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Leclerc auf Schumachers Spuren: Pole-Position in Sotschi ein Nachteil?

Charles Leclerc fährt in Russland zu seiner sechsten F1-Pole-Position, seiner vierten in Serie - 0,4 Sekunden fehlen Sebastian Vettel auf den Monegassen

Charles Leclerc gelingt im Qualifying zum Grand Prix von Russland der vierte Streich in Folge. Der Ferrari-Pilot wird in Sotschi von der Pole-Position starten, damit hält er seine Pole-Quote von hundert Prozent in der zweiten Saisonhälfte aufrecht. Seit Belgien ist der Monegasse im Zeittraining ungeschlagen. Mit Respektabstand von 0,452 Sekunden reiht sich Sebastian Vettel auf dem dritten Rang hinter Lewis Hamilton ein.

"Das Auto fühlte sich grandios an. Es ist großartig, wieder auf der Pole zu stehen", freut sich Leclerc direkt nach dem Q3-Ende. Kurz davor war er allerdings noch in Rage. Am Boxenfunk polterte er: "Scheiße! Ich habe den letzten Sektor komplett vermasselt!"

Der Vorsprung aus den ersten beiden Sektoren reicht aber aus: Im ersten Streckenabschnitt nimmt er Vettel eine Zehntelsekunde ab, im zweiten knapp zwei und auch im dritten Sektor ist er knapp eine Zehntel schneller als der Deutsche. So lässt sich sein Vorsprung von über vier Zehntel im Ferrari-Duell erklären.

Leclerc: "Das fühlt sich sehr besonders an"

Nur im dritten Sektor, dem kurvenreichsten Teil der Strecke, kann Leclerc keine absolute Bestzeit aufstellen. Die gelingt Lewis Hamilton, der eineinhalb Zehntel schneller ist auf seiner schnellsten Runde. Dennoch kommt auch der Mercedes-Pilot nicht an den Monegassen heran: 0,402 Sekunden Rückstand.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zeigt sich im 'Sky'-Interview "überrascht" von Leclercs Stärke. "Er ist wirklich sehr schnell. Das ist großartig für ein Team, wenn man sich auf einen so schnellen Fahrer verlassen kann." Dadurch könne er als Pilot Schwächen des Boliden kompensieren. "Seit Saisonbeginn hat er sich sehr stark verbessert."

Vor allem an seiner Qualifying-Schwäche hat Leclerc hart gearbeitet, wie er vor dem Samstag noch einmal ausführlich schilderte. Er zählte folgende Gründe als Erfolgsfaktoren auf: Ferrari hat den SF90 mehr seinem Fahrstil angepasst, außerdem habe er ein besseres Timing und die richtige mentale Einstellung.

Charles Leclerc, Lewis Hamilton

Auf den Spuren von Schumacher: Vier Poles in Serie

Foto: LAT

Vier Pole-Positionen in Serie für Ferrari schaffte zuletzt ein gewisser Michael Schumacher in den Jahren 2000/2001. "Das fühlt sich natürlich sehr besonders an. Aber darüber will ich gar nicht nachdenken", winkt der 21-Jährige ab. Er will sich nicht mit dem Rekordchampion vergleichen lassen.

"Ich will mich einfach auf meinen Job fokussieren, morgen haben wir noch viel Arbeit vor uns. Das ist ein guter Start. Wir waren sehr konkurrenzfähig das gesamte Wochenende, die Rennsimulation hat auch positiv ausgesehen, daher sieht es gut aus für morgen", fasst er zusammen.

Leclerc freut sich zwar über den neunten Sieg über Vettel im Qualifying, jedoch zweifelt er auch an seiner Ausgangslage: "Ich bin mir nicht sicher, ob das die beste Strecke ist, um auf der Pole zu stehen", grübelt er.

Medium am Start: "Das hat uns überrascht!"

