Wie Hamilton und Mercedes auf die Buhrufe gegen Max Verstappen reagieren
Wie Lewis Hamilton und Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf die Buhrufe gegen Max Verstappen beim Formel-1-Qualifying in Silverstone reagieren
Max Verstappen stellte sich nach dem Formel-1-Qualifying in Silverstone dem üblichen Interview mit den Top-3-Fahrern. Dann aber wurde er ausgebuht von den Fans auf den Tribünen. Verstappens letztjähriger WM-Rivale Lewis Hamilton hat dafür kein Verständnis, wie er im Anschluss erklärte.
Hamilton sagte: "Ich denke, wir sind besser als das. Ich würde sagen, das Buhen braucht es nicht. Wir haben [in Silverstone] doch so tolle und auch so sportliche Fans. Sie fühlen Emotionen, Höhen und Tiefen, aber das Buhen kann ich definitiv nicht gutheißen. Das sollten wir nicht tun."
Außerdem, so meint Hamilton, erreiche man mit Ausbuhen rein gar nichts. "Das [Buhen] spielt deshalb keine Rolle, weil derjenige den Fehler ja schon begangen hat oder was auch immer der Grund dafür ist", so der siebenmalige Weltmeister.
"Ich schätze die Unterstützung sehr, die ich hier genieße. Vielleicht spürt der eine oder andere noch den Schmerz vom vergangenen Jahr, keine Ahnung. Aber so oder so: Ich finde das [Buhen] nicht gut."
Wolff hält das Ausbuhen für "unsportlich"
Mercedes-Teamchef Toto Wolff denkt ähnlich und meint: "Niemand sollte im Sport jemanden ausbuhen. Ich halte das für unsportlich."
"Natürlich lieben wir die Unterstützung, die unsere Fahrer und unser Team hier genießen. Das ist fantastisch. So sieht Enthusiasmus aus. Aber wenn man sich nicht für die anderen begeistern kann, dann sollte man einfach ruhig sein. Das wäre gut."
Laut Wolff habe kein Fahrer verdient, ausgebuht zu werden, "und zwar egal, was vergangenes Jahr passiert ist, und egal, um was es geht", so der frühere Rennfahrer.
Wie Verstappen selbst auf das Buhen reagiert
Verstappen selbst gibt an, "ein bisschen enttäuscht" über die Buhrufe gewesen zu sein, aber hauptsächlich, weil er den Interview-Moderator Billy Monger deshalb "nicht richtig verstanden" habe.
"Ansonsten denke ich mir: Wer buhen will, der macht es auch. Für mich ändert sich dadurch gar nichts. Ich freue mich trotzdem darüber, hier zu sein. Silverstone ist eine tolle Strecke mit einer generell großartigen Atmosphäre", sagt Verstappen.
"Vielleicht mögen mich hier ein paar Leute nicht, aber das ist schon in Ordnung. Da hat halt jeder seine eigene Meinung. Und mir ist das egal."
Wolff erkennt ein "Limit"
Wolff erkennt indes sogar etwas Positives in der Situation: "Die Leute reagieren emotional auf die Fahrer und Typen, und wir wollen ja Emotionen. Jeder ist emotional dabei statt zwiegespalten. Da ist mir das Emotionale lieber."
"Allerdings: Das Buhen geht einen Schritt weiter. Denn man muss sich mal vorstellen, man steht selbst da unten und gibt ein Interview oder steht auf dem Podium. Dann ausgebuht zu werden, das ist verletzend. Das muss man den Leuten klarmachen. Und deshalb ist die emotionale Seite des Sports auch umstritten."
"Wenn man kein Fan von dem einen oder dem anderen Fahrer ist, dann ist das in Ordnung", sagt Wolff. Er fügt hinzu: "Es gibt da aber ein gewisses Limit und das sollten wir nicht überschreiten."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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