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Letztes Treffen am Mittwoch: Wie groß wird die F1-Revolution 2021 wirklich?

Ursprünglich hatte Liberty große Pläne für das Formel-1-Reglement ab 2021 - Kurz vor dem entscheidenden Treffen ist aber vieles bereits auf der Strecke geblieben

Am 31. Oktober sollen die Regeln für die Formel-1-Saison 2021 stehen. Bevor es soweit ist, wird es am Mittwoch (16. Oktober) in Paris noch ein letztes Treffen von FIA, Liberty Media, Teams und Vertretern der GPDA geben. Und obwohl die Deadline immer näher rückt, herrscht unter den Teams noch immer große Uneinigkeit darüber, wie die Königsklasse ab 2021 aussehen soll.

Fakt ist, dass es für die neuen Regeln keine Zustimmung der Teams braucht. Trotzdem setzen FIA und Liberty auf Gespräche, statt den Akteuren einfach ein Reglement aufs Auge zu drücken. Und hier ist in den vergangenen Monaten klar geworden, dass es viele Gegner des aktuellen Konzepts gibt. Angeblich sollen sogar lediglich vier der zehn Teams für die von Liberty vorgeschlagenen Regeln sein.

So berichtet 'auto motor und sport', dass nur Renault, McLaren, Alfa Romeo und Williams zu den Befürworten gehören. Die drei Top-Teams Mercedes, Ferrari, Red Bull und ihre "B-Teams" Racing Point, Haas und Toro Rosso seien dafür, dass man beim aktuellen Reglement bleibe. Das gilt jedoch als ausgeschlossen, weshalb man nun ein alternatives Konzept für die Autos 2021 vorbereitet habe.

Viele Ideen schon wieder gestrichen oder verschoben

Dieses soll die gleichen Ziele erreichen wie Libertys Vorschlag, nämlich vor allem, den Abtriebsverlust zu reduzieren, wenn man hinter einem anderen Auto fährt. Gleichzeitig soll es den Ingenieuren aber mehr Freiheiten bieten. Doch Streitpunkt ist aktuell nicht nur die Aerodynamik der Boliden. Es geht zum Beispiel auch um Standardteile, von denen zuletzt bereits einige wieder gestrichen wurden.

Einheitsbremsen und -getriebe wurden beispielsweise schon wieder abgeblasen, und auch das für 2021 geplante Heizdeckenverbot ist zunächst einmal vom Tisch. Ein groß überarbeitetes Motorenkonzept wird es ebenfalls nicht geben. Wenn jetzt auch an den Autos noch einmal nachgebessert werden sollte, stellt sich die Frage, was von der ursprünglich geplanten großen Revolution 2021 noch übrig bleibt.

"Die Dinge wurden ein bisschen verwässert. Kostendeckel, bessere Einnahmenverteilung ... Diese Dinge kommen, aber nicht auf dem Level, das einige der kleineren Teams haben wollten", berichtet Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer und erklärt: "Wenn man sich das anschaut, dann ist es vermutlich ein Kompromiss. Die großen Teams wollten wahrscheinlich gar nichts [ändern]."

Horner witzelt: Brexit-Deal wahrscheinlicher ...

Vor dem entscheidenden Treffen in Paris gab es bereits zwei kleinere Meetings im Rahmen des Japan-GP. Und offenbar sind die Gräben zwischen den einzelnen Fraktionen noch immer ziemlich groß. Als er von 'Sky' auf einen Vergleich zum Brexit angesprochen wird, witzelt Teamchef Christian Horner: "Ich denke, Boris Johnson ist näher an einem Deal dran als wir ..."

"Es geht langsam in die richtige Richtung", zeigt er sich zumindest vorsichtig optimistisch und erklärt: "Es gab in dieser Woche einige konstruktive Gespräche. Wir haben am Mittwoch ein Treffen, das noch einmal sehr wichtig wird. Aber insgesamt nähern sich beide Seiten an. Hoffentlich haben wir am Ende des Monats ein vernünftiges Reglement." Klar ist aber, dass dieses Reglement nicht allen schmecken wird.

Denn während einige Teams die Neuerungen so klein wir möglich halten wollen, spricht McLaren-Boss Zak Brown beispielsweise von "radikalen Veränderungen", die die Königsklasse brauche. Ihm geht es vor allem um die Kosten. "Ich denke, die Formel 1 gibt viel zu viel aus", erklärt er. Man könne den Fans auch mit weniger Geld eine gute Show bieten, "worum es im Motorsport in erster Linie gehen sollte."

Außerdem fordert er "engeres Racing und mehr Unvorhersehbarkeit". Brown erklärt: "Ich denke, die Formel 1 bewegt sich in die richtige Richtung. Sie braucht einige drastische Veränderungen, und ich bin zuversichtlich, dass die 2021 kommen werden." Das würde dann gegen die Wünsche der drei Top-Teams gehen. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto erklärt, dass es noch immer "viele offene Punkte" gebe.

Wird Ferrari sein Veto-Recht nutzen?

"Es ist momentan sehr schwer zu sehen, was das Ergebnis all dieser Diskussionen sein wird", grübelt er und erklärt: "Es gibt verschiedene Interessen bei den Teams untereinander, zwischen Teams und der Formel 1 [Liberty] und zwischen Teams und der FIA. Wir als Ferrari beabsichtigen, unsere Rolle dabei zu spielen." Wegen Ferraris Bedeutung in der Geschichte der Formel 1 habe man eine "wichtige Stimme".

Theoretisch hat Ferrari - als einziges der zehn Formel-1-Teams - ein Veto-Recht, mit dem man neue Regeln blockieren kann. Binotto stellt allerdings klar, dass die Scuderia nicht plane, dieses tatsächlich einzusetzen. "Ich denke nicht, dass das passieren sollte. Wir haben momentan eine gute und offene Diskussion [...], und ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende den richtigen Kompromiss finden werden."

Die groben Wünsche von Ferrari nennt er auch noch einmal: "Es sollte mehr Freiheiten bei der Aerodynamik geben, die DNA [der Formel 1] muss bleiben. Es muss ein leistungsorientierter Sport sein und nicht nur eine Show. [...] Aber die Liste ist lang." Auch deswegen wird es spannend, was bei dem finalen Treffen am Mittwoch letztendlich herauskommt.

"Über irgendetwas muss der Motorsport-Weltrat am 31. [Oktober] abstimmen", erinnert Otmar Szafnauer. Dann sollen die Regeln auch offiziell finalisiert und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Klar ist dabei nach aktuellem Stand nur eins: Zufrieden werden mit dem neuen Reglement auf jeden Fall nicht alle sein - ganz egal, wie es dann aussieht.

Mit Bildmaterial von LAT.

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