Medienberichte falsch: Mick Schumacher testet nicht für Alpine
Nicht Mick Schumacher, sehr wohl aber Doohan, Giovinazzi, Herta und de Vries werden im September am Hungaroring den 2021er-Alpine testen
Mick Schumacher wird nicht am September-Test des Alpine-Teams auf dem Hungaroring bei Budapest teilnehmen. Das hat sein Management auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' bestätigt. Stattdessen sind vier andere Fahrer für den Test, der ein wenig auch als Probelauf für das freie Alpine-Cockpit für 2023 gehandelt wird, vorgesehen.
Zuerst hatte 'RacingNews365.com' vermeldet, dass Schumacher am Hungaroring fahren wird; eine Meldung, die dann später auch von mehreren namhaften deutschen Medien übernommen wurde. Wahr ist, dass Alpine mehrere Fahrer testen wird. Doch Schumacher ist keiner davon.
Laut Informationen der internationalen Sprachedition unseres Schwesterportals 'Motorsport.com' werden stattdessen Alpine-Junior Jack Doohan, Antonio Giovinazzi, IndyCar-Star Colton Herta und Nyck de Vries im Alpine A521 aus der Saison 2021 sitzen.
Dazu muss man wissen: Normalerweise sind Testfahrten außerhalb der offiziellen Termine nur mit mindestens zwei Jahre alten Formel-1-Autos erlaubt. Weil nach 2021 aber ein kompletter Regelbruch stattgefunden hat, dürfen 2022 ausnahmsweise auch 2021er-Autos für Nachwuchsfahrertests eingesetzt werden.
Was hinter den vier Kandidaten steckt
Dass Doohan dabei zum Zug kommt, ist logisch. Er war sowieso für den Test vorgesehen und hätte sich mit Oscar Piastri abwechseln sollen, der jetzt, nach Bekanntgabe seines Wechsels zu McLaren, natürlich nicht mehr fahren darf.
Giovinazzi rechnet sich Chancen aus, 2023 in die Formel 1 zurückzukehren. Nach der Nominierung für den Test gilt er jetzt nicht nur bei Haas, sondern auch bei Alpine als Mann mit Außenseiterchancen. "Ich will nächstes Jahr fahren", stellt er klar. "Das ist kein Geheimnis. Ich habe es aber nicht selbst in der Hand."
Herta darf Alpine testen, weil Alpine für 2023 am liebsten Pierre Gasly verpflichten würde. Das geht aber nur, wenn Herta seitens der FIA die Fahrerlaubnis (Superlizenz) ausgestellt bekommt und bei AlphaTauri Gaslys Platz einnehmen kann. Sonst gibt's von Red Bull keine Freigabe. Daher ist auch Alpine daran interessiert, den Amerikaner bestmöglich zu unterstützen.
Das sagt Alpine-CEO Laurent Rossi
"Wir brauchen einen Fahrer, der sofort dazu in der Lage ist, Punkte zu holen", sagt Alpine-CEO Laurent Rossi über die Auswahlkriterien. "Das führt dazu, dass es ein eher erfahrener Pilot sein sollte, wenn man so möchte, aber auch einer, der mit uns wachsen kann. Das sind die Kriterien, nach denen wir Ausschau halten."
Man habe auf Alpine-Seite "keine Eile", eine Entscheidung zu treffen: "Otmar (Szafnauer, Teamchef; Anm. d. Red.) leitet den Prozess, sieht sich Fahrer an, spricht mit ihnen, schätzt die Möglichkeiten ein, organisiert Probeläufe in Form von Tests. Ich schätze, dass das ein Prozess ist, der eine Weile dauern wird. Wir wollen die richtige Entscheidung treffen."
Theoretisch denkbar, dass im Zuge dieses Auswahlverfahrens früher oder später vielleicht auch Schumacher einen Test im Alpine absolvieren darf. Der Test am Hungaroring ist aber allein schon deshalb unmöglich, weil der 23-Jährige derzeit noch an die Ferrari-Akademie gebunden ist.
Mit Bildmaterial von Circuitpics.de.
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