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Lewis Hamilton will anpacken: Kartsport muss billiger werden

Weltmeister Lewis Hamilton will sich aktiv an der Gestaltung der Formel 1 beteiligen und dabei vor allem den Nachwuchs fördern

Mercedes-Superstar Lewis Hamilton will die Zukunft der Formel 1 gerechter und vielfältiger gestalten. Der fünfmalige Weltmeister kommt selbst aus einfachen Verhältnissen und hatte es aufgrund seiner Hautfarbe oft schwer. Nun möchte er seinen Einfluss nutzen, um etwas gegen den im Motorsport vorherrschenden Trend einer immer teurer werdenden Ausbildung zu tun.

"Als ich damit begann, erzählte mir mein Vater, dass wir 20.000 Pfund (umgerechnet rund 22.500 Euro; Anm. d. Red.) im ersten Jahr ausgegeben haben", erklärt Hamilton. "Das war eine enorme Summe für jemanden, der vom Land in Großbritannien stammt. Um heutzutage eine professionelle Saison im Kartsport absolvieren zu können, muss man mehrere hunderttausend Pfund pro Jahr zahlen."

Trotz seines enormen Erfolges erinnert Hamilton immer wieder an seine Wurzeln. Vater Anthony habe teilweise mehrere Jobs gleichzeitig für die Karriere seines Sohnes angenommen. Aufgrund billigen Materials habe man ihn oft nicht ernst genommen. Und aufgrund seiner Hautfarbe fühlte er sich von Zeit zu Zeit ausgegrenzt.

"Es gibt so viele Elemente, an denen gearbeitet werden muss", sagt Hamilton, der eine positive Entwicklung auf dieser Ebene vermisst: "Letztendlich möchte ich mehr herausfinden und helfen, den Weg für einige jüngere Fahrer zu ebnen, die beispielsweise denselben Hintergrund haben wie ich. Das bedeutet, dass sie schon in jungen Jahren mit dem Kartfahren anfangen."

 

Die ehemalige Rennfahrerin Susie Wolff engagiert sich bereits seit drei Jahren für weiblichen Nachwuchs im Motorsport. Sie ist Mitbegründerin der Initiative "Dare to be different". Ähnliches kann sich auch Hamilton vorstellen.

"Ich möchte zu einem gewissen Wandel beitragen und für mehr Vielfalt sorgen, denn die ist derzeit in diesem Sport minimal", sagt er. "Ich möchte wirklich in Zusammenarbeit mit der FIA einen Beitrag zu einer Strukturänderung in der Formel 1 leisten."

Das Problem: Die Fahrer beklagen gerade zu wenig Mitspracherecht bei der Zukunftsgestaltung ihres Sports. Dabei betont Hamilton: "Viele Dinge, auf die wir drängen, sind für die jüngere Generation angedacht. Wir ändern die Regeln für die Fahrer, damit die jungen Fahrer, die den Durchbruch schaffen, davon profitieren können."

"Ich weiß nicht, warum es so wenige Studenten, Ingenieure, Mechaniker und sogar Medienschaffende gibt, die aus unterschiedlichen Schichten kommen", sagt er. "Ich weiß nicht, ob das schon immer so war."

"Aber ich sehe eine echte Chance, ein Teil dieses Wandels zu sein. Das ist letztendlich, worauf ich in 20 Jahren zurückblicken möchte - dass ich vielleicht einst jemanden flüstern höre, dass ich ein Teil der Veränderung war."

Mit Bildmaterial von Sutton.

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