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Mercedes-Teamchef: Hamilton "auf gutem Weg" Schumacher zu knacken

Lewis Hamilton ist der King in Silverstone: Wie er seinen Rekordtriumph erlebt hat und was ihm dieser Sieg bedeutet - Wolff zieht Vergleich mit Michael Schumacher

Lewis Hamilton ist seit Sonntag der alleinige Rekordsieger in Silverstone. Mit sechs Siegen steht der Brite nun über Größen wie Jim Clark und Alain Prost. Der WM-Führende konnte seine Errungenschaft am Sonntag noch gar nicht realisieren. Er feierte bereits seinen siebten Triumph in der Saison 2019, nur noch elf fehlen auf Michael Schumacher.

Gibt es einen Rekord, den Hamilton in der aktuellen Bestform nicht brechen kann? "Wenn du so talentiert bist und hart arbeitest wie er und dann kommst du in ein Team, das mit dem Auto den Ton angibt, dann ist das zumindest eine gute Basis, um Erfolge einzufahren", kommentiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Auf Rekordweltmeister Michael Schumacher fehlen Hamilton nur noch zwei Titel, wobei er in dieser Saison auf dem besten Weg zu seinem sechsten ist. In der WM-Wertung liegt er nach zehn Rennen bereits 39 Punkte vor Valtteri Bottas.

Hamilton: "Es fühlt sich unglaublich an!"

Sieben Siege feierte der Brite 2019 bereits, so viele wie noch nie in den ersten zehn Rennen in der Hybrid-Ära seit 2014. Seine Siegquote von durchschnittlich 10,2 Triumphen pro Saison könnte er bereits in Belgien erfüllen. Gewinnt Hamilton gar alle Rennen bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi, dann würde er mit Schumacher gleichziehen: 91!

"Er ist bislang der Beste gewesen. Er war auf einem komplett anderen Niveau unterwegs, als alle anderen bislang", preist Wolff Schumachers Erfolge. "Es wird hart, aber Lewis ist auf einem guten Weg. Es müssen dafür aber noch mehr Siege und WM-Titel gewonnen werden, um mit Michael gleichzuziehen."

Ein Vergleich: In Kanada 2006 fuhr Schumacher sein 239. Rennen, bei genau jener Zahl steht nun auch Lewis Hamilton. Damals stand der Deutsche in seinem letzten Ferrari-Jahr bei 86 Grand-Prix-Siegen, der Brite mit seinem Silverstone-Triumph bei 80. Aufs Podium schaffte es Schumacher bis zu jenem Rennen 148 Mal, Hamilton steht bei 143.

 

Während der Deutsche seine Karriere nach 248 Rennen Ende 2006 mit Ferrari zum ersten mal beendete und in den Mercedes-Jahren (2010 bis 2012) nur ein Podium einfahren konnte, steht Hamilton noch bis Ende 2020 bei den Silberpfeilen unter Vertrag. Das bedeutet, der Brite hat noch mindestens 32 Grands Prix Zeit, um weitere Schumacher-Rekorde zu brechen.

Hamilton selbst kann gar nicht glauben, was ihm am Sonntag vor Heimpublikum gelungen ist. "Es fühlt sich unglaublich an. Ich schaue mir normalerweise nie Statistiken an", gibt er zu. Er habe den Rekorden vor dem Rennen keine Beachtung geschenkt.

"Ich versuche einfach, mein Bestmögliches abzurufen. Dann sehe ich, ob ich es erreichen kann. Es ist aber großartig, solch eine Möglichkeit zu bekommen, das zu erreichen. Bis ich ausgestiegen bin, wusste ich nicht, wie viele Rennen ich hier gewonnen habe, ob es vier oder fünf waren", muss er lächeln.

"Poesie in Bewegung": Hamilton erinnert sich an 2008

"Dann höre ich, dass es sechs Siege sind und ich hier zu den Größten gehöre", kann er es kaum glauben. Noch vor dem Rennen stand er gemeinsam mit Clark und Prost bei fünf Erfolgen, nun ist er alleiniger Rekordhalter. "Ich erinnere mich noch daran, als ich als kleiner Junge diesen Sport verfolgt und den Legenden dabei zugesehen habe", versetzt er sich zurück in die Vergangenheit.

