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Mercedes-Form in Austin: War die Gewichtsverteilung schuld?

Nicht nur der Verzicht auf die gelochten Felgen, sondern vor allem die Gewichtsverteilung sei am Ergebnis in Austin schuld gewesen, erklärt Mercedes

Mechanics work on a Mercedes AMG F1 W09 EQ Power + in the garage.

Mechanics work on a Mercedes AMG F1 W09 EQ Power + in the garage.

Andy Hone / Motorsport Images

Das Mercedes-Team hat vier Tage nach der für viele überraschenden Niederlage beim Grand Prix der USA in Austin, Texas, eine Erklärung für die schlechte Leistung geliefert. Demnach habe das Abschneiden weniger mit dem Verzicht auf die gelochten Felgen zu tun gehabt, die in den vergangenen Wochen in aller Munde waren, als vielmehr mit einer fehlerhaften Gewichtsverteilung.

Dazu muss man wissen: Eine Stunde vor dem Start in Austin waren beide F1 W09 EQ Power+ in der Box komplett zerlegt. Bei Valtteri Bottas war im Qualifying ein Wasserleck festgestellt worden, bei Lewis Hamilton zeichnete sich laut Telemetriedaten eins ab. Also tauschte man die Wasserpumpen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Teamchef Toto Wolff dämmerte da schon: "Genau das brauchst du, dass du eine Stunde vor dem Rennstart beide Autos in 1.000 Teilen hast!" Das sei "natürlich" ein Risiko für das Rennen: "Wenn du das Auto eine Stunde vor Rennstart so zerlegst, ist das immer ein Risiko."

Er sollte recht behalten. Hamilton verlor den Start und kämpfte mit zu schnell abbauenden Reifen, und Bottas brach in der Schlussphase komplett ein. Wolff schiebt das auf den Umbau vor dem Start: "Es war nicht genug Zeit, um das Set-up gründlich zu checken. Erst nach dem Rennen fanden wir heraus, dass wir eine extreme Ungleichverteilung des Gewichts auf eine Seite hatten. 50 Kilo. Das ist so, als würdest du mit zwei statt mit vier Reifen fahren."

 

Für den Laien ist zunächst schwer nachvollziehbar, wie ein modernes Formel-1-Auto plötzlich auf der rechten Seite um 50 Kilogramm mehr wiegen kann als links. Aber genau das ist bei Mercedes in Austin passiert - bei Hamilton, so berichtet 'auto motor und sport', in einem noch größeren Ausmaß als bei Bottas.

Was auch damit zu tun haben könnte, dass Hamilton zu Beginn des Rennens einmal hart über einen Randstein räuberte. Den Schlag hatten die Ingenieure von Anfang an im Verdacht, etwas mit der schlechten Performance zu tun zu haben. Nicht nur wegen der Gewichtsverteilung, sondern auch wegen eines Schadens der Bodenplatte.

Hamilton schildert seine Eindrücke: "Das ganze Gewicht saß jetzt rechts vorne und links hinten, und das Auto lenkte in Linkskurven nicht normal ein. Es fühlte sich sehr merkwürdig an. In Kurve 19 kam es mir so vor, als hätte ich ganz extremen Rückenwind. Die Rechtskurven waren ein bisschen besser - aber von denen gibt es in Austin nicht viele."

Ohne das Problem wäre Austin "ein ganz anderes Rennen" geworden, ist Hamilton überzeugt. Bottas nickt zustimmend: "Aufgrund des nicht idealen Set-ups haben wir die Reifen rascher verschlissen. Das ließ uns schlechter aussehen als das, was eigentlich im Auto dringesteckt hätte."

Bottas macht zudem noch einen weiteren Detailfaktor aus, der sich ausgewirkt haben könnte. Und zwar die von Pirelli angeordnete Erhöhung des Mindest-Luftdrucks der Hinterreifen vor dem Rennen von 20,0 auf 21,5 psi. "Das Auto", zählt der Finne eins und eins zusammen, "war einfach nicht mehr so gut zu fahren wie noch im Qualifying. "

Eine aus der Mitte verrückte Gewichtsverteilung ist in der Formel 1 zwar ungewöhnlich, aber kein Novum. Laut 'auto motor und sport' hatte Red Bull im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn das gleiche Problem. Prompt belegten Max Verstappen und Daniel Ricciardo nur die Positionen sieben und zwölf. Auf einer Strecke, die dem Red Bull eigentlich liegen müsste.

Hamilton wundert sich: "Der Reifenverschleiß war bei uns schlechter als bei allen anderen. Was sonst ganz selten der Fall ist. Ich denke, wir wurden zu einer Zweistoppstrategie gezwungen, weil gewisse Dinge am Auto nicht ideal waren." Sein W09 sein "a handful" gewesen. Also ein bisschen zickig, frei ins Deutsche übersetzt.

"Wenn wir das Problem, das wir hatten, nicht gehabt hätten", analysiert Hamilton, "dann wäre unser Reifenverschleiß bei weitem nicht so dramatisch gewesen." Das hat er noch in Austin gesagt, also zu einem Zeitpunkt, als von der fehlerhaften Gewichtsverteilung noch keine Rede war. Hamilton aber wusste, dass er die gelochten Felgen nicht hatte.

Mercedes zeigt sich sehr bemüht darum, die Wirkung der zwölf Lüftungslöcher in den Felgen, die das Team seit Spa-Francorchamps von Sieg zu Sieg tragen, zu relativieren. Für Außenstehende ist schwierig zu beurteilen, wie groß der Anteil der Felgen beziehungsweise der Gewichtsverteilung in Austin am Rennergebnis war.

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