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McLaren-Teamchef erklärt: Warum der MCL60 in Barcelona plötzlich stark war

In Miami noch chancenlos, doch in Barcelona plötzlich P3: Andrea Stella übt sich in Erklärungsversuchen, wieso der MCL60 im Qualifying konkurrenzfähig war

McLaren-Teamchef erklärt: Warum der MCL60 in Barcelona plötzlich stark war

McLaren-Teamchef erklärt: Warum der MCL60 in Barcelona plötzlich stark war

Lando Norris hatte es am Samstag schon gesagt: "Wir sind eine Überraschung, aber eine gute", meinte der Brite nach seinem dritten Platz beim Formel-1-Qualifying in Barcelona, den er nach einem schwierigen Freitag überhaupt nicht vorhergesehen hatte - wie womöglich die meisten.

Denn dass der McLaren MCL60 plötzlich so gut geht, darauf hatte nichts hingedeutet. Im Grunde ist es noch das gleiche Auto, das auf einem ähnlich flüssigen Kurs wie Miami chancenlos hinterhergefahren war. Teamchef Andrea Stella versucht sich derweil an einer Erklärung, wieso dem Team am Samstag so ein Sprung gelungen ist.

"Ich denke, die heutigen Bedingungen waren ziemlich ideal für McLaren", sagt der Italiener. Dem Auto kamen die kühleren Streckenbedingungen entgegen, weil McLaren meist einen guten Vorteil beim Reifenaufwärmen besitzt. Dadurch war es für die Fahrer einfacher, den Reifen in das richtige Temperaturfenster zu bekommen.

Zudem sei das Layout mit schnellen Kurven gut für das Auto gewesen, und es gab kaum Wind, sodass McLaren seine Gripvorteile in den Kurven auch nutzen konnte. "Ich denke, das sind die wichtigsten Faktoren", sagt Stella.

"Hinzu kommt noch, dass die Strecke hier sehr eben ist. Man kann also bestimmte Fahrhöhen fahren, bei denen unser Auto wiederum eine gute aerodynamische Leistung zu erbringen scheint", so der Teamchef. Und da besteht auch der Unterschied zu Stadtkursen, auf denen McLaren zuletzt nicht so gut zu laufen schien.

Trotzdem erscheint es ein wenig paradox. In Miami mit vielen mittelschnellen Kurven war der MCL60 nicht konkurrenzfähig, doch in Barcelona funktioniert es plötzlich, weil der Abtrieb da ist, den das Auto sonst etwas vermissen lässt. Wie passt das zusammen?

Die Sache mit dem Abtrieb

Stella versucht sich in einer Erklärung: "Wenn wir über Abtrieb sprechen, hängt der sehr stark von einigen Parametern ab, wie der vorderen Fahrhöhe, der hinteren Fahrhöhe, dem Roll- und Gierwinkel", so der Teamchef. "Deshalb sollten wir eigentlich immer über aerodynamische Kennfelder sprechen."

Der McLaren liefere auf Geraden und in schnellen Kurven eine Menge Abtrieb, weil die Bedingungen technisch gesehen dort ziemlich ähnlich seien, wie Stella anmerkt. "Wenn man mit mittlerer oder niedriger Geschwindigkeit [in Kurven] fährt, kommt die Luft in einem viel größeren Winkel, den man Gierwinkel nennt", erklärt er.

 

Zudem sei der generelle Abtrieb in langsamen Kurven nicht nur aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeiten geringer, sondern auch, weil das Auto dabei nicht so sehr auf die Straße gepresst wird und höher liegt.

"Unser Auto hat also einen sehr guten Abtrieb, sowohl auf der Geraden als auch in schnellen Kurven", von denen es laut Stella auf anderen Strecken nicht so viele gibt wie etwa im letzten Abschnitt von Barcelona. "Aber bei mittlerer und niedriger Geschwindigkeit haben wir ein wenig zu kämpfen", sagt er.

Kein Problem mit Bouncing

Hinzu kommt, dass viele andere Teams in diesen schnellen Kurven wieder Probleme mit Bouncing zu haben scheinen. Bei McLaren war das abgesehen von der letzten Kurve aber nicht der Fall, was der Performance natürlich hilft. Warum das so ist, das kann Stella aber auch nicht erklären.

Denn das Porpoising in diesem Jahr wieder ein großes Problem ist, sieht er eigentlich nicht. Zumindest war es in den bisherigen Rennen kein Thema. "Es ist definitiv besser als im letzten Jahr", sagt der Italiener.

"Wenn überhaupt, dann gibt es einige Autos, die sich hier weiterentwickelt haben. Und es sieht so aus, als ob diese Entwicklungen zwar zu mehr Leistung bei niedriger Geschwindigkeit geführt haben, aber auch zu einigen Problemen bei hoher Geschwindigkeit. Aber nicht für McLaren."

Werden die Reifen im Rennen zum Nachteil?

Der letzte Punkt, den der Teamchef vorhin bereits angesprochen hatte, sind die Reifen. Er sagt, dass der weiche Reifen, wenn er neu ist, besonders viel Grip bietet. Das kam McLaren entgegen, weil sie die Reifen eben besser hätten aufwärmen können als die Konkurrenz.

Genau das könnte dem Team aber am Sonntag auf die Füße fallen, weil dieser Grip eben nur über eine Runde funktioniert, nicht aber über das gesamte Rennen. "Das ist auch ein Grund, warum wir sehr vorsichtig und realistisch sind, was die morgige Leistung angeht", so Stella. Denn der Abbau wird für ihn ein großer Knackpunkt. "Wir erwarten, dass der ziemlich hoch sein wird."

Zudem werde es nicht den ganz großen Grip geben, "weil man entweder auf gebrauchten weichen, mittleren oder harten Reifen unterwegs ist", sagt er.

Und: McLaren weiß, dass mit Charles Leclerc, Sergio Perez oder Fernando Alonso noch viele Autos hinter Norris lauern, die auf dem Papier eigentlich vor ihm stehen sollten. "Und schon ändert sich die Perspektive des Ergebnisses wieder", meint Stella. "Wir sind realistisch und hoffen, dass wir beide Autos in die Punkte bringen können."

Mit Bildmaterial von circuitpics.de.

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