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Magnussen Opfer der Politik: McLaren-Eigner bevorzugten aus Rache Button

Laut Kevin Magnussen sei er bei McLaren Opfer der politischen Machtkämpfe geworden: Um Ron Dennis eins auszuwischen, durfte Jenson Button bleiben

Politische Machtkämpfe innerhalb von McLaren hätten dazu geführt, dass Kevin Magnussen sein Formel-1-Cockpit nach nur einer Saison im Team wieder verlor. Das erzählt der Däne in der aktuellen Ausgabe des Podcasts 'Beyond The Grid'. Magnussen war nach seinem Titel in der Formel Renault 3.5 zur Saison 2014 zu McLaren aufgestiegen, deren Junior er damals war.

Schon das sei für ihn eine Überraschung gewesen, denn eigentlich sollte er damals zu Force India gehen - per Handschlag sei der Deal schon bestätigt gewesen. "McLaren hätte sie mit Teilen ausgerüstet und mich ein paar Jahre bei Force India geparkt und mich dann genommen", erzählt er.

Doch der damalige McLaren-Boss Ron Dennis wollte aus der enttäuschenden Saison 2013 Konsequenzen ziehen und frischen Wind in das Team bringen. Er entschied, sich nach nur einer Saison von Lewis-Hamilton-Ersatz Sergio Perez zu trennen und stattdessen Magnussen an die Seite von Jenson Button ins Auto zu setzen.

Im Nachhinein lieber Force India ...

Die Nachricht bekam er vom damaligen Teamchef Martin Whitmarsh, der bei Dennis schon auf der Abschussliste stand. "Er hatte echt Angst vor den Mexikanern und Carlos Slim. Er war wirklich nervös", erinnert sich Magnussen. Dennoch bekam er den Vorzug vor Sergio Perez, der stattdessen zu Force India flüchten musste.

Sergio Perez, Martin Whitmarsh

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh musste Sergio Perez rausschmeißen

Foto: LAT

Im Nachhinein wäre Magnussen aber lieber selbst zum Team von Vijay Mallya gegangen - nicht nur weil das Team in der Folgezeit mehr Podestplätze einfahren konnte als McLaren. "Martin hatte Recht, dass es besser gewesen wäre, wenn ich mich in einem kleineren Team an die Formel 1 hätte gewöhnen können und dann zu McLaren gekommen wäre", so Magnussen. "Das wäre besser für mich gewesen und auch besser für sie."

Zwar holte Magnussen bei seinem ersten Rennen in Melbourne überraschend Rang zwei, doch sportlich lief es bei McLaren nicht rund, und zur Saisonmitte kam ein weiteres Druckmittel hinzu. Denn das Team hatte Doppelweltmeister Fernando Alonso für die kommende Saison verpflichtet. "Wir wussten beide, Jenson und ich, dass sie Alonso geholt haben und dass einer von uns beiden gehen würde."

Magnussen wähnte Cockpit sicher

Obwohl Button als Weltmeister den größeren Namen hatte, fühlte sich Magnussen eigentlich ziemlich sicher, weil er die entsprechenden Signale vom Management-Team rund um Eric Boullier bekam. "Das Team war ziemlich begeistert von mir und ich habe enorme Unterstützung vom ganzen Team gespürt."

Kevin Magnussen

Im ersten Rennen konnte Magnussen über Rang zwei jubeln

Foto: LAT

Das muss wohl auch Button gewusst haben, der sich laut Magnussen schon auf sein Karriereende vorbereitet habe - der Brite war immerhin schon 34 Jahre alt. "Er hatte schon einen Abschiedshelm für sein letztes Rennen vorbereitet, und in seinem Fahrerraum hingen Bilder mit Erinnerungen seiner Karriere. Er dachte wirklich, dass er gehen würde. Und ich dachte, dass ich bleiben würde."

Magnussen hatte überhaupt keine Zweifel, sodass er nicht einmal mit anderen Teams sprach oder einen Plan B in der Tasche hatte. Erst ein oder zwei Tage vor der Fahrerverkündung wurde er langsam nervös, weil er noch keinen schriftlichen Vertrag hatte und ein Meeting innerhalb der McLaren-Führung anstand.

Nur zwei stimmten gegen Magnussen ...

Es sollte eine Abstimmung darüber geben, wer 2015 neben Fernando Alonso fahren würde. "Ich kannte natürlich die Leute im Vorstand und wusste auch, wer für oder gegen mich stimmen würde", meint der Däne. "Ich dachte, dass alle für mich stimmen würden. Denn das war das, was mir gesagt wurde."

Mansour Ojjeh und Ron Dennis

Zwischen den drei Teilhabern kam es zu Machtkämpfen

Foto: LAT

Von den neun Stimmen entfielen am Ende sieben auf Magnussen, nur zwei auf Button - trotzdem durfte der Brite bleiben. Denn die zwei Gegenstimmen seien von den beiden Teilhaben Mansour Ojjeh (25 Prozent) und Mumtalakat (50 Prozent), ein Investmentfond des bahrainischen Königshauses, gewesen. Der dritte Teilhaber, Ron Dennis (25 Prozent), stimmte für Magnussen. "Das hat gereicht, denn es stand zwei zu eins bei den Teilhabern."

Für den Dänen ist klar, warum es so gelaufen ist: politische Machtkämpfe innerhalb von McLaren. Er sei das Opfer eines Streits zwischen Ron Dennis und Mansour Ojjeh sowie den Bahrainis geworden. "Ich denke, sie wollten Ron eins auswischen. Und was immer Ron auch wollte, sie hätten das andere gemacht ..."

Button "hat getan, was er tun musste"

"Jenson war mit Mansour und den Bahrainis sehr eng. Er hat da gute Arbeit geleistet, sich mit den richtigen Personen einzulassen", kann sich Magnussen auch eine Spitze gegen seinen ehemaligen Teamkollegen nicht verkneifen. "Er hat das gemacht, was er tun musste. Wieder etwas gelernt."

So stand Magnussen in der Saison 2015 ohne Formel-1-Cockpit da. Er blieb bei McLaren und durfte den verletzten Alonso gleich beim Auftakt in Australien vertreten - allerdings schaffte er es aufgrund eines Motorschadens nicht einmal an den Start. Mit Rang neun erlebte McLaren mit dem neuen Motorenpartner Honda jedoch eine wahre Horrorsaison - und nicht nur eine.

Magnussen selbst ging zu Renault und nach einem enttäuschenden Jahr zu Haas, wo er mittlerweile heimisch ist.

Mit Bildmaterial von LAT.

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