte ich nicht auf Pole stehen!

Lando Norris wittert die Chance, den Grand Prix von Russland zu gewinnen, er und McLaren-Teamchef Andreas Seidl wissen aber, wie schwierig das wird

Lando Norris geht zwar von der Poleposition, aber nicht unbedingt als Topfavorit in den Grand Prix von Russland (Formel-1-Rennen ab 13:45 Uhr im Liveticker). Denn der Weg zur ersten Kurve ist lang, und auf vielleicht keiner anderen Strecke ist Windschatten auf den ersten Metern so entscheidend wie in Sotschi. "Die vielleicht einzige Strecke, auf der ich nicht auf Pole stehen möchte, ist hier", lacht Norris nach dem gewonnenen Qualifying.

Anders als Teamkollege Daniel Ricciardo, der seinen Sieg in Monza schon am Samstag geahnt hat, ist der McLaren-Pilot nach der ersten Pole seiner Formel-1-Karriere ziemlich zurückhaltend: "Daniel war viel optimistischer. Er hat gesagt, er wird das Ding gewinnen, und er hat es gewonnen. Vielleicht muss ich da meine Einstellung ein bisschen ändern."

"Ich bin normalerweise eher zurückhaltend", gibt Norris zu. "Wenn es dann gut läuft, bin ich positiv überrascht. Das ist mir lieber als sehr positiv zu denken und dann vielleicht enttäuscht zu werden. Aber ich werde mein Bestes geben, und ich glaube, wir haben eine Chance. Ich habe einen Ferrari und einen Williams als Puffer hinter mir."

Allerdings ist Norris klar, dass seine Gegner unter normalen Umständen nicht Carlos Sainz und George Russell sein werden, sondern eher Lewis Hamilton (4.), Valtteri Bottas (7.), Sergio Perez (9.) und Max Verstappen (20.). Zumal besonders Hamilton von Platz vier aus am Start mutmaßlich einen der besten Windschatten haben wird.

 

Norris weiß: Mercedes zu schlagen wird enorm schwierig

"Die Mercedes sind genauso schnell, wie sie schon die ganze Saison waren. Sotschi ist wahrscheinlich eine ihrer besten Strecken", weiß Norris. "Das wird eine Herausforderung. Aber die nehme ich an." Alle zehn bisherigen Grands Prix von Russland hat Mercedes gewonnen; die historischen Rennen 1913 und 1914 noch unter dem Markennamen Benz.

Das Qualifying fand bei abtrocknenden Bedingungen statt. Norris lag zwar auch nach dem ersten Q3-Run schon hinter Hamilton an zweiter Stelle; seine ganz große Stunde schlug aber erst, weil McLaren in den letzten Minuten der Session den Wechsel auf Slicks und das Management der Reifentemperaturen am besten gewuppt bekam.

Man wisse, dass Mercedes bei normalen Bedingungen "eine Klasse für sich" sei, sagt McLaren-Teamchef Andreas Seidl: "Sie sind auf dieser Strecke immer stark gewesen, und das haben wir auch am Freitag gesehen. Ich schätze, dass es ziemlich schwierig wird, Lewis hinter uns zu halten. Er ist ja gar nicht weit weg."

Aber nach Monza gleich die nächste Sensation zu erreichen, das juckt ihn durchaus: "Wir haben in den letzten Rennen gesehen, dass immer eine Chance auf was Großes da ist, wenn du vorn startest. Natürlich wollen wir das versuchen. Wir müssen nur aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr darauf versteifen, unbedingt gewinnen zu wollen. Wir müssen uns vorbereiten wie auf jedes andere Rennen."

Wettervorhersagen für das Rennen weichen ab

Die Wettervorhersagen für Sonntagnachmittag geben übrigens kein klares Bild ab. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei bis zu 70 Prozent. Aber selbst wenn es regnen sollte, werden geringere Niederschlagsmengen erwartet als am Samstag. Besonders vor dem Qualifying herrschte in Sotschi fast Weltuntergangsstimmung.

