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Liam Lawson: 2025 könnte er sein Cockpit an Hadjar verlieren

Liam Lawson darf erstmal sechs Rennen für die Racing Bulls fahren, aber sein Stammcockpit für 2025 muss er sich erst mit starken Leistungen verdienen

Liam Lawson: 2025 könnte er sein Cockpit an Hadjar verlieren

Liam Lawson wusste bereits seit Wochen, dass er ab Austin fahren würde

Foto: LAT Images

Liam Lawson, das haben die Racing Bulls nach dem Grand Prix von Singapur offiziell bestätigt, ersetzt im zweiten Cockpit des Teams für den Rest der Formel-1-Saison 2024 ab sofort Daniel Ricciardo. Dass der 22-jährige Neuseeländer auch 2025 einen Stammplatz haben wird, ist aber nicht in Stein gemeißelt.

"Ich habe jetzt mal bis zum Ende der Saison", bestätigt Lawson in einem Interview mit dem New Zealand Herald. "Ich werde im Saisonverlauf dann mehr erfahren, wie es aussieht. Aber für den Moment, ja, sind es diese sechs Rennen."

Wie er sich den Racing-Bulls-Platz für 2025 verdienen kann, ist klar: "Ich muss Leistung bringen. Ich muss meinen Wert in der Formel 1 unter Beweis stellen und einen ähnlichen Job abliefern wie im Vorjahr. Denn damit habe ich mir diese neuerliche Chance verdient. Ich muss also einfach genug leisten, um nächstes Jahr in diesem Cockpit zu bleiben."

2023 absolvierte Lawson fünf Rennwochenenden als Ersatzmann für Ricciardo, der sich damals in Zandvoort an der Hand verletzt hatte. Lawson beendete alle fünf Grands Prix, wurde 13. in Zandvoort, 11. in Monza, 9. in Singapur, 11. in Suzuka und 17. in Doha.

Das Qualifyingduell gegen Yuki Tsunoda verlor Lawson zwar mit 2:4. In den Rennen lautete seine Bilanz aber 4:2 (Sprint-Shootout und Sprint in Doha eingerechnet). Und: Er holte bei fünf gemeinsamen Auftritten zwei vielbeachtete Punkte in Singapur. Tsunoda hingegen keinen einzigen.

 
 

Marko: Lawson muss jetzt Leistung zeigen

Aber entscheidend für Lawsons Zukunft im Red-Bull-Kader sind die sechs jetzt bevorstehenden Formel-1-Auftritte, denn: "Wir haben eine gute Anzahl von Nachwuchsfahrern", erklärt Helmut Marko. "Das ist Hadjar, das ist Lawson, das ist auch Iwasa - ohne jetzt irgendwo diese Reihenfolge einer Wertung zu unterziehen."

In einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent: "Wir müssen in die Zukunft schauen, und wir wollen auch Vergleiche haben: Wo steht Lawson im Vergleich zu Yuki? Um dann für die Zukunft zu wissen: Wie sieht die Fahrerpaarung bei den beiden Teams von uns aus?"

Sprich: Sollte Lawson 2024 nicht wie erhofft performen, könnte 2025 zum Beispiel Isack Hadjar seine Chance in der Formel 1 bekommen. Der erst 20-jährige Franzose liegt aktuell in der Formel-2-Meisterschaft an zweiter Stelle, nur viereinhalb Punkte hinter McLaren-Junior Gabriel Bortoleto.

Daher will Marko von Lawson jetzt "objektive Resultate in den sechs Rennen" sehen, bevor die Entscheidung für 2025 getroffen wird. Wobei Lawsons erster Auftritt in Austin "nicht relevant sein wird, weil er eine Motor-Rückversetzung hat. Zehn Plätze beim Sprintrennen, das macht das Leben nicht gerade leichter", sagt der Österreicher.

Lawson wusste schon länger vom Fahrertausch

Übrigens war Lawson eigenen Angaben nach schon seit mehreren Wochen darüber informiert, dass er ab Austin übernehmen würde. Umso mehr verwundert von außen betrachtet, dass Ricciardos Abschied nicht schon in Singapur offiziell kommuniziert wurde. Im Hintergrund spielten dabei offenbar Vereinbarungen mit Sponsoren eine Rolle.

Doch die Situation, längst Bescheid zu wissen, aber mit niemandem drüber sprechen zu können, war für Lawson "nicht gut". Er räumt ein: "Singapur war für mich kein schönes Wochenende. Wir alle wussten ja, was kommt. Und Daniel war sehr gut zu mir, als ich vergangenes Jahr für ihn eingesprungen bin."

"Und selbst in dieser Saison hatte ich nie das Gefühl, dass ich mit ihm in Konkurrenz stehe. Es war also kein schönes Gefühl. Aber für mich ist es natürlich so: Ich habe nur eine Chance in der Formel 1, und die kommt jetzt. Ich bin natürlich dankbar für diese Gelegenheit, und ich muss sie jetzt mit beiden Händen ergreifen. Das hat Daniel mir auch selbst gesagt."

"Ganz ehrlich: Ich habe großen Respekt davor, wie er mit der ganzen Sache umgegangen ist. Ich war ja vergangenes Jahr in einer ähnlichen Situation, aber Daniel ist in der Öffentlichkeit viel bekannter als ich, viel berühmter. Er wurde oft auf das Thema angesprochen und musste diesen Fragen ausweichen. Das hat er sehr professionell gemacht."

Übrigens: Das ganze Interview mit Helmut Marko (34 Minuten), über den Rausschmiss von Daniel Ricciardo, die sportliche Situation von Red Bull im WM-Kampf gegen McLaren und eine mögliche Formel-1-Rückkehr von Sebastian Vettel, gibt's jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu sehen. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Video verpassen!)

 

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