"Die Gerade ist recht lang bis zur ersten Kurve. Morgen wird der Start wohl noch wichtiger als sonst." Denn der Windschatten spielt in Sotschi eine gewichtige Rolle. Hamilton hat bereits angekündigt, diesen ausnutzen zu wollen.

Am Freitag war Leclerc von der Longrun-Pace des SF90 positiv angetan. Er sprach vom "besten Longrun" in einem Freitagstraining 2019. In der offiziellen Analyse wird den Roten im Durchschnitt ein leichter Rückstand auf Mercedes von 0,3 Sekunden pro Runde prophezeit.

Dennoch hat das Team den Vorteil der Motorenpower auf den Geraden, was am Start entscheidend sein könnte. Hamilton sprach nach dem Qualifying gar von einem "Jet-Modus" und keinem "Party-Modus" mehr. Mercedes-Teamchef Toto Wolff bestätigte außerdem, dass seine Fahrer rund sieben bis acht Zehntel auf den Geraden auf Ferrari verlieren würden.

 

"Wir haben definitiv einen Vorteil in diesem Bereich", weiß Teamchef Binotto. "Wir haben unser Auto dahingehend entwickelt, damit wir schnell auf den Geraden sind. Wir haben sicherlich weniger Luftwiderstand und Abtrieb."

Dank des neuesten Aero-Pakets, das in Singapur eingeführt wurde, kann Ferrari nun jedoch mehr Abtrieb in den Kurven erzeugen. "Dadurch verlieren wir weniger in den Kurven. Die generelle Balance ist positiv." Daher konnte das Team den Rückstand in Sektor 3 auch in Grenzen halten.

Ein weiterer Vorteil für Leclerc und Vettel am Start: die weichen Reifen. Während Mercedes sich in Q2 auf Mediums für die Top 10 qualifiziert hat, entschieden sich die Roten für den Soft. "Ihre Wahl hat uns überrascht. Das haben wir nicht in Erwägung gezogen", gibt Binotto zu.

Vettel: "Habe nicht das absolute Maximum rausgeholt"

Ferrari sieht sich dadurch im Vorteil: "Wir glauben, dass der Soft einen Grip-Vorteil am Start liefert. Der Start wird morgen der Schlüssel zum Erfolg sein. Mal sehen, vielleicht haben sie die richtige Wahl getroffen. Zumindest gibt es unterschiedliche Strategien, was für die Fans spannend wird."

Reifenhersteller Pirelli hat eine Einstoppstrategie mit Start auf dem Soft und einem Wechsel zwischen den Runden 15 bis 19 auf den harten Reifen als die schnellste Strategie für das morgige Rennen ausgegeben.

Wie schon bei seinem Sieg in Singapur geht Sebastian Vettel von Startplatz drei in das Rennen. Der Deutsche erlebte bereits in Q1 eine durchwachsene Session. Er musste zwei schnelle Versuche abbrechen und konnte sich erst ganz am Ende auf weichen Reifen an die Spitze setzen.

 

In Q2 riss er eine Zehntelsekunde Rückstand auf Leclerc auf, in Q3 wuchs sein Rückstand an. Er konnte sich im letzten Versuch nicht mehr steigern und wurde dadurch noch von Hamilton überholt. "Ich bin natürlich nicht ganz glücklich. Denn ich denke, dass ich nicht das absolute Maximum aus dem Auto rausholen konnte."

Wie schon vor einer Woche konnte der Deutsche im entscheidenden Moment nicht nachsetzen. Dass er sich gegen den Teamkollegen auch im neunten Qualifying in Folge nicht durchsetzen konnte, sei kein wiederkehrendes "Muster". "Natürlich hatten wir nicht die beste Session auf meiner Seite."

"Charles war heute schneller, und man kann recht eindeutig sehen, wo das der Fall war. Ein bisschen hier und da." Er könne kein Muster erkennen, dass sein Teamkollege besonders in einem bestimmten Kurventyp immer schneller sei. Was ihn beruhigt: "Der Speed ist da."

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Mit Bildmaterial von LAT.

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