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LMP1 vs. Formel 1: Entwicklungstempo für Hartley gleich hoch

Jedes Rennen ein Update? Kein Problem für Brendon Hartley - Der frühere WEC-Pilot analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen LMP1 und Formel 1

#2 Porsche Team Porsche 919 Hybrid: Timo Bernhard, Earl Bamber, Brendon Hartley

#2 Porsche Team Porsche 919 Hybrid: Timo Bernhard, Earl Bamber, Brendon Hartley

Porsche AG

Mit seinem Statement, dass die Formel 1 "schwieriger und anstrengender" sei als die LMP1-Kategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), hat Brendon Hartley eine alte Diskussion wieder neu befeuert. Natürlich musste er sich bei den Formel-1-Rennen in Bahrain und China weiteren Fragen stellen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es zwischen den jeweiligen Königsklassen ihrer Sparte gibt.

So beispielsweise, ob es eine Umgewöhnung sei, jedes Rennen neue Teile am Fahrzeug zu haben. Für den Neuseeländer ist das aber gar nicht so ungewohnt, wie es der Fragesteller wohl erwartet hat: "Auch bei den Sportwagen hatten wir viele Updates. Manchmal sogar während eines Rennwochenendes. Das ist also keine große Sache für mich." Honda hatte nach den Problemen in Melbourne neue Updates nach Bahrain gebracht. Toro Rosso führte Vergleichsfahrten alt gegen neu durch.

Nichts, was der 28-Jährige nicht kennen würde: "Es gibt viele Gemeinsamkeiten, wie man mit dem Team zusammenarbeitet und wie viele Ingenieure man hat. In der Formel 1 sind die Entwicklungsschritte allerdings größer. In der LMP1 waren wir durch die maximale Anzahl von Aero-Paketen ziemlich eingeschränkt. Aber mit all den Testfahrten ist es eine ähnliche Entwicklung… Zwischen den Porsches von 2014 und 2017 bestehen große Unterschiede." Weil es in der WEC nur eine einstellige Zahl von Rennen pro Saison gibt, wird dort wesentlich mehr getestet, was in der Formel 1 nahezu abgeschafft ist.

Mehr Topspeed in der Formel 1

In Sachen Performance sieht Hartley, der den Porsche 919 Hybrid in den vergangenen Jahren sowohl in Bahrain als auch in China gesteuert hatte, deutliche Unterschiede: "Der Topspeed in der Formel 1 ist deutlich höher, weil uns viel mehr Sprit pro Runde zur Verfügung steht. In der LMP1 sind wir im oberen Drehzahlbereich regelrecht verhungert."

 

Brendon Hartley, Scuderia Toro Rosso STR13
Brendon Hartley, Scuderia Toro Rosso STR13

Foto Sutton Images

Die reine Beschleunigung aus der Kurve heraus ist relativ ähnlich. Die LMP1 haben eine irre Beschleunigung dank des Allradantriebs, aber der Formel-1-Bolide beschleunigt einfach immer weiter. Durch den höheren Topspeed hat man auch mehr Abtrieb auf dem Bremspunkt, wodurch man härter verzögern kann. Der größte Unterschied sind noch immer die Reifen, die sind komplett anders und wesentlich empfindlicher in der Formel 1."

Umgekehrter Weg von Webber und Co.

Überraschend: Obwohl die Formel 1 im Vergleich zu den Sportwagen eher wie eine Einzelkämpfer-Sportart anmutet, kann Hartley sich technisch weniger einbringen als im Porsche-Projekt: "Ich würde sagen, dass es in der Formel 1 weniger Input vom Fahrer gibt, weil es kein Allradsystem ist. In der LMP1 haben die Elektromotoren die Vorderachse kontrolliert und der Verbrennungsmotor die Hinterachse. Da konnte man sich als Fahrer wesentlich mehr einbringen, wenn es darum ging, diese beiden harmonisch miteinander arbeiten zu lassen. In der Formel 1 läuft das alles an einer Achse bereits von Natur aus sehr sanft ab."

Würde ich auch gerne mal fahren - Brendon Hartley über den Porsche 919 Evo

Zahlreiche Formel-1-Fahrer haben in den vergangenen Jahren den Sprung zu den Sportwagen gewagt und mussten sich erst an die entspanntere Atmosphäre mit ihren Teamkollegen gewöhnen. Hartley ist nun den umgekehrten Weg gegangen. Allerdings will er den Eindruck gerade rücken, im LMP1-Geschäft sei teamintern alles Friede-Freude-Eierkuchen: "Es gibt noch immer einen Kampf zwischen beiden Fahrzeugen im Team. Es ist eine freundschaftliche Rivalität, selbst wenn man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Man hat schon noch gemeinsame Meetings, aber man versucht natürlich, mehr für das eigene Auto zu arbeiten."

Porsche hat unlängst den Porsche 919 von der Leine gelassen und den Streckenrekord in Spa gebrochen. "Sieht sehr spaßig aus", findet Hartley. "Das ist eine wirklich coole Nummer. Ich würde ihn auch gerne mal fahren."

Die Gespräche führten Dieter Rencken & Oleg Karpow

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