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McLaren selbstbewusst: Waren in Monza "zweite Kraft" hinter Mercedes

McLaren-Teamchef Andreas Seidl und Carlos Sainz analysieren die starke Performance des Italien-Grand-Prix - WM-Duell um Rang drei mit Racing Point

"Wenn Renault gute Arbeit leistet, muss man das sagen. Und ich denke, wir sind knapp an Mercedes dran." Dieses Lob hat Carlos Sainz dem französischen Motorenlieferanten auf der Hochgeschwindigkeitspiste in Monza nach dem Qualifying gemacht. Die verbesserte Power war aber nicht das alleinige Erfolgsrezept des Traditionsrennstalls beim Grand Prix von Italien.

"Wir haben ein Auto, das auf allen Rennstrecken funktioniert", fasst Andreas Seidl die Stärke von McLaren in der Saison 2020 zusammen. "Wir haben gesehen, dass wir auf den verschiedensten Strecken mit den unterschiedlichsten Charakteristika und unabhängig vom Abtriebslevel das Auto ins Q3 stellen konnten."

Tatsächlich verpasste die Mannschaft nur im zweiten Silverstone-Qualifying das Q3 mit Carlos Sainz, ansonsten waren der Spanier und Lando Norris jeweils unter den Top 10 auf einer schnellen Runde zu finden. "Das ist natürlich immer ein gutes Zeichen, das zeigt, dass wir eine gute Basis haben", freut sich der Teamchef.

In Monza den "sweet spot" getroffen

Im Vergleich zum Vorjahr sei McLaren "ein guter Schritt vorwärts" gelungen. Zwar gibt es nach wie vor einige Schwächen am MCL35 - unter anderem die Zuverlässigkeit -, doch die Richtung stimmt. Das konnte das britische Team besonders in Belgien und Italien zeigen.

2019 schaffte McLaren in beiden Rennen nach der Sommerpause insgesamt nur einen WM-Punkt durch Norris' zehnten Platz in Monza. "Wann immer wir im Vorjahr mit wenig Abtrieb gefahren sind, hat sich das Auto extrem lose angefühlt und war schwierig zu fahren", erinnert sich Sainz.

"In diesem Jahr scheint es deutlich besser zu sein. Wenn wir Flügel wegnehmen, dann verlieren wir nicht extra Abtrieb dadurch, das hilft sehr, vor allem in Spa und in Monza. Wir haben gesehen, dass das Auto in mittelschnellen bis schnellen Kurven sehr stark ist."

 

Foto: Charles Coates / Motorsport Images

Sainz konnte in Monza also nicht nur von der soliden Renault-Power auf den Geraden profitieren, sondern auch von der Stärke seines Wagens in den Lesmo-Kurven, in Ascari und der Parabolica. Außerdem sei der Bolide immer schon sehr stark auf der Bremse gewesen.

"Wir haben schon in Spa gesehen, dass unser Low-Downforce-Paket sehr konkurrenzfähig ist. In Monza sind wir dann noch mal mit weniger Abtrieb gefahren, dazu passen die Kurvenpassagen. Das hat den 'sweet spot' des Autos getroffen. Wir konnten unsere Stärken gut ausspielen", pflichtet Seidl der Einschätzung seines Fahrers bei.

Diese Kombination hat es schließlich möglich gemacht, dass Sainz im Qualifying auf den starken dritten Platz fahren konnte - ihm fehlten acht Zehntelsekunden auf die Mercedes-Spitze. Auch im Grand Prix schien McLaren hinter dem Weltmeisterteam die zweite Kraft zu sein.

WM-Platz drei gehört eigentlich Racing Point ...

Zwar reichte es für Sainz gegen Rennende nach einem chaotischen Verlauf nicht mehr zum Sieg, dennoch zeigte sich das Team mit den Rängen zwei und vier hocherfreut. "Ich war sehr kurz enttäuscht, aber wir verlassen Monza mit sehr vielen positiven Erkenntnissen", ist Seidl stolz.

Die wichtigste Erkenntnis ist für ihn, dass McLaren über ein "sehr konkurrenzfähiges" Auto verfügt. Und er bestätigt: "Hinter Mercedes waren wir die zweitstärkste Kraft, das war großartig zu sehen. Und es ist eine tolle Bestätigung, dass wir einen guten Schritt vorwärts gemacht haben mit dem Auto im Winter."

Auch unter normalen Umständen wären seine Piloten auf den Rängen drei und vier gelandet, behauptet der Teamchef. "Mit den Problemen von Bottas wären wohl gar die Plätze zwei und drei drin gewesen." Viele Faktoren haben zu dem starken Endergebnis und der bislang größten Punkteausbeute (30) in dieser Saison geführt.

"Auch auf Teamseite haben wir uns toll gesteigert, wenn man sich zum Beispiel die Ausführung der Strategie im Rennen ansieht. Und nicht zuletzt haben wir zwei Helden dieses Sports in unseren Autos, zwei sensationelle Fahrer, die alles richtig gemacht haben."

Die Zusammenarbeit zwischen dem Rennteam an der Strecke unter der Leitung von Andrea Stella und dem Technikteam unter James Key gemeinsam mit der Mannschaft in der Fabrik mit Piers Thynne funktioniere ebenso reibungslos.

Somit steht McLaren nach acht Saisonrennen bei insgesamt 98 WM-Punkten und Platz drei. Zum Vergleich: 2019 stand die Mannschaft bei 40 Punkten und Platz vier nach acht Rennen. "Vom reinen Potenzial des Autos her", muss Seidl aber auch anmerken, "gehört immer noch Racing Point [auf Platz drei]."

Mugello sollte dem MCL35 liegen

"Speziell wenn wir nun wieder auf normalere Strecken kommen, die nun vor uns liegen", fügt er hinzu. "Aber mit dem gesamten Team, den Fahrern und dem Push auf der Entwicklungsseite können wir mit ihnen kämpfen. Das werden wir hoffentlich bis zum letzten Rennen machen."

Derzeit fehlen der Mannschaft von Lawrence Stroll 16 WM-Punkte auf McLaren. In Mugello wird der Kampf um den Titel "Best of the Rest" fortgeführt. "Auf dem Papier ist das eine Strecke, die uns liegen sollte. Aber das ist im Moment schwierig zu lesen, weil jeder Updates ans Auto bringen wird", findet der Deutsche.

Die mittelschnellen bis schnellen Kurven könnten dem MCL35 entgegenkommen. Aber Seidl hat die Konkurrenz genau im Blick: "Es wird spannend zu sehen sein, weil auch Renault meint, dass sie einen Schritt gemacht haben unabhängig von der Abtriebskonfiguration." Und auch Ferrari schreibt er nicht ab.

Weitere Co-Autoren: Jonathan Noble. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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