Marcin Budkowski: Bei den "Flexiwings" geht's vor allem ums Gewicht
Marcin Budkowski erklärt den eigentlichen Sinn und Zweck von "Flexiwings" - Dieser liege vor allem im Gewicht, Topspeed sei nur zweitrangig
Die "Flexiwings" in der Formel 1 erhitzen weiter die Gemüter. In Baku wurde zwar noch kein Protest gegen die Nutzung des flexiblen Heckflügels bei mehreren Teams eingelegt, ganz vom Tisch ist dies aber noch nicht. Bei der Frage, welchen Hintergrund der Einsatz eines flexiblen Flügels hat, erklärt Marcin Budkowski, Exekutivdirektor von Alpine, dass es keine Frage des Topspeeds sei, sondern des Gewichts.
"Die Verbiegungen der Flügel haben meist mit Gewichtsreduzierungen zu tun", sagt Budkowski. Weniger Gewicht auf dem Heckflügel verschaffe den Teams die Möglichkeit, Ballast an anderen, vorteilhafteren Stellen zu platzieren.
"Wir kämpfen alle mit dem Gewichtslimit, vor allem am Heck", erklärt der Pole. Ein leichterer Heckflügel helfe enorm. "Er bringt nicht nur den Vorteil, das Auto so leicht wie möglich zu halten und mehr Gewicht nach unten zu bringen für den Schwerpunkt, sondern auch den, dass man mehr Gewicht an die Vorderseite des Autos verlagern kann", sagt er weiter.
Gewicht am Heck ist Gift
Kein Ort am Auto sei für Gewicht derart schlecht geeignet wie der Heckflügel. "Er ist weit oben und es ist das Heck des Autos. In diesem Bereich wollen wir so viel Gewicht wie möglich sparen. Und um Gewicht zu sparen, baut man ein Auto, das leichter und weniger widerstandsfähig für Belastungen ist", erklärt er. Die Folge sind die biegsameren Flügel.
Denn ganz gleich, was die eigentliche Intention für die "Flexiwings" ist, so haben sie in Baku einen besonders großen Vorteil. Denn auf der über zwei Kilometer langen Geraden bringt ein flacher Flügel mehr Topspeed, der steilere Winkel sorgt hingegen in den engen, verwinkelten Abschnitten für mehr Abtrieb.
Horner: Vorteil der "Flexiwings" marginal
Aston Martin beziffert den Vorteil der flexiblen Flügel auf eine halbe Sekunde, andere Teams hingegen sehen keinen so starken Vorteil. Red-Bull-Teamchef Christian Horner geht eher von einer Zehntel pro Runde aus - wenn überhaupt.
Budkowski, der früher selbst für die FIA gearbeitet hat und sich mit Kritik an den verschärften Tests zurückhält, sieht das ganze Thema gelassen. "Wir werden uns daran anpassen", sagt er. Zwar werde etwas Performance verloren gehen und auch die Gewichtsverteilung werde sich ein wenig ändern. "Aber am Ende des Tages es wird sehr wenig sein", glaubt er.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.