Mercedes: Revision richtete sich nicht gegen Verstappen
Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärt die Beweggründe für die Revision nach dem Rennen in Brasilien - Allgemeine Klärung stand im Vordergrund

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat erklärt, dass die Revision zur Szene zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Brasilien nicht in erster Linie dazu diente, eine Strafe gegen den Red-Bull-Piloten zu forcieren. Stattdessen sei es Mercedes darum gegangen, eine generelle Klärung solcher Szenen herbeizuführen.
"Es ging um das Grundsätzliche und die Philosophie", sagt Wolff. "Denn wenn es so stehenbleibt, bedeutet das, dass Überholmanöver auf der Außenbahn quasi unmöglich werden, weil der Innere die Kurve komplett kontrolliert", sagt Wolff weiter.
Hamilton hatte in Runde 48 des Rennens in Brasilien mit DRS-Überschuss versucht, Verstappen außenherum zu überholen. Doch der Niederländer bremste sehr spät und beförderte damit nicht nur sich selbst von der Strecke, sondern auch Hamilton, der die Lenkung aufmachen musste, um einen Unfall zu verhindern.
Wolff: Autobreite Platz gilt nicht mehr
Die Rennkommissare verzichteten anschließend auf eine Untersuchung der Szene, was Wolff in Brasilien noch als "absolute Sauerei" bezeichnete. Nachdem im Nachgang des Rennens Onboard-Aufnahmen aus Verstappens Cockpit auftauchten, die den Stewards zum Zeitpunkt der ursprünglichen Entscheidung nicht zur Verfügung standen, beantragte Mercedes eine Neubewertung der Szene.
Für Wolff ist damit eine wichtige Sache geklärt. "Vorher musste man einem Auto neben sich eine Wagenbreite Platz lassen, das ist jetzt aber nicht mehr der Fall", meint der Österreicher. Das Thema sei für ihn nun abgehakt. "Wir haben eine Entscheidung und werden uns nun, falls nötig, in den letzten Rennen daran anpassen. Einige Fahrer haben ja bereits ihre Meinung geäußert", sagt Wolff.
Wolff: Wollen keine WM-Entscheidung am grünen Tisch
Charles Leclerc etwa hatte bereits klargestellt, seine Fahrweise auch abhängig von der Entscheidung in diesem Fall umstellen zu wollen. So habe er es nach einem Zwischenfall mit Verstappen beim Österreich-Grand-Prix 2019 bereits einmal gehandhabt.
Wolff geht davon aus, dass die Entscheidung einen großen Einfluss haben werde. "Es ist für die kommenden Rennen sehr wichtig zu wissen, was geht und was nicht. Wir wollen nicht, dass die WM durch eine kontroverse Situation entschieden wird, die wieder bei den Stewards landet und enorme Polarisierung nach sich zieht", sagt Wolff.
Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um solche Entscheidungen zu treffen. "Wir wollen nicht nach Saudi-Arabien oder in Abu Dhabi, wo auch immer es zu Ende geht, wieder im Zimmer der Stewards sein oder vor das Berufungsgericht ziehen, weil sich ein Team falsch behandelt wird", sagt er.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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