McLaren: Testfahrten auf neuen Strecken wären "falsches Zeichen"
Warum McLaren-Teamchef Andreas Seidl das Testverbot auf neuen Formel-1-Strecken begrüßt und wieso er keinen Wettbewerbsnachteil befürchtet
Mit Mugello und Portimao stoßen in der Formel-1-Saison 2020 gleich zwei Rennstrecken zum Kalender, auf denen bisher noch kein Grand Prix stattgefunden hat. Und nun haben sich die Teams darauf verständigt, dort vorab keine Testfahrten durchzuführen. McLaren-Teamchef Andreas Seidl begrüßt das ausdrücklich.
Er sei "sehr zufrieden" mit dieser Entscheidung, sagt er. "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir uns dafür eingesetzt haben. Denn gerade bei neuen Strecken gerätst du in einen Wettbewerbsnachteil, wenn andere Teams testen können."
Dass die Formel 1 dieses Problem erkannt und aus der Welt geschafft habe, spreche für die Beteiligten. "Und schön zu sehen war auch, dass die Teams alle zugestimmt haben", meint Seidl. "Diese Einstimmigkeit hat man nämlich nicht immer."
Auch McLaren hatte über Tests nachgedacht
Zumal mehrere Teams zumindest überlegt hatte, einzelne Probefahrten in Mugello und/oder Portimao zu unternehmen, davon aber wieder abgerückt sind. "Auch wir selbst hatten in Erwägung gezogen, mit einem unserer Autos dorthin zu gehen", sagt Seidl.
Warum man sich letztlich dagegen entschieden hat? Seidl: "Es wäre in Zeiten von COVID-19 definitiv das falsche Signal gewesen für die Öffentlichkeit, wo wir unnötige Scherereien vermeiden sollten, um die Leute zu schützen. Es wäre in meinen Augen völlig falsch, diese Testfahrten zu haben. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis."
Einen Wettbewerbsnachteil befürchtet er nicht. McLaren, genau wie die anderen Formel-1-Teams, werde sich vorrangig digital vorbereiten, via Simulationen und anderen Daten. "Das machen alle so", meint Seidl.
Vorteil Ferrari in Mugello?
Dass Ferrari noch vor dem Testverbot in Mugello getestet hatte, wurmt ihn ebenfalls nicht. "Da mache ich mir keine Sorgen, um ehrlich zu sein. So ist es nun einmal. Sie verfügen über Erfahrung auf dieser Strecke."
"Wenn wir unsere normale Vorbereitung als Team absolvieren und einen normalen Dreitages-Event haben, dann sollten wir alle Voraussetzungen erfüllen, um dort konkurrenzfähig zu sein."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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