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Martin Brundle: Ayrton Senna war ein "widersprüchlicher Charakter"

Wegbegleiter von Ayrton Senna erinnern sich an den "ungewöhnlichen Charakter" - Schon in der britischen Formel 3 zeichnete sich der Mythos ab

Ayrton Senna gilt auch 26 Jahre nach seinem tragischen Unfalltod in Imola als Formel-1-Legende, die ein Mythos umgibt. Der Brasilianer zog Massen in seinen Bann, entzückte die Fans mit seiner rücksichtslosen Fahrweise gleichermaßen wie mit seinem außergewöhnlichen Talent. "Er war ein außergewöhnlicher Mann", erinnert sich Weggefährte Martin Brundle bei 'Sky'.

In der britischen Formel-3-Meisterschaft dominierte Senna in der Saison 1983 nach Belieben. Er gewann zwölf der insgesamt 20 Rennen und setzte sich im Meisterschaftskampf gegen Brundle durch. Der Brite konnte drei Rennen zu seinen Gunsten entscheiden.

"Ich habe 1983 viel mit ihm gesprochen. Ein ziemlich widersprüchlicher Charakter in vielerlei Hinsicht. Sein Antrieb war sein Herz, weniger sein Kopf. Viele seiner Muster, die ich in der Formel 3 erlebt habe, habe ich auch in der Formel 1 gesehen", erinnert sich Brundle an die Nachwuchsjahre zurück.

Senna war bereit, "es auf einen Unfall ankommen zu lassen"

Beide stiegen 1984 gemeinsam in die Formel 1 auf, Senna fuhr Toleman, Brundle für Tyrrell. Auch in der Königsklasse blieb sich das Ausnahmetalent treu. "Zum Beispiel war er jederzeit dazu bereit, es auf einen Unfall ankommen zu lassen, wenn er etwas beweisen wollte. Um dich psychologisch zu schlagen."

Ayrton Senna, Martin Brundle

1983 krachte es in Oulton Park zwischen Senna und Brundle

Foto: Motorsport Images

Auch Brundle geriet mehrfach mit Senna aneinander. Diese Scharmützel hörten erst auf, als der Brite nicht mehr klein beigab. Zuvor war er in mehrere "heftige Unfälle" mit dem Brasilianer verwickelt, etwa in Oulton Park 1983. Senna wollte innen überholen, stieg jedoch auf und landete auf dem Boliden des Briten.

Zehn Jahre später krachte es wieder zwischen Senna und Brundle, diesmal in Monza 1993. Der Brasilianer schlitterte beim Anbremsen in das Heck des vor ihm fahrenden Autos. "Er adjustierte seine Bremsbalance und bremste in der zweiten Schikane zu spät. Er stürmte zu mir rüber", erinnert sich der damalige Ligier-Fahrer.

"Paradoxon" Senna: War der Erste, der nach dem Rechten sah

Das sei das "Paradoxon" Senna gewesen: "Einerseits war er jederzeit dazu bereit, dir ins Auto zu fahren, wenn er sich im Recht wähnte. So, wie er es in Suzuka mit Alain Prost gemacht hat."

Damon Hill, Sennas unmittelbarer Teamkollege bei Williams 1994, bestätigt: "Manchmal ist er mit so viel Wut im Bauch gefahren, dass es von ihm Besitz ergriffen hat."

"Andererseits", wirft Brundle ein, "war er der Erste, der aus seinem Auto stieg, um zu dir zu laufen und zu sehen, ob es dir gut geht." In jenem Moment im Grand Prix von Italien hatte Senna Brundle "knallhart" in die Leitplanken geschoben.

"Ich dachte: 'Wenn du jetzt angelaufen kommst, dann kriegst du eine aufs Maul, denn das war nur dein Fehler!' Aber er war enorm besorgt, dass er mich verletzt haben könnte."

Als Brundle unverletzt aussteigen konnte, legte ein Schalter in Sennas Kopf um: "Sein Kopf schaltete auf die Meisterschaft um, weil er in einem großen Titelkampf mit Prost steckte. Wir standen an den Leitplanken und sahen den anderen zu, wie sie so an uns vorbeifuhren"

Da begann er zu rechnen, weiß Brundle noch heute. Noch eine Eigenart des dreimaligen Weltmeisters wird ihm ewig in Erinnerung bleiben: "Er hatte immer das Gefühl, das System sei gegen ihn. Er fand, das britische Motorsport-System sei gegen ihn, in der britischen Formel 3."

Auch in der Formel 1 sah er in der FIA und Jean-Marie Balestre einen Gegner. "Das trug er immer mit sich." Deshalb beschreibt Brundle Senna heute auch als "ungewöhnlichen Charakter". Unbestritten ist aber auch für ihn: "Er ist eine Ikone. Seine Reputation wird für immer bestehen bleiben."

Mit Bildmaterial von LAT.

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