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Mattia Binotto erklärt: So hat Ferrari den Faden verloren

Weil Ferrari nicht geglaubt hat, den 2019 überlegenen Motor zu verlieren, "hatten wir plötzlich ein Auto mit viel Luftwiderstand und wenig PS", sagt Mattia Binotto

Teamchef Mattia Binotto hat erstmals öffentlich darüber gesprochen, warum der Ferrari SF1000 sportlich bisher so enttäuscht hat. Seiner Meinung nach könnte der im Vorjahr noch branchenführende Antrieb dafür verantwortlich sein, weil dieser seine Ingenieure auch im Chassisbereich dazu verleitet hat, einen falschen Weg einzuschlagen.

Das technische Konzept sei "für mehr Anpressdruck" entwickelt worden, "wissend, dass es von einem überlegenen Motor getragen wird", erklärt Binotto in einem Interview mit dem 'Corriere della Sera'. "Aber dann kamen die technischen Richtlinien, und plötzlich hatten wir ein Auto mit viel Luftwiderstand und wenig PS. Aus der Summe dieser beiden Faktoren entstand das Problem."

Die Logik ist verblüffend einfach: Ferrari hatte 2019 einen PS-Vorteil gegenüber der Konkurrenz, konnte diesen aber nur auf Low-Downforce-Strecken wie Spa oder Monza ausspielen, weil auf kurvenreicheren Strecken Anpressdruck fehlte. Also wurde ein Auto mit mehr Anpressdruck entwickelt - und den höheren Luftwiderstand sollte der PS-Vorteil ausgleichen.

Doch das ging mächtig schief. Denn erstens war der PS-Vorteil spätestens mit dem FIA-Ferrari-Deal im Februar endgültig weg, und zweitens hatte die Konkurrenz von Mercedes inzwischen so hart daran gearbeitet, das Leistungsdefizit im Bereich der Power-Unit wettzumachen, dass sich das Blatt über den Winter 2019/20 komplett drehte.

Den im Raum stehenden Vorwurf, dass Ferrari 2019 im Antriebsbereich getrickst hat und das mit dem umstrittenen (weil so intransparenten) FIA-Ferrari-Deal aufgeflogen sei, lässt Binotto indes nicht unkommentiert: Man könne nicht von einer Strafe für Ferrari sprechen, "weil es ja nicht nur uns betroffen hat", betont er.

"Alle Motoren haben Leistung verloren. Einige mehr, einige weniger." Nur: "2019 konnten wir die Grenzen des Autos mit dem Motor kaschieren." Was zur Frage führt: Warum hat man das Chassis dann nicht verbessert? "Haben wir", entgegnet Binotto. "Aber wir hatten dabei einen Leistungsvorteil im Hinterkopf, der dann verschwunden ist. Als uns das klar wurde, war es zu spät."

Der 50-Jährige gibt zu, dass man "zwischen Ende 2019 und Anfang 2020" die Gelegenheit gehabt hätte, die Entwicklungsrichtung zu korrigieren. Doch als sein Team das Ausmaß des Problems verstanden hat, "kam COVID und fror die Weiterentwicklung ein. Dann fanden wir uns auf einmal in dieser Situation wieder."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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