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Mercedes-Strategie: Hamilton-Offset war Fahrerwunsch

Hamilton nicht direkt nach Bottas an die Box kommen zu lassen, ist Folge einer gewollten Strategie - Warum sich Mercedes von seinen Konventionen abwendet

Jahrelang war die Mercedes-Strategie ziemlich vorhersehbar: In der Regel kam der Vordermann (in der Regel Erstplatzierter) an die Box und eine Runde später der Hintermann (meist Zweitplatzierter). Doch beim Großen Preis von Großbritannien 2019 wich Mercedes von diesem Muster ab - auf Fahrerwunsch, wie Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bestätigt.

Lewis Hamilton blieb nach Valtteri Bottas' Stopp in Runde 16 noch mehrere Umläufe draußen. Eigentlich wäre er sogar gerne noch länger als Runde 20 gefahren, doch da musste er aufgrund des Safety-Cars reinkommen, was ihm letztlich den Heimsieg einbrachte. Bemerkenswert auch: Bottas bekam einen Medium-Reifen montiert, Hamilton den harten. Eigentlich glaubte Mercedes nicht, dass dieser so lange halten würde.

Die Strategie war so geplant, versichert Wolff: "In unserem Strategiemeeting am Vormittag haben die Fahrer gefragt, ob es möglich wäre, dass der Fahrer auf Platz zwei eine Offset-Strategie fahren kann. Denn wenn man beide auf den gleichen Reifen rausschickt, dann wird auch das Rennen so enden."

Offset war geplant, Einstopp nicht

"Wir waren uns nicht ganz sicher, ob es mit einer Einstoppstrategie machbar wäre. Wir dachten eher, dass es Richtung zwei Stopps geht, auch weil uns Daten auf dem harten Reifen gefehlt haben. Und genau so ist es passiert. Beide sind ein brillantes Rennen gefahren, beide hätten den Sieg verdient. In diesem Fall kam das Safety-Car zum Vorteil eines Fahrers raus."

Gerade zu Zeiten der Hamilton-Rosberg-Kriege hätte man sich manchmal etwas mehr strategische Abwechslung gewünscht. Wolff sieht das genauso: "In der Diskussion heute haben wir gesagt, wenn man beide auf den gleichen Reifen rausschickt, dann würde die erste Runde das Ergebnis festlegen. Und wir dachten, wir greifen ihren Vorschlag auf, weil das ein spannendes Rennen bieten würde."

Allerdings war es nicht so geplant, wie es letztlich ablief, wie Valtteri Bottas erklärt: "Der eigentliche Plan war zwar, dass einer von uns im zweiten Stint auf Hard gehen würde. Aber die Idee war eher Medium - Hard - Medium oder gar Medium - Hard - Soft. Einstopp war eigentlich gar nicht vorgesehen. Das war ein Fehler von uns. Medium-Hard war klar die schnellste Strategie für unser Auto. Da lernen wir draus."

Wolff bestätigt, dass man sich ansehen werde, ob die Strategie einen Fahrer unbewusst favorisiert habe. "Das wollen wir aber nicht", stellt er klar. "Natürlich haben wir dadurch mehr Erfahrung und Daten gesammelt, damit wir das in Zukunft einschätzen können, ob wir das wieder machen."

Wie die Strategie festgelegt wird

Rennsieger Hamilton gibt einen kleinen Einblick, wie die Festlegung der Strategie läuft: "Das Team geht Tausende von Simulationen verschiedenster Strategien durch. Im morgendlichen Meeting zeigt man uns eine Handvoll, vielleicht zehn verschiedene Strategien, die wir fahren könnten, wenn wir Plätze verlieren, die Plätze halten, die Plätze tauschen - all diese verschiedenen Fälle."

"Es ist natürlich immer schwierig für ein Team. Wir sind ein Team, aber wir wollen auf individueller Ebene gewinnen. Deshalb muss das Team sein Bestes geben und den am besten ausbalancierten Weg für uns beide finden. Wenn man im Qualifying vorne ist, hat man Priorität. Dann wird es schwer, das [als Zweiter] zu schlagen - außer man richtet es auf der Strecke, per Undercut oder ähnlichen Dingen."

Auch Hamilton bestätigt, dass die berechnete schnellste Strategie Medium - Medium - Hard gewesen sei, also die Strategie von Bottas. "Wir hatten entschieden, dass ich im Mittelstint den harten Reifen nehmen würde und meinen ersten bis Runde 20, 21 oder was auch immer es war, auszudehnen. Aber manchmal müssen wir selbst ein wenig Strategen sein. Deshalb arbeiten wir auch daran."

Mit Bildmaterial von LAT.

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