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Motorwechsel: Warum Honda die Mercedes-Taktik nicht kopiert

Während Max Verstappen findet, dass fünf Startpositionen eine zu geringe Strafe sind, plant Mercedes ohnehin keine weiteren Motorwechsel mehr

Das Mercedes-Team plant für WM-Anwärter Lewis Hamilton für die letzten drei Rennen der Formel-1-Saison 2021 keinen weiteren Motorwechsel mehr. Das hat Toto Wolff vor dem Grand Prix von Katar in Doha bestätigt: "Mit diesem Motor fahren wir jetzt bis zum Ende durch", kündigt der Mercedes-Teamchef an.

Wolff räumt ein, dass es weiterhin "Fragen hinsichtlich der Zuverlässigkeit" gibt, "aber wir hoffen, dass wir darauf die richtigen Antworten gefunden haben, um bis zum Ende damit fahren zu können".

Hamilton hat in Istanbul und Sao Paulo jeweils einen neuen Motor in seinen Pool gezogen. Das sind die beiden Motoren, mit denen er die restlichen Qualifyings und Rennen bestreitet. In den Freitagstrainings kommen ältere Motoren zum Einsatz, um die Laufleistung der beiden neueren Triebwerke nicht unnötig zu beeinträchtigen. Oder einer der beiden neuen Motoren, dann aber mit gedrosselter Performance.

Denn: Je weniger ein Motor gefahren werden muss, je frischer er noch ist, desto besser für die Performance. Ein Effekt, der bei Mercedes 2021 stärker ausgeprägt zu sein scheint als in der Vergangenheit oder auch bei anderen Motorenherstellern.

"Wir haben leider unheimlich viel Verschleiß und auch Haltbarkeitsthemen", sagt Wolff im Interview mit 'Sky'. "Deswegen haben wir auch so viele neue Motoren genommen. In Brasilien eben wieder einen, und der geht am Anfang wirklich gut." (ANZEIGE: Gleich geht's los mit dem Freien Training in Katar. Wenn Du jetzt kurzentschlossen Lust hast, es live zu sehen, hol Dir ein Sky-Ticket für unkompliziertes Livestreaming ohne Receiver!)

Theoretisch hätte Mercedes die Saison auch ohne den Brasilien-Motor zu Ende fahren können: "Es gab keine technische Ursache für den Wechsel, im Sinne eines drohenden Defekts. Auch wenn diese Powerunits hart rangenommen werden und man sich natürlich nie sicher sein kann, ob nicht doch mal einer kaputtgeht", sagt Andrew Shovlin, der Leiter des Ingenieursteams an der Rennstrecke.

Klar war aber: Wenn Mercedes nochmal wechselt, dann in Brasilien - wegen des Sprintformats. "Wenn du am Samstag gewinnen kannst, holst du schon mal drei Punkte und verlierst insgesamt gesehen weniger. Und dann haben wir auch gehofft, dass man überholen und sich nach vorn arbeiten kann, was wir ja auch bewiesen haben", so Shovlin.

Nur fürs Saisonfinale einen neuen Motor zu nehmen, sei nicht sinnvoll gewesen: "Du willst dir den Motor früh genug in den Pool holen, denn wenn du es in Abu Dhabi machst, profitierst du nur ein einziges Rennen lang davon. Es gibt also ein paar Gründe. So eine Entscheidung ist nie nur schwarz und weiß, aber im Nachhinein betrachten haben wir die Strecke wohl gut gewählt."

Dass Mercedes taktisch den Motor gewechselt hat, ohne konkrete Angst vor einem Defekt, sorgt bei vielen Fans für Irritationen. Das sei nicht im Sinne des Reglements, liest man oft in Online-Fancommunitys. Dabei könnte Honda genau das Gleiche tun - doch die Japaner entscheiden sich bewusst gegen so ein Vorgehen.

Das hat aber weniger mit sportethischen Gründen zu tun. Honda würde von einem Motorwechsel schlicht und einfach weniger profitieren als Mercedes: "Die Charakteristik des Leistungsverlusts mit fortlaufender Lebensdauer ist beim Mercedes- und beim Honda-Motor unterschiedlich ", winkt Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe ab.

"Der Mercedes-Motor hat so stark an Leistung verloren, und deswegen haben sie einen neuen Motor genommen", erklärt er. "Ich gebe zu, dass sie dadurch wieder mehr Leistung haben. Auf den Geraden sind sie sehr schnell. Ich habe mich gefragt, ob sie die Disqualifikation und die Strafe kompensieren können. Das ist ihnen gelungen. Aber wir können auch Stärke zeigen."

Max Verstappen findet indes, dass die FIA die Regeln ändern sollte: "In einem WM-Jahr, in dem alle anderen deutlich langsamer sind, sollte man sich das anschauen. Beim ersten Mal musst du zehn Plätze nach hinten, danach nur noch fünf." Für ihn nicht nachvollziehbar: Für den gleichen Regelverstoß sollte es gleiche Strafen geben, meint der Red-Bull-Pilot.

"In Brasilien hat man eindeutig gesehen, dass die restlichen Teams nicht den Funken einer Chance gegen uns hatten", sagt Verstappen und meint mit "uns" Red Bull und Mercedes. Daher sei es für Hamilton leicht gewesen, die fünf Positionen Rückversetzung wettzumachen: "So eine Strafe ist dann keine wirklich große Sache."

Auf Red-Bull-Seite sei nicht geplant, noch einen frischen Motor zu holen: "Wir haben genug Teile", winkt Verstappen ab. "Wir brauchen das nicht, und wenn's nicht notwendig ist, dann tun wir's auch nicht." Denn der Unterschied zwischen einem neuen und gebrauchten Honda ist bei weitem nicht so groß wie zwischen einem neuen und gebrauchten Mercedes ...

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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