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Mercedes: Im Worstcase wäre Hamilton "in die hinteren Punkteränge" gefallen

Berechnungen von Mercedes zeigen: Wäre Lewis Hamilton in Istanbul mit einem Satz Reifen durchgefahren, hätte ihn das ans hintere Ende der Top 10 zurückgeworfen

Wo wäre Lewis Hamilton ins Ziel gekommen, hätte ihn Mercedes beim Grand Prix der Türkei nicht in der 50. von 58 Runden auf Platz drei liegend an die Box geholt? Eindeutig klären lässt sich diese Frage im Nachhinein nur schwer. Anhand von Berechnungen kommt man einer Antwort aber zumindest nahe.

Genau diese Berechnungen hat Mercedes mittlerweile abgeschlossen und kommt zu dem Ergebnis, dass der siebenmalige Weltmeister im schlimmsten Fall "in die hinteren Punkteränge" zurückgefallen wäre, wenn er draußen geblieben und mit demselben Reifensatz durchgefahren wäre, auf dem er auch gestartet ist.

Der einzige Fahrer, der das Rennen ohne Boxenstopp bestritt, war Esteban Ocon (Alpine). Er verlor aber in den letzten fünf Runden allein 18 Sekunden auf Lance Stroll (Aston Martin) vor ihm und hatte Glück, dass er noch einen Punkt ergattern konnte.

Platz vier nur ohne weiteren Reifenabbau möglich

Andrew Shovlin, Technischer Direktor bei Mercedes, erklärt auf 'Motorsport TV', dass die Berechnungen des Teams zwar darauf hindeuteten, dass Hamilton ohne Boxenstopp Platz vier hätte einfahren können - allerdings nur, wenn er unter keinem weiteren Reifenabbau gelitten hätte, was mehr als unwahrscheinlich ist.

"Wenn sich die Reifen an dem Punkt stabilisiert hätten, an dem wir ihn reingeholt haben, und wenn sie bis zum Ende des Rennens konstant geblieben wären, denken wir, dass er den Platz an Sergio (Perez; Anm. d. R.) verloren hätte, aber er wäre vor Charles (Leclerc) geblieben, der als Vierter ins Ziel kam", so Shovlin.

Doch für dieses Szenario hätte es keinen weiteren Abbau mehr geben dürfen. "Und es ist ganz klar, dass die Reifen nachgelassen haben", weiß der Cheftechniker. Bei Mercedes hat man das am Beispiel von Ocon einmal genau durchexerziert.

Worstcase: Hamilton wäre durchgereicht worden

"Die Berechnung, die wir erst nach dem Rennen machen konnten, bestand darin, den Abbau zu nehmen, den wir bei Esteban sehen konnten", erklärt Shovlin und verrät: "Wenn wir die Verschlechterung seiner Reifen auf Lewis übertragen, kann man sehen, dass er viele Plätze verliert und fast in die hinteren Punkteränge fällt."

Auf dieser Basis hätte Hamilton am Ende mit Carlos Sainz (Ferrari) gekämpft, der das Rennen als Achter beendete. "Das ist eine Rechnung, die man nicht live machen kann, weil man sich auf Informationen aus der Zukunft verlässt", betont Shovlin.

Direkt nach dem Grand Prix hatte Mercedes erklärt, dass Hamilton an die Box geholt wurde, um sicherzustellen, dass er als Fünfter auf die Strecke zurückkehrt. Das Team befürchtete nämlich, dass er eine weitere Position an Pierre Gasly (AlphaTauri) verloren hätte, wenn er noch länger draußen geblieben wäre.

Länger draußen zu bleiben, war "kalkuliertes Risiko"

Es ging darum, "unsere Verluste zu begrenzen", sagt Shovlin, da klar war, dass man das Podium selbst im besten Fall verlieren würde. "Es ist ein bisschen das Dilemma eines Glücksspielers: Man weiß, dass man zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Optimum erreicht hat, aber wie macht man das Beste aus dem Rest des Rennens?"

"Es sah immer mehr danach aus, dass ein weiterer Stopp, auch wenn man durch das Graining muss, die beste und sicherste Lösung wäre", bekräftigt der Mercedes-Technikchef. Gleichzeitig betont er, dass der Kommandostand "voll und ganz damit einverstanden" gewesen sei, den ersten Stint zunächst zu verlängern.

Lewis Hamilton

Im Nachhinein weiß Mercedes: Der Stopp für Hamilton kam zu spät

Foto: Motorsport Images

Man habe dabei auf Hamiltons Instinkt vertraut: "Der Fahrer ist in der besten Position, um zu wissen, wie sich die Reifen anfühlen und wie der Grip ist. Sie haben durch ihre jahrelange Erfahrung ein Gefühl dafür, wie weit sie die Reifen bringen können."

"Deshalb hören wir in vielen dieser Phasen auf das, was Lewis sagt", erklärt Shovlin. "Aber in solchen Rennen ist es immer schwierig, alles richtig zu machen. Ein Teil unserer Entscheidungen zielte darauf, uns wieder in eine Position zu bringen, in der wir um den Sieg oder um einen Podestplatz kämpfen können."

Deshalb sei man im letzten Renndrittel ein gewisses Risiko eingegangen, "ein kalkuliertes Risiko". Im Nachhinein wäre ein konservativer Ansatz mit einem früheren Stopp, als alle für frische Intermediates an die Box kamen, aber wohl besser gewesen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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