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McLarens Flexi-Flügel: Schreitet die FIA doch noch ein?

Das letzte Wort in der Heckflügel-Diskussion rund um McLaren in Baku ist vielleicht noch nicht gesprochen: Was die FIA vorhat, mit welchen möglichen Konsequenzen

McLarens Flexi-Flügel: Schreitet die FIA doch noch ein?

Lando Norris im McLaren MCL38 beim Formel-1-Rennen in Baku 2024

Foto: LAT Images

Bilder aus Baku haben nach dem Aserbaidschan-Grand-Prix 2024 für Aufsehen gesorgt in der Formel 1. Denn darauf ist zu erkennen, wie sich Elemente des Heckflügels am McLaren MCL38 von Rennsieger Oscar Piastri während der Fahrt nach oben biegen und so einen kleinen DRS-Effekt erzeugen. Das wurde vom Automobil-Weltverband (FIA) als legal eingestuft. Jetzt aber prüft die FIA doch nochmals nach.

In einem Statement des Weltverbands heißt es: "Es sind neue Daten und zusätzliche Beweise zum Grand Prix in Baku aufgekommen. Die sieht sich die FIA an und erwägt, ob Maßnahmen ergriffen werden müssen."

Der Weltverband betont jedoch, das sei ein "normaler Ablauf", wenn es darum gehe, die Legalität von Komponenten zu prüfen. "Und die FIA hat weiterhin auch die Hoheit darüber, Regeländerungen während der Saison einzuführen, sollte das erforderlich werden."

Das gelte natürlich auch für etwaige "Flexi-Flügel". Hierzu heißt es: "Die FIA untersucht genau, wie flexibel die Teile an allen Autos sind. Wir behalten uns vor, im weiteren Saisonverlauf weitere Modifizierungen zu verlangen."

Am McLaren ist alles legal, betont die FIA

Dann fällt ein entscheidender Satz, vor allem mit Blick auf die jüngste Kontroverse um McLaren: "Wenn ein Team erfolgreich alle Belastungstests besteht und sich an die Regeln sowie an die Technischen Direktiven hält, dann wird es als vollkommen legal eingestuft und es passiert nichts weiter."

Aber befolgt McLaren mit seinem MCL38 wirklich genau das, was in der Technischen Direktive #34 vorgegeben ist? Das ist beim Singapur-Grand-Prix 2024 (hier alle Einheiten im Formel-1-Liveticker verfolgen!) einer der großen Streitpunkte im Fahrerlager.

Denn Direktive #34 dreht sich um "Designs, deren strukturelle Charakteristiken durch sekundäre Parameter verändert werden, wenn sie sich zum Beispiel (während der Fahrt auf der Strecke) anders verbiegen als bei den FIA-Überprüfungen im Stillstand", so heißt es. "Sekundäre Parameter" können laut dieser Notiz zum Beispiel Temperaturen oder aerodynamischer Abtrieb sein.

Formel-1-Teamchef fordert Klärung durch FIA ein

Einem Formel-1-Teamchef, der nicht genannt werden will, geht dergleichen nicht weit genug. Er sagt im Gespräch mit Autosport, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network: "Aero-Elastizität ist schon seit vielen Jahren ein Faktor. Die Regeln sind sehr klar: Eine Komponente darf nicht so designt sein, dass sie sich verbiegt."

McLarens

McLarens "DRS-Trick" am Heckflügel des MCL38 in Baku

Foto: Motorsport Network

"Wir verlassen uns auf die FIA, dass sie hier die entsprechenden Grenzen setzt. Denn natürlich verbiegt sich alles bis zu einem gewissen Punkt, aber was ist noch akzeptabel, was nicht? Wir sehen, es geht hier wieder ins Extreme. Jetzt liegt es an der FIA, ob das noch als in Ordnung einzustufen ist. Wenn ja, dann werden alle in diese Richtung arbeiten. Aber entspricht das dem Geist des Reglements?"

"Der McLaren-Heckflügel hat nach Baku viel Interesse auf sich gezogen, vor allem mit der Frage: Bringt das was? Natürlich bringt es was. Deshalb gehen alle der Sache nach. Die Frage ist nur: Was ist in Ordnung und was nicht?"

Das letzte Worte in dieser Diskussion hat die FIA. Und es scheint, als brauche es eine erneute Äußerung des Weltverbands, um hier Klarheit zu schaffen unter den Formel-1-Teams.
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