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Mercedes könnte "dumm" aussehen: Droht Reifenproblem auch in Spanien?

Mercedes begibt sich nach der Niederlage in Silverstone auf Spurensuche des Reifenproblems - In Spanien werden ebenso heiße Temperaturen erwartet

"Ich bin wirklich gespannt, wie wir damit in Barcelona zurechtkommen", fragt sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach der ersten Saisonniederlage seiner Mannschaft in Silverstone. Er meint damit vor allem die Pirelli-Reifen, die Lewis Hamilton und Valtteri Bottas am Sonntag verzweifeln ließen. Chefingenieur Andrew Shovlin räumt nun ein, dass die Mannschaft das Blistering-Problem "dringend" lösen müsse.

Mercedes sei am "schlimmsten" von der Blasenbildung auf den Pirelli-Pneus betroffen gewesen, merkt Shovlin an. Er hofft, dass die Mannschaft schnell eine Antwort auf die Schwierigkeiten finde, andernfalls riskiere man, beim Grand Prix von Spanien am kommenden Wochenende "dumm" auszusehen.

Denn: Auch beim sechsten Saisonrennen werden wieder warme Temperaturen an die 30 Grad Celsius erwartet, außerdem ähnelt der Streckenverlauf in Barcelona jenem von Silverstone - ein "Hochenergie-Layout mit vielen schnellen Kurven", weiß der Mercedes-Chefingenieur.

Hohe "Dringlichkeit" das Problem zu lösen

Wolff kündigt an, dass die Mannschaft in der kurzen Pause zwischen den beiden Rennen im Simulator nun nach einer Lösung suchen will. "Wir wussten, dass Blistering ein Problem ist, das wussten wir schon in der Vorwoche", gibt Showlin zu.

Noch vor dem Rennen habe die Mercedes-Crew mit den Fahrern über das Thema gesprochen. "Wir wussten, bei welchen Temperaturen sich Blasen bilden würden. Das war also nicht neu." Was sehr wohl neu war für Mercedes: "Dass wir am stärksten vom Problem betroffen waren."

Red Bull hingegen konnte mit Max Verstappen im ersten Stint auf dem gebrauchten harten Reifen ohne Probleme auch gegen Ende hin noch Topzeiten fahren, während die Mercedes-Fahrer schon nach zehn Runden über Blasen an ihren Reifen über Boxenfunk klagten.

 

Foto: Steve Etherington / Motorsport Images

"Der Red Bull schien damit am besten umzugehen. Das müssen wir jetzt verstehen. Denn in anderen Rennen saßen alle im selben Boot." Diesmal hingegen war Mercedes von den Reifenproblemen am stärksten getroffen worden. Teamchef Wolff glaubt, dass der hohe Abtrieb dafür verantwortlich ist.

Shovlin ergänzt: "Warum waren wir die Ausreißer? Derzeit haben wir darauf noch keine Antwort." Da bereits am nächsten Wochenende wieder unter heißen Bedingungen in Spanien gefahren wird, weiß der Chefingenieur um die "Dringlichkeit", das Problem schnellstmöglich zu lösen.

"Wir werden am Dienstag hinfliegen und am Freitag schon wieder fahren. Die Wettervorhersage prophezeit 30 Grad, und die Strecke gleicht jener von Silverstone." Keine guten Aussichten also für Mercedes? "Wir sind uns im Klaren, dass, wenn wir das Problem nicht in den Griff bekommen, wir erneut am Sonntag dumm aussehen."

Pirelli-Reifen in Spanien um eine Stufe härter

Aus Ingenieurssicht sei die Herausforderung aufregend und spannend, merkt Shovlin an. Und er ist optimistisch: "Unsere Herangehensweise an Probleme hat uns bereits in der Vergangenheit sehr geholfen." Was ebenfalls helfen könnte ist die Reifenauswahl von Pirelli.

Beim Spanien-Rennen setzt der italienische Hersteller die Reifenmischungen C1 (Hard), C2 (Medium) und C3 (Soft) ein - eine Stufe härter als zuletzt im zweiten Silverstone-Rennen. "Wenn wir das Problem nicht lösen, können wir uns wohl ein wenig auf dem C1 davor verstecken."

Dennoch wird Mercedes auch mit jenen Mischungen fahren müssen, die auch in Silverstone zum Einsatz gekommen sind (C2 als Hard und C3 als Medium). "Wir haben Red Bull gesehen, die sind nicht weit weg in den Rennen, auch wenn wir auf unsere besten [Leistungen] schauen."

"Um ehrlich zu sein, wenn wir nicht vorankommen, werden wir auch in Spanien in Schwierigkeiten geraten. Daher rührt also auch die Dringlichkeit, das Ganze ein wenig in den Griff zu bekommen." Dass Mercedes die Fähigkeit hat, Probleme schnell zu lösen, hat man in der Vergangenheit bewiesen.

Nach schlechten Ergebnissen, wie etwa in Singapur oder Mexiko 2018, haben sich die Silberpfeile schnell wieder erholt. Diese schlechten Rennen haben Mercedes "mehr darüber gelehrt, wo die Leistung auf dem Auto vorhanden ist", schildert Shovlin.

"Und bei einigen [Rennen] haben wir erkannt, dass Mechanismen im Spiel sind, von denen wir nicht einmal wussten, dass sie ziemlich kritisch sind." Das seien dann in weiterer Folge "Quellen für zukünftige Entwicklungen" gewesen.

 

Das Reifenproblem in Silverstone sei allerdings nicht so einfach zu lösen, glaubt der Mercedes-Techniker. Denn: "Das Auto des Vorjahres litt nicht darunter. Und das diesjährige Auto ist im Großen und Ganzen eine Weiterentwicklung davon. Und in keinem Bereich haben wir die Philosophie drastisch verändert."

Deshalb hat Mercedes aktuell noch keine Erklärung dafür, warum das Blistering-Problem aufgetreten ist. Shovlin befürchtet, dass das Problem schon länger besteht, es nur erst jetzt zu Tage gekommen ist. "Wir sind dem am vergangenen Wochenende wohl durch das frühe Safety-Car ausgewichen, außerdem waren wir da die meiste Zeit auf dem härtesten Reifen im Rennen unterwegs."

Was Mercedes entgegenkommt, sind die großen Datenmengen, die das Team an den beiden Silverstone-Wochenende sammeln konnte. "Wir haben Daten von unterschiedlichen Streckenbedingungen, verschiedenen Mischungen - daher gibt es viel, was wir durchgehen können."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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