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Formel 1 Singapur

"Magic"-Alonso vergleicht Aston Martin mit seinem Backofen

"Wenn wir dieses Qualifying 200 Mal wiederholen, werde ich 199 Mal nicht Siebter" - Fernando Alonso spricht über seine Meisterleistung beim F1-Qualifying in Singapur

"Magic"-Alonso vergleicht Aston Martin mit seinem Backofen

Fernando Alonso beim Qualifying der Formel 1 in Singapur

Foto: LAT Images

Fernando Alonso feierte einen unerwarteten siebten Startplatz für den Großen Preis von Singapur und glaubt, dass Aston Martin nur das "acht- oder neuntschnellste Auto" hat. Sein Teamkollege Lance Stroll schied als 17. bereits in Q1 aus, während Alonso unter anderem beide Ferraris sowie Red-Bull-Pilot Sergio Perez schlagen konnte. Im Mittelfeld wurde er nur von Nico Hülkenberg im Haas geknackt.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung", sagt Alonso. "Ich denke, wir hatten an diesem Wochenende sehr zu kämpfen. Die Strecke in Singapur deckt unsere Schwächen auf. Wir waren P12 und P18 im FT3. Das sah überhaupt nicht gut aus. Und unsere Simulation hat gesagt, dass wir das achtschnellste Auto sind, nahe an Rang neun."

"Aber es scheint, dass wir im Qualifying versucht haben, unsere Runden zu drehen, während einige andere hier und da ein paar Fehler gemacht haben. Und durch einige Unfälle waren wir am Ende ein wenig schneller als die Pace sein sollte. Aber ja, wir werden morgen sehen. Samstags werden keine Punkte vergeben, also müssen wir den Job morgen zu Ende bringen."

Alonso spottet über Williams: Sind halbe Sekunde schneller als wir

Alonso schaffte den Einzug ins Q3 hauchzart mit einem Vorsprung von 0,024 Sekunden auf Williams-Pilot Alexander Albon, nachdem er seinen Teamkollegen Stroll im ersten Qualifyingteil vier Zehntel aufbrummte. Der 43-Jährige zeigt sich verwundert: "Ich bin überrascht, denn sie [Williams] liegen eine halbe Sekunde vor uns, und wir haben sie bei den letzten beiden Veranstaltungen geschlagen. Aber sie haben jetzt viel Potenzial in ihrem Auto, und morgen werden sie eine Gefahr sein."

Doch wie auch einige andere Teams hatte Williams Probleme mit der Reifentemperatur, nachdem die Luft- und Asphalttemperatur im Qualifying stark gefallen ist. "Das ist so komplex mittlerweile", weiß auch Alonso, der es aber hinbekommen hat.

"Ich denke, dass die Abstimmungen der Formel-1-Autos, der Verkehr, die Outlaps, das Verlassen der Boxengasse in der richtigen Position und zur richtigen Zeit so komplex geworden sind, dass man alles zusammenbringen muss, um eine gute Runde im Qualifying zu fahren. Wir waren in den letzten Qualifyings immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, was extrem wichtig ist, denn in Singapur geht es um die Position auf der Strecke."

Denn das Überholen auf dem Marina Bay Street Circuit ist nicht gerade einfach. Kein Wunder also, dass Alonso mit Startplatz sieben sehr gut leben kann. Wie wertvoll dieser ist, hat er nach dem Qualifying gegenüber DAZN noch einmal zum Ausdruck gebracht: "Ich denke, wenn wir dieses Qualifying 200 Mal wiederholen, werde ich 199 Mal nicht Siebter. Also bleiben wir lieber bei heute und schauen, was morgen im Rennen passiert."

Alonso: "Mir ist das letzte Woche mit dem Backofen passiert"

Bereits am Freitag in den Freien Trainings war Alonso nicht gerade glücklich mit seinem AMR24, was in einer kuriosen Szene mündete. Ausgangs Kurve sieben übersteuerte Alonsos Aston Martin, doch der Veteran konnte sein Auto noch abfangen und einen Unfall vermeiden. Daraufhin funkte sein Renningenieur: "Nur um sicherzugehen Fernando: du hast den Boxenstoppknopf gedrückt, ist das gewollt?"

Woraufhin Alonso entgegnete: "Nein. Um ein Crash mit diesem Auto zu vermeiden habe ich einfach alle Knöpfe gedrückt, die es gibt." Nach dem Qualifying zieht Alonso dabei einen Vergleich zu seinem Backofen: "Das machen wir alle zu Hause! Mir ist das letzte Woche mit dem Backofen passiert, er ließ sich nicht ausschalten, und ich musste alles drücken und neu einstellen, und schließlich schaltete er sich aus! Also habe ich mehr oder weniger das Gleiche gemacht."

"Weiß es nicht": Teamchef Krack sprachlos über Alonsos Leistung

Doch zurück zum Sportlichen. Bereits in Baku schaffte es Alonso, mit dem mittlerweile unterlegenen Aston Martin der beste Mittelfeldfahrer zu sein. Jetzt dazu die "magische" Q3-Runde in Singapur. Wie geht das? "Ich weiß es nicht", sagt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack. "Ich habe die Daten gesehen."

"Jede Woche macht er so etwas, es ist erstaunlich. Wir sprechen darüber, wie er über dem Limit des Autos performt, und ich denke, wir hatten eine großartige Leistung in diesem Teil der Garage, es ist ein Team, das wirklich gekämpft hat, aber wenn sie nach jemandem suchen, der nach dem Extra im Auto sucht, ist es immer eine Erleichterung, und wir sind froh, ihn zu haben."

Alonso fügt hinzu: "Ich setze alles daran, den Mangel an Tempo ein wenig auszugleichen. Zwischen Baku und hier wurde eine Menge Arbeit geleistet. Gestern haben wir den Computer um zwei Uhr morgens verlassen. Und wir haben die Arbeit verstärkt, um Antworten zu finden, jetzt mehr denn je. Wir setzen also alles daran, aber wir stellten fest, dass wir hier auf der Strecke keine Wunder vollbringen können, und wir brauchen jetzt die Hilfe des Werks bei der Entwicklung des Autos."

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