Mercedes setzt auf Trocken-Set-up: "Haben ein wirklich schnelles Rennauto"
Mercedes setzte beim Set-up in Belgien auf die Risikokarte und hofft auf trockene Bedingungen im Rennen - Dann sei alles möglich, betont Toto Wolff
Die Blicke von Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Toto Wolff dürften am Sonntagmorgen nach dem Aufstehen in Spa direkt gen Himmel gewandert sein. Nichts würde sich Mercedes für das Formel-1-Rennen mehr wünschen als trockene Bedingungen.
Doch scheinbar wurden die Wünsche von Wettergott Petrus nicht erhört. Auch am Sonntagmorgen regnete es. Sollten sich die Bedingungen bis zum Rennstart nicht deutlich ändern, hat das Weltmeister-Team mit seinem Set-up-Poker wohl danebengegriffen.
Denn Mercedes entschied sich auch am Samstag vor dem Qualifying dafür, die Abstimmung eher Richtung Trockenrennen auszurichten. Zwar wurde vor der Qualifikation noch ein zusätzlicher Flügel angebracht, um auf den Regen zu reagieren, doch an der Grundausrichtung änderte das wenig.
Höchstgeschwindigkeit vs. Abtrieb
Mit kleineren Flügeln, so der Plan, ist Mercedes auf den Geraden deutlich schneller und kann damit im Zweifel leichter überholen. Dies zahlt sich in Spa-Francorchamps vor allem im ersten und dritten Sektor aus, im kurvenreichen mittleren Abschnitt hingegen wird Abtrieb verlangt. Der Nachteil in diesem Sektor könnte besonders bei Regen mit kleineren Flügeln aber zu groß sein, um ihn auf den Highspeed-Abschnitten wettzumachen.
Mercedes aber blieb bei seiner grundsätzlichen Trockenabstimmung, auch, als absehbar war, dass das Qualifying nass werden wird. Die Punkte werden schließlich erst im Rennen vergeben. Die Ausgangslage ist zumindest für Hamilton keine schlechte, der siebenmalige Weltmeister geht als Dritter hinter Max Verstappen und George Russell ins Rennen.
Wolff: Haben schnelles Auto - im Trockenen
Und genau deshalb ist Toto Wolff auch positiv gestimmt. "Ich denke, wir haben ein richtig schnelles Rennauto", so der Österreicher - unter einer Bedingung. "Wenn, ja wenn die Wetterbedingungen trocken oder nahezu trocken bleiben. Wir haben einen richtig guten Speed auf der Geraden", erklärt er.
Das eher Richtung Trockenabstimmung gewählte Set-up sei im Qualifying ein Nachteil gewesen. Valtteri Bottas wurde nur Achter und nimmt das Rennen nach seiner Strafe, die er für die von ihm ausgelöste Massenkarambolage in Ungarn erhielt, von Platz zwölf aus in Angriff.
Doch auch der Finne verfüge über die Mittel, weit nach vorne zu kommen, sofern die Bedingungen stimmen. "Er wird ein gutes Auto haben", glaubt Wolff. "Abhängig vom Wetter, denke ich, kann er solide Punkte holen und unter die besten Vier kommen", sagt Wolff.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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