Mercedes in Mexiko: Der beste Freitag des Jahres in der Formel 1!
Nach der Bestzeit im zweiten Freien Training von Mexiko hofft George Russell im Rennen auf ein Podium: Abschiedsvorstellung von Nyck de Vreis im Mercedes
"Heute war einer unserer besseren Freitage, wenn nicht sogar der beste des Jahres bisher", sagt Mercedes-Pilot George Russell nach dem ersten beiden Freien Trainings zum Grand Prix von Mexiko der Formel 1. Und beim Studium des Ergebnisses des zweiten Freien Trainings kann man dem Briten auf dem ersten Blick nur zustimmen, denn mit satten 0,828 Sekunden Vorsprung auf Yuki Tsunoda (AlphaTauri) fuhr Russell dort überlegen die Bestzeit.
Allerdings war das zweite Freie Training ein reiner Reifentest, bei dem die Piloten von Pirelli festgelegte Programme fahren mussten. Und Russell gehörte zu den Fahrern, die auch auf weichen Reifen fahren durften. Dennoch hält er fest: "Das Auto funktioniert gut und es fühlte sich schön an, auf dieser Strecke zu fahren. Die Pace war relativ stark, aber wir kennen die Herausforderungen auf diesem Kurs."
Teamkollege Lewis Hamilton, der in ersten Freien Training auf Position fünf und im zweiten auf Position vier gefahren war, bestätigt den Eindruck Russells. "Ich hatte heute ein gutes Training und bin mit unserer bisherigen Performance insgesamt zufrieden", sagt er. "Es hat mir wirklich Spaß gemacht, auf der Strecke zu fahren, denn das Auto fühlt sich immer besser an, je besser wir es im Detail verstehen lernen."
Planmäßig letzter Mercedes-Einsatz von de Vries
Im ersten freien Training war anstelle von Russell Nyck de Vries gefahren. Der Niederländer fuhr dabei ein Testprogramm ausschließlich mit harten Reifen und kam auch daher nicht über Rang 18 hinaus. Im Anschluss sprach de Vries von einer "emotionalen Session", denn planmäßig war es sein letzter Einsatz im Formel-1-Auto von Mercedes, ehe er 2023 Stammfahrer bei AlphaTauri wird.
Nyck de Vries fuhr in Mexiko planmäßig zum letzten Mal für Mercedes Foto: Motorsport Images
Für Russell und Hamilton lauten die nächsten Kapitel in Mexiko nun Qualifying am Samstag und Rennen am Sonntag. Im Qualifying werde nach Einschätzung von Russell die Schwierigkeit darin bestehen, die Reifen für eine schnelle Runde in das richtige Fenster zu bekommen.
Kühlung in Mexiko eine besondere Herausforderung
"Und am Sonntag wird es schwierig sein, die Temperaturen für den Motor und die Bremsen in den Griff zu bekommen", so Russell. Die Kühlung ist in der Höhenluft von Mexiko ein besonderes Problem, wie Mercedes schon im ersten Freien Training feststellen musste.
"Die erste Session war etwas chaotisch, da wir bei den Systemtemperaturen an ein paar Grenzen stießen", sagt der leitende Renningenieur Andrew Shovlin, "aber im zweiten Training bekamen wir das viel besser in den Griff." Insgesamt zog auch Shovlin ein positives Fazit des Freitags: "Es war ein vernünftiger Start auf einer Strecke, die normalerweise sehr anspruchsvoll ist. Soweit wir das beurteilen können, funktioniert das Auto sowohl auf einer Runde als auch auf dem Long Run gut."
Mit Blick auf das Rennen meint Russell: "Ein Podiumsplatz sollte für uns an diesem Wochenende hoffentlich möglich sein, das ist unser Ziel." Allerdings sagt er auch: "Ohne das normale zweite Training, in dem wir die Long-Run-Performance unserer Konkurrenten beurteilen können, wissen wir nicht, wo unsere Rivalen stehen. Und das kann zu einer großen Herausforderung werden, wenn wir während des Rennens mit den Reifentemperaturen zu kämpfen haben sollten."
Auch Hamilton will sich von der guten Vorstellung am Freitag nicht blenden lassen. "Man weiß bei diesem Auto nie, wie der Rest des Wochenendes verlaufen wird, aber ich hoffe, dass wir auf unserem positiven Fazit von heute weiter aufbauen können."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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