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Mercedes ohne Eile: Neuer Hamilton-Vertrag nur Formalität?

Schon seit Wochen liegt ein neuer Mercedes-Vertrag für Lewis Hamilton quasi unterschriftsreif vor, doch noch zögert der viermalige Weltmeister mit seiner Entscheidung

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Foto: Steve Etherington / Motorsport Images

Eigentlich ist alles klar zwischen Lewis Hamilton und Mercedes. Doch die Hauptsache fehlt noch: eine Unterschrift auf dem Papier, das die Vertragsverlängerung zwischen dem viermaligen Weltmeister und dem Silberpfeil-Werksteam besiegeln würde. Und so fragen sich Fans und Experten gleichermaßen, warum der Deal nicht schon längst eingetütet wurde. Schließlich reden Hamilton und Mercedes schon seit Wochen davon, dass eine Einigung kurz bevorstünde.

Mercedes-Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda hatte vor wenigen Tagen gegenüber 'Bild am Sonntag' schließlich erklärt, man werde "zu 110 Prozent" erneut zusammenfinden. Die Vertragsverlängerung werde "passieren", so der ehemalige Formel-1-Champion. "Wir sind uns über alles einig." Einzig Hamiltons Autogramm auf dem Kontrakt fehle noch. "Aber ob er jetzt unterschreibt oder in drei Wochen, das ist doch völlig egal", meint Lauda.

Spekulationen, Hamilton könnte mit Last-Minute-Forderungen versuchen, mehr Geld herauszuschinden, weist Lauda zurück: "Alles ist ausverhandelt, da gibt's nix mehr teurer zu machen." Warum also warten?

Hamilton selbst gibt die Antwort. Er sagt: "Die Formel 1 verändert sich und wir wissen nicht, in welche Richtung es geht." 2020 laufe das aktuelle Reglement aus. Was danach komme, sei ungewiss. "Und es geht um meine Zukunft", so der WM-Titelverteidiger. "Ich muss entscheiden, wie lange ich noch fahren will, was ich tun will. Deshalb lasse ich mir Zeit."

Hamilton: Teamwechsel ausgeschlossen?

Ein spektakulärer Wechsel zu einem anderen Rennstall stehe dabei nicht zur Debatte, sagt Hamilton. "Ich spreche mit niemandem sonst und denke auch nicht darüber nach." Er sehe einfach nicht, warum es in Sachen Vertragsverlängerung mit Mercedes jetzt schnell gehen müsse. "Ich verfüge ja noch über einen Vertrag. Und es ist schön, euch [Journalisten] weiter raten zu lassen. Ich mache mir da keinen Stress."

Was hat Hamilton auch schon zu verlieren? Mercedes wird sein Cockpit sicher nicht anderweitig vergeben. Das hat Sportchef Toto Wolff inzwischen mehrfach klargestellt. Er meint: "Wir wollen Lewis natürlich nicht verlieren. Ich glaube auch nicht, dass er woanders hin will. Alles wird gut."

Laut Wolff sei die fehlende Unterschrift nicht dem Unwillen einer Vertragspartei geschuldet oder einer Hinhaltetaktik, sondern vielmehr der Dynamik der Rennsaison 2018. "In den vergangenen Wochen hatten wir andere Prioritäten", sagt Wolff und verweist auf die für Mercedes schwierigen Rennen zu Jahresbeginn. "Vertragsangelegenheiten brauchen eben ihre Zeit. Da musst du dich reinarbeiten. Beide Seiten haben daher entschlossen, es erst einmal auf Eis zu legen. Doch es ist fast alles klar."

"Wir werden es zur richtigen Zeit wieder aufgreifen. Hoffentlich", so sagt Wolff weiter, "passiert es bald. Doch hier setzt niemand den anderen unter Druck. Wir haben keinen Termin vereinbart. Vielleicht wählen wir einen schönen Grand Prix in den nächsten Monaten aus."

Wann ist es denn so weit?