Angesichts der wechselhaften Wetterlage wäre es naheliegend gewesen, in Sachen Set-up auf Regen und steile Flügel zu setzen. Aber McLaren ist wie alle anderen Favoriten auf einer Trockenabstimmung: "Wir sind bei dem geblieben, was wir am Freitag getestet haben, was glaube ich die richtige Entscheidung ist", sagt Norris.

Welches Tempo er heute anschlagen kann, das sei allerdings schwieriger zu beantworten als zuletzt beim McLaren-Doppelsieg in Monza, denn: "Am Freitag hat jeder was anderes gemacht. Einige haben im zweiten Training schon das Programm für das dritte Training erledigt, einige waren ganz normal unterwegs. Diesbezüglich gibt's mehr Fragezeichen als in Monza."

Monza und Sotschi: McLaren-Erfolge "aus eigener Kraft"

Fest steht: Die Pole wurde "aus eigener Kraft" erobert, "nicht durch Glück. Ja, es waren schwierige Bedingungen, aber es war ein bisschen wie in Monza, wo Daniel auch aus eigener Kraft gewonnen hat", sagt Norris. "Wir kommen immer näher da hin, dass wir sowas aus eigener Kraft schaffen, und nicht weil wir Glück haben oder weil andere crashen."

Allerdings gibt er sich keinen Illusionen hin: "In Zandvoort wurden wir noch überrundet. Ich fast zweimal. Es gibt manche Strecken, auf denen verstehen wir das Auto hervorragend, aber auf anderen Strecken haben wir noch viel Arbeit vor uns. Und wir müssen realistisch sein: Wäre es trocken geblieben, dann hätte uns Mercedes ganz deutlich abgehängt."

"Diese Leistungen konstant hinzubekommen, das ist, was besser werden muss", weiß Norris. "Wir dürfen nicht nur in Monza schnell sein, denn auf den langen Geraden sind wir meistens gut. Sondern wir müssen auf allen Strecken einen Schritt machen. Wir haben inzwischen viele Stärken, aber wir haben immer noch ein paar Schwächen. Die müssen wir wegbekommen."

 

McLaren: Das Rennteam ist jetzt schon weltmeisterlich

Seidl nickt: "Wir müssen auf die Fakten schauen. Im Durchschnitt fehlt uns sowohl im Qualifying als auch im Rennen noch ein ganzes Stück auf Mercedes und Red Bull. Das Gute ist aber, wenn ich uns mit dem Vorjahr vergleiche, dass wir unseren Rückstand halbiert haben. Das zeigt, dass es in die richtige Richtung geht und dass das Entwicklungsteam in der Fabrik einen sensationellen Job macht."

Außerdem gibt Seidl seinem ehemaligen Piloten Sainz recht, der erklärt hatte, dass zumindest das Rennteam von McLaren schon jetzt auf weltmeisterlichem Niveau sei und nur das ganz schnelle Auto noch fehle. Für Seidl eine "sehr zufriedenstellende" Tatsache: "Das gefällt mir auch so an dieser Pole. Weil es zeigt, dass wir dazu in der Lage sind, die Chancen zu nutzen, die sich uns bieten."

"Wir haben bewiesen, dass wir zumindest manchmal dazu in der Lage sind, anders als in den vergangenen Jahren, um eine Pole zu kämpfen, wenn die Bedingungen für uns passen. Das war schon in Imola so, oder in Österreich, und jetzt hier wieder. Alles Rennen, in denen wir aus eigener Kraft die Chance hatten, aufs Podium zu fahren. Das ist es, was wir brauchen", sagt Seidl.

Übrigens: Norris' Poleposition war McLarens erste seit dem Grand Prix von Brasilien 2012. Damals stand Lewis Hamilton auf dem ersten Startplatz. In der Rekordliste der Polepositions liegt McLaren mit 156 weiterhin an zweiter Stelle der Statistik, hinter Ferrari (230), aber vor dem Seriensieger der vergangenen Jahre, Mercedes (130), und Williams (128) auf Platz vier.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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