McLaren-Chefs beschreiben Oscar Piastri: "Kein Mann der vielen Worte"
Oscar Piastri hat sich bei McLaren inzwischen eingefunden: Teamchef Andrea Stella und CEO Zak Brown loben die Arbeitsweise des Australiers
Der Wechsel von Oscar Piastri von Alpine zu McLaren ging im vergangenen Sommer mit viel Getöse über die Bühne. Über seine Vertragssituation musste das Contract-Recognition-Board entscheiden. Deutlich ruhiger geht es hingegen hinter den Kulissen zu, wie die McLaren-Chefs Zak Brown und Andrea Stella verraten.
"Es gibt eine Eigenschaft, die wir sehr schätzen: Er ist ein Mann der wenigen Worte, aber der richtigen Worte. Er ist sehr klar, sehr fokussiert und ich würde sagen, er ist anspruchsvoll. Ich denke, man kann sehen, dass er sich darauf konzentriert, viel von der Mannschaft zu verlangen. Und das wird sicherlich helfen, das Niveau anzuheben", sagt Stella.
Piastri ist trotz seines jungen Alters von gerade einmal 21 Jahren ein Fahrer, der nach Angaben des neuen McLaren-Teamchefs niemals zu 100 Prozent zufrieden ist. Das zeugt von Akribie und Perfektionismus, zwei Eigenschaften, die für McLaren im Kampf um die Krone des Mittelfelds am Ende den Ausschlag geben könnten.
Wie sich Oscar Piastris Ansprüche äußern
Doch wie äußert sich der anspruchsvolle und fordernde Charakter Piastris? "Die Art, wie er den Dingen auf den Grund geht und sogar Fragen stellt wie: 'Warum habt ihr das gemacht? Ihr hättet dies tun können. Ihr hättet dies tun können.' Irgendwie fordert er einen heraus, wenn das Sinn macht, auf eine sehr höfliche und konstruktive Weise", antwortet Stella.
Der Italiener fügt hinzu: "Aber er nimmt die Dinge nicht oberflächlich und hört nicht auf, sie zu hinterfragen, nur um dem Umfeld zu gefallen. Das wollen wir auch nicht, wir wollen herausgefordert werden. Und in diesem Sinne habe ich gemeint, dass er ein anspruchsvoller Typ ist, der dazu beitragen soll, das Niveau [des Teams] zu heben".
Oscar Piastris Dienstfahrzeug 2023: Der McLaren MCL60 mit der Nummer 81 Foto: McLaren
McLaren-CEO: Piastri sehr reif, konzentriert und ruhig
Die Vertragsposse vom vergangenen Sommer ist längst vergessen. Piastri wurde zunächst als zweiter Fahrer bei Alpine bestätigt - nur um dies kurz darauf persönlich auf seinen Social-Media-Kanälen zu dementieren. Schnell kamen Gerüchte über einen Wechsel zu McLaren auf, was zu negativen Kommentaren auf Twitter und bei Alpine führte.
"Ich war sehr beeindruckt, wie er mit dem öffentlichen Druck und den unfairen und falschen Anschuldigungen umgegangen ist, was für einen 21-Jährigen ziemlich schwierig sein kann", sagt Brown heute. "Die Art und Weise, wie er sich während des gesamten Prozesses verhalten hat, hat mir gezeigt, wie reif, konzentriert und ruhig er ist".
Wie sich später herausstellte, gab es zwischen Piastri und Alpine nur eine Vereinbarung, ein sogenanntes "Termsheet". Einen gültigen Vertrag hatte der Australier nur bei McLaren unterschrieben. Deshalb entschied das eingangs erwähnte CRB am 2. September, dass Piastri ab diesem Jahr für das Team von Brown und Stella fahren darf.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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