Eine konkrete Ansage bleibt aus – wohl auch, um ständigen Nachfragen vorzubeugen. Doch die gehören in dieser Saison längst zum Standardprogramm in den Mercedes-Medienrunden. Und das wiederum heizt Spekulationen an. Die Konkurrenz mischt da gerne mit. Vielleicht auch, um zusätzlich Unruhe zu stiften. Red-Bull-Teamchef Christian Horner jedenfalls meint: "Ich kann mir nur denken, dass es bei den Verzögerungen um Geld geht." Er vermute "Unsummen", schließlich führe Hamilton einen exklusiven Lebensstil. "Und als viermaliger Weltmeister ist er sicher nicht billig zu haben. Das könnte also durchaus etwas mit den Verzögerungen zu tun haben", sagt Horner.

McLaren-Boss Zak Brown sieht die Angelegenheit indes ganz entspannt: "Ich wäre schon überrascht, wenn Lewis nächstes Jahr nicht in einem Mercedes sitzen würde." Doch auch er vermutet eine finanzielle Komponente im Zeitspiel der Silberpfeile: "Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis zum Armdrücken. Und eine Seite gewinnt dann eben."

Was dabei oft vergessen wird: Auch der Vertrag von Valtteri Bottas steht zur Verlängerung an – oder eben nicht. Der finnische Rennfahrer befindet sich bei seinen eigenen Gesprächen jedoch in einem ganz anderen Stadium als Hamilton – und in einer anderen Ausgangslage. Während Hamilton uneingeschränkt der rote Teppich ausgerollt wird, muss sich Bottas seine Weiterverpflichtung verdienen und sich auf der Strecke beweisen.

Eine gewisse Erwartungshaltung an seine Person sei in der Tat vorhanden, räumt Bottas auf Nachfrage ein. "Es geht darum, wie ich im Vergleich zu Lewis dastehe und wie meine Leistung insgesamt aussieht. Es gibt aber keine magische Zahl, es geht nur um eine Steigerung. Denn eine eben solche muss her im zweiten Jahr mit dem Team. Und bisher erfülle ich die in mich gesetzten Leistungserwartungen", meint Bottas. Er bezeichnet die Saison 2018 bisher als "guten Fortschritt" im Vergleich zu 2017. "Ich bin aber noch nicht an meinem Limit angekommen."

Bottas wünscht sich neuen Mercedes-Vertrag

In der Tat ist es Bottas in den ersten Rennen gelungen, Hamilton stärker unter Druck zu setzen als bisher. Und nur viel Pech (und ein Trümmerteil) raubte ihm in Baku den Sieg. Lauda jedenfalls wirkt überzeugt: "Wenn man ihn objektiv betrachtet, ist er richtig gut unterwegs. Rosberg-artig", sagte gegenüber 'Bild am Sonntag'. Auch Wolff attestiert Bottas, besser geworden zu sein: "Er hat sich gesteigert und ist noch stärker geworden. Ich bin guter Dinge, dass da sogar noch mehr von ihm kommt."

Und Bottas selbst will natürlich bleiben, wo er ist, hat aber bislang nicht die Initiative gesucht. Dafür, so meint er, sei es noch zu früh in der Rennsaison. "Aus unserer Sicht gibt es keinen Grund, schon jetzt mit den Verhandlungen zu beginnen." Er würde jedoch nur zu gerne "langfristig" im Mercedes-Werksteam fahren. "Und es wäre klasse, wenn auch Lewis bliebe. Ich arbeite gerne mit ihm und finde es klasse, wie er mich anspornt."

Doch ob das ausreicht für die hohen Ziele von Mercedes? Formel-1-Experte Marc Surer zweifelt: "Ich habe ganz am Anfang, als er zu Mercedes kam, mal gesagt, dass Bottas kein Überflieger ist. Dazu stehe ich immer noch. Er ist ein guter Rennfahrer, absolut empfehlenswert - aber er gehört nicht zu den ganz Großen. Wann immer einer von denen - und damit meine ich Hamilton, Alonso, Vettel und Verstappen - gegen ihn kämpft, verliert er. Bottas macht einen guten Job, aber er wird nie ein Überflieger werden und immer die Nummer 2 bleiben."

Wahrscheinlich steht Hamilton auch bei der Vertragsunterschrift teamintern auf der Pole-Position.

Auch Scott Mitchell hat zu diesem Artikel beigetragen

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