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McLarens tolle Mittwoch-Bestzeit: Nichts als heiße Luft!

Wie man die neue Wintertest-Bestzeit von Carlos Sainz wirklich einordnen muss und warum McLaren in Melbourne ganz sicher nicht auf Pole-Position fahren wird

McLaren hat am sechsten Tag der Testfahrten in Barcelona als erstes Team die Hosen ganz runtergelassen. Carlos Sainz stellte mit dem neuen MCL34 eine Bestzeit von 1:17.144 Minuten auf und war damit schneller als jeder andere Fahrer in diesem (oder vergangenem) Winter. Der Wert der Bestzeit ist aber überschaubar.

Denn selbst ein Team wie Renault, das noch strauchelt, hat schon in der ersten Woche erklärt, dass niedrige 1:17er-Zeiten möglich sind, und Teams wie Alfa Romeo trauen sich sogar 1:16er-Zeiten zu. Davon ausgehend, dass Ferrari momentan die Referenz für alle anderen ist, sind viele der Meinung, dass die absolute Spitze 1:15 fahren kann. Womit McLaren aktuell rund eineinhalb Sekunden Rückstand hätte.

"Es ist immer schön, Erster zu sein. Aber wir werden in Melbourne nicht auf Pole stehen. Wir haben dort keine Chance, das Rennen zu gewinnen, also sollten wir uns erstmal ein bisschen beruhigen", gibt Sainz freimütig zu. "Das sind nur Tests. Und das war ein Qualifying-Run, um die Performance des Autos besser einschätzen zu können."

Die GPS-Daten der Konkurrenz suggerieren, dass im MCL34 auf der schnellsten Runde gerade mal das Benzin für eine schnelle Runde getankt war. Ebenso wie etwas später, als Sainz seine Zeit wiederholen konnte. Immerhin sprechen die Reifen für ihn, denn anstatt des weichsten C5 war der C4 von Pirelli drauf. Auch McLaren könnte also theoretisch 1:16er-Zeiten fahren, wenn man davon ausgeht, dass der C5 um etwa 0,6 bis 0,7 Zehntelsekunden schneller ist als der C4.

Daten suggerieren: Weniger als zehn Kilo Sprit an Bord

McLaren, da sind sich alle einig, gehört nicht zum Kreis der absoluten Topteams. Weshalb ein Journalist am Mittwochabend scherzhaft von Sainz wissen wollte, ob er denn die Schikane abgekürzt habe, um so eine Zeit zu schaffen. "Wenn du schlau genug bist", seufzt der Spanier, "dann hast du ja gesehen, was wir heute gemacht haben." Das neue Modewort dafür im Internet lautet "Glory-Run".

Teamchef Zak Brown muss noch Sponsorenflächen verkaufen, um McLaren aus der finanziellen Bedrängnis zu führen. Im Nacken schweben Schulden in Millionenhöhe, getarnt als Anleihen (sogenannte "Bonds"). Ein Wintertest, bei dem einerseits Fernando Alonso als neuer Botschafter vorgestellt wird und dessen Nachfolger auch noch Bestzeit fährt, sendet da die richtige Message. Aber der erste Platz von McLaren hat wenig Substanz - und das wissen die Fahrer.

Balance, Zuverlässigkeit: Probleme nicht geklärt

Das Auto sei zwar "besser geworden", stellt Sainz fest. Aber man habe noch "Probleme mit der Balance" zu klären, "die wir erst nach und nach korrigieren. Vor uns liegt eine lange Saison, und wir müssen weiter hart arbeiten. Denn wir stehen nicht da, wo wir stehen wollen", gibt der 24-Jährige zu. "17.1 in Barcelona, das ist schon schnell. Aber Ferrari und Red Bull können ganz andere Zeiten fahren."

Und dann kommt noch dazu, dass der McLaren-Renault MCL34 auch in Sachen Zuverlässigkeit nicht alle Kinderkrankheiten hinter sich gelassen hat. Sportdirektor Gil de Ferran spricht zwar nach Sainz' 130 Runden am Mittwoch vom bisher "fruchtbarsten" Tag des Winters, aber er gesteht: "Ich würde liebend gern erklären, dass es ein problemfreier Tag war. Die Wahrheit ist aber, dass wir uns immer noch mit kleineren Schwierigkeiten auseinandersetzen müssen."

Immerhin sei der neue Renault-Motor ein "guter Schritt", lobt Sainz. Die Franzosen, so munkelt man, haben seit Ende 2018 rund 40 PS gefunden. Nur: "Wenn in Australien alle ihre Motoren aufdrehen und wir sehen, wie schnell sie wirklich sind, erst dann werden wir wissen, ob der Schritt, den wir mit dem Motor gemacht haben, groß genug ist."

Weitere Co-Autoren: Oleg Karpow. Mit Bildmaterial von circuitpics.de.

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