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Brundle: "Piastri sind Norris' WM-Chancen egal"

Der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle glaubt: Oscar Piastri interessiert sich herzlich wenig für die Titelambitionen seines McLaren-Teamkollegen Lando Norris

Martin Brundle: "Piastri sind Norris' WM-Chancen egal"

Mit Wie viel Unterstützung durch seinen McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri kann Lando Norris im WM-Titelkampf gegen Max Verstappen rechnen? Der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle meint: Piastri denkt in erster Linie an sich selbst.

Er schreibt in seiner Sky-Kolumne: "Piastri sind Norris' WM-Chancen egal. Das hat man schon in Ungarn deutlich gesehen, als er in der ersten Kurve rustikal in Führung gegangen ist."

"Der Racer in mir bewundert diese Einstellung. Denn das ist der Grund, weshalb Piastri Meisterschaften gewonnen hat und jetzt in einem Formel-1-Siegerauto sitzt. Das Letzte, was ihn da begeistert, wäre, wenn Norris im gleichen Auto Weltmeister werden würde."

Das müsse nicht bedeuten, dass Piastri nicht doch irgendwann dem Teamkollegen helfe. Piastri habe sich ja bereits "da und dort" für Norris und die Interessen des Teams eingesetzt. "Aber diese Rennfahrer-Mentalität und dieser Killerinstinkt sind wichtig", sagt Brundle.

"Ich weiß noch, wie ich in Ungarn gesagt habe: Wenn es andersrum gewesen wäre, hätte Piastri Norris wieder die Führung überlassen? Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur: Viele skrupellosen und egoistischen Weltmeister, gegen die ich gefahren bin, die hätten es nicht gemacht."

Piastri in Monza: Gut für ihn, schlecht für McLaren

Und diese Haltung könne intern zu Schwierigkeiten führen, sagt Brundle. Der Italien-Grand-Prix in Monza sei ein gutes Beispiel dafür gewesen: Erst der McLaren-Streit um die Führung auf den ersten Metern habe Ferrari überhaupt ins Spiel gebracht und schließlich eine Siegchance für Charles Leclerc eröffnet.

"Das war alles sehr gut für Piastri und Ferrari, aber es hat McLaren als Team nicht geholfen", erklärt Brundle. McLaren habe in dem Moment des Überholvorgangs von Piastri gegen Norris in der zweiten Schikane "die Kontrolle über das Rennen verloren".

Weil Norris noch hinter Leclerc auf P3 zurückgefallen sei, habe McLaren im ersten Stint "nicht die optimale Pace für die Reifen und die Strategie" fahren können. "Die Fahrer konnten auch nicht zusammenarbeiten und zum Beispiel DRS oder Boxenstopps dazu nutzen, die Hauptgegner zu destabilisieren", sagt Brundle.

Sein Fazit: Ein stärkeres Miteinander bei McLaren könnte die Titelchancen von Norris und McLaren verbessern. Das scheint nun auch die Teamführung um Teamchef Andrea Stella und McLaren-Boss Zak Brown erkannt zu haben. Zumindest denkt man bei McLaren über eine konkrete Stallregie zugunsten von Norris nach, um seine WM-Chancen gegen Verstappen und Red Bull zu wahren.
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