Jetzt gehört Hamilton selbst zu den Größten seines Sports. "Ich erinnere mich noch an meinen Sieg hier, meine erste Pole. Ich meine, diese Strecke ist eine so große Herausforderung. Es ist einfach großartig, ich kann das gar nicht in Worte fassen, wie spektakulär es auf dem Kurs zu fahren ist. Speziell mit den Autos heutzutage, die so viel Abtrieb haben. Das ist ... huch - mein Onkel sagt dazu: 'Poesie in Bewegung'", schmunzelt der 34-Jährige.

"Das ist einer der besten Tage, den ich je erlebt habe." Selbst elf Jahre nach seinem ersten Heimsieg 2008 weiß Hamilton noch genau, wie sich das angefühlt hat: "Genau das gleiche Gefühl hatte ich wieder, als ich aus Brooklands rausgefahren bin Richtung Start-Ziel. Da sah ich die Menschenmenge."

Lewis Hamilton

Silverstone 2008: Hamilton gewinnt zum ersten Mal in der Heimat

Foto: LAT

Er fühlte sich an jenen Tag in seinem ersten Weltmeisterjahr zurückerinnert. "Diese Aufregung, Freude und Glück, was ich verspürte, fühlte sich genau so an wie damals." Damit will er den Fans und Beobachtern klarmachen, dass ein weiterer Sieg in Silverstone nicht einfach Routine für ihn ist.

"Ich bin schon so viele Rennen gefahren, viele denken wohl, dass man sich daran gewöhnt. Aber es fühlte sich gleich großartig an wie beim ersten Sieg." Die 140.000 begeisterten Fans, die am Sonntag an die Strecke kamen, habe zur Atmosphäre beigetragen.

Besonders wichtig war dem Briten, dass er auf dem Siegerpodest die britische Flagge zeigen konnte. "Das ist der größte Moment für jeden Athleten auf der Welt, die Flagge als Nummer eins im Heimatland hochzuhalten." Hamilton beschreibt jenen Moment als "speziell" und "unglaublich".

Mit dem Union Jack in die Auslaufrunde: Ein Bild für die Ewigkeit

Er zeigte sich nach dem Rennen außerdem überwältigt von den vielen tausenden Anhängern am Streckenrand: "Man spricht immer darüber, wie sehr einen das hochziehen kann. Und es liefert einem unglaublich viel Energie, aber damit einhergeht auch viel Verantwortung."

Denn viele Fans würden Unsummen für Tickets, Unterkunft, Fanartikel und Flaggen ausgeben, um Hamilton siegen zu sehen. "Daher will man dann für sie natürlich auch abliefern. Es geht nicht nur um einen selbst und die eigenen Fähigkeiten. Man weiß, dass man es schaffen kann, aber es geht auch ums Team."

40 Familienmitglieder und 2.000 Teammitglieder beobachteten das Rennen vor Ort und in der Fabrik unweit der Rennstrecke. "Ich bin wirklich allen Leuten sehr dankbar, die mir geholfen haben, das heute zu erreichen. Sie werden nie genau wissen, wie dankbar ich ihnen bin, aber es ist einfach wirklich großartig, Teil dieses Teams zu sein und gemeinsam die Wände einzureißen und Rekorde zu brechen."

Lewis Hamilton

Mit dem Union Jack in das Parc ferme: Bilder, die Hamilton nie vergessen wird

Foto: LAT

Denn er selbst als Fahrer sei nur ein "Glied in der Kette", der die Erfolge schließlich realisiere. Allerdings war noch nach dem Qualifying am Samstag nicht klar, ob Hamilton am Sonntag tatsächlich gewinnen würde. Vom Teamkollegen wurde er um 0,006 Sekunden geschlagen.

Doch genau diese Niederlage trieb ihn noch mehr an. "Wenn man nach Perfektion strebt und es dann aber nicht hinkriegt, und dann Zweiter wird, dann kann man immer noch stolz auf sich sein. Aber ich arbeite jedenfalls so, dass ich dann noch härter zu mir bin."

Er sei ein wenig "frustriert" gewesen nach dem Zeittraining. "Ein paar kleine Fehler" habe er eingebaut, das sei menschlich. Am Sonntag nahm er sