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Helmut Marko: Wieso Gasly nach der GP2 nicht Formel-1-reif war

Nach Pierre Gaslys GP2-Titel im Jahr 2016 wäre es eigentlich der logische Schritt gewesen, ihn ins Toro-Rosso-Cockpit zu setzen. Doch warum musste der Red-Bull-Junior bis Malaysia 2017 warten und nach Japan gehen?

Pierre Gasly, Scuderia Toro Rosso

Foto: Sutton Images

Laut Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko war der 21-jährige Franzose unmittelbar nach seinem GP2-Titel noch nicht reif für die Formel 1. "Er hat neben Pech auch Fehler gemacht und ist in Japan als Person gereift, was dringend notwendig war", erklärt der Österreicher gegenüber 'Motorsport.com'. "Er musste lernen, selbstständig zu sein, weil dort kein Mensch seine Sprache gesprochen hat. Er musste sich dort durchsetzen. Das hat er dann auch geschafft."

Als Marko Gasly in die Formel 1 holte, um das Cockpit des zu Renault gewechselten Carlos Sainz zu übernehmen, befand er sich mitten im Kampf um den Titel in der Super Formula. "Am Ende war dieser seltsame Sturm der Grund, warum er die Meisterschaft nicht gewonnen hat", spielt Marko auf die Absage des Saisonfinales an. "Aber er hat sich und das Team trotz eines schlechten Autos nach vorne gebracht, war der absolute Siegfahrer. Das war also schon die richtige Entscheidung, ihm diese Zeit zu geben."

Doch wie hat Gasly selbst das Bangen um seine Formel-1-Chance erlebt? Hat er bereits an seinem Traum gezweifelt? "Nein", antwortet der Franzose. "Das hatte ich stets im Kopf, es war immer das Ziel."

Gasly verstand nicht, warum er warten musste

Diese Kompromisslosigkeit erklärt er mit seiner Erfolgsbilanz: "Ich will nicht arrogant rüberkommen, aber ich habe die Formel-Renault gewonnen, bin Zweiter in der Renault-World-Series geworden. Und Leute wie Daniel Ricciardo oder Jules Bianchi sind nach Platz zwei in der WSbR direkt in die Formel 1 gekommen. Dann habe ich als zweitjüngster Fahrer nach Nico Rosberg die GP2 gewonnen. Leute wie Nico, Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg oder Stoffel Vandoorne sind auch in der Formel 1. Warum sollte ausgerechnet ich es als einer der jüngsten Meister nicht schaffen?"

Dass es für Gasly, der in seiner zweiten vollen GP2-Saison den Titel holte, lange gedauert hat, führt er auch auf sein Umfeld zurück: "Ich hatte keinen Manager, war immer alleine und musste mich gegen die großen Haie im Fahrerlager durchsetzen. Ich bin stolz darauf, es geschafft zu haben - ohne Manager und ohne für mein Cockpit zu zahlen. Auch wenn es oft hart war und ich mich gefragt habe: Warum muss ich so lange warten?"

Verhältnis zu Marko deutlich gebessert

Dennoch hat sein Verhältnis zu Marko darunter laut eigenen Angaben nicht gelitten. "Im Umgang ist er sicher nicht der einfachste Mensch, und er ist ziemlich hart, aber die Beziehung hat sich nach der GP2 deutlich verbessert", sagt Gasly über seinen Chef.

Brendon Hartley und Pierre Gasly mussten lange um ihre Formel-1-Chance zittern Zoom
Die Schwierigkeiten der Vergangenheit nimmt er aber auch auf die eigene Kappe: "Ich würde zwar nicht sagen, dass ich mich vor der GP2 wie ein Kind verhalten habe, aber ich wusste nicht wirklich, wie ich mit ihm kommunizieren und wie ich mich verhalten soll. Danach gingen wir direkter miteinander um. Wir respektieren einander jetzt sehr und niemand steht zwischen uns. Wenn er mir etwas sagen will, dann geht er direkt auf mich zu, aber auch ich kann ganz klar meine Meinung sagen."

Interessant ist, dass auch die Beziehung zwischen Gaslys Teamkollegen Brendon Hartley und Marko in den Nachwuchsjahren nicht immer einfach war, die Chemie inzwischen aber ebenfalls stimmt. "Brendon Hartley ist geläutert, hat jetzt die Routine", sagt Marko. Von beiden Piloten erwarte man 2018 "konstante Punkteergebnisse".

Marko: Noch kein Urteil über Toro-Rosso-Duo

Doch mit welchem der beiden ist Marko bislang zufriedener? "Das kann man nicht sagen, denn das waren irreguläre Verhältnisse", antwortet der Österreicher. "Toro Rosso hatte derartig viele Motorenprobleme. Die beiden sind ja kaum zum Fahren gekommen. An einem gesamten Rennwochenende ist ein Gasly inklusive Training keine 30 Runden gefahren."

Bei Hartley, der insgesamt überhaupt nur vier Grand-Prix-Wochenende bestritten hat, sei dies ähnlich gewesen. "Da ist auch noch die Doppelbelastung dazugekommen. Er fuhr jedes Wochenende mit einem anderen Auto", verweist Marko auf die zusätzlichen Einsätze des Neuseeländers für Porsche in der WEC an. Fazit: "Das richtige Potenzial wird man erst 2018 sehen."

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