Martin Brundle: Herzinfarkt in Monaco, dann Pole-Position in Le Mans
Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige TV-Kommentator Martin Brundle hat verraten, dass er vergangenes Jahr in Monaco einen leichten Herzinfarkt erlitten hat.
Foto: XPB Images
Die Live-Übertragung des Formel-1-Rennens in Monaco war zu Ende und Martin Brundle musste schnell zum Podium, um die Interviews mit den Top 3 nach der Siegerehrung zu machen.
Während dieses Sprints fühlte er, dass etwas nicht in Ordnung war, fand aber erst später heraus, wie ernst die Situation wirklich war.
"Ich hatte einen kleinen Herzinfarkt, als ich zum Podium in Monaco rannte", sagte Brundle am Donnerstag bei der Autosport International Show.
"Ich bekam einen 23-Millimeter-Stent in meine linke Koronararterie – einen sogenannten LAD."
Brundle wurde sofort nach dem Grand Prix von Monaco operiert und musste daher das Rennen in Kanada auslassen.
Er dachte, dass er seinen Einsatz beim Road to Le Mans LMP3-Rahmenrennen des französischen Langstreckenklassikers ebenfalls absagen müsse – die Ärzte erklärten ihn aber fit.
"Ich dachte nicht, dass ich das Rennen würde fahren könne. Und dann sagte der Kardiologe, 'ja, sie können das Rennen fahren. Vergessen Sie nur nicht ihre Blutverdünner zu nehmen.'"
"Also rief ich Zak [Brown] und Richard [Dean, United Autosports Teamchefs] an – dann fuhr ich 75 Rundn im Palmer-Sports-Auto, ich hatte blaue Flecken auf meiner Brust, aber ich liebe Le Mans und dachte, 'das lasse ich mir nicht entgehen'."
Pole-Position mit 57
Brundle schaffte es nicht nur, das Rennen zu bestreiten, er stellte sein Auto auch auf die Pole-Position.
"Ich saß in der Pressekonferenz und neben mir saßen ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger und ich dachte, nicht schlecht für einen 57-jährigen alten Knacker.'"
"Wir wurden im Rennen 2., das war schade, aber einen Prototypen aus der Boxengasse in Le Mans zu fahren ist der Wahnsinn", sagte der Sieger der 24 Stunden von Le Mans 1990. "Man schwitzt etwas, hat etwas Angst. Ich vermisse dieses Gefühl so sehr. Wenn ich eine Chance bekomme, mache ich es nächstes Jahr wieder."
"Ich spreche mit anderen Fahrern wie DC [David Coulthard] darüber und er sagt, 'Martin, werd erwachsen, du bist kein Rennfahrer mehr'. Und Damon [Hill] und andere. Ich bin ein bisschen wie Ruben Barrichello, ich kann es einfach nicht erwarten, wieder ins Auto zu steigen. Ich bin in dieser Beziehung einfach so programmiert."
"Ich bin ein Rennfahrer, der Fernsehen macht. Ich sehe mich nicht als Fernsehmann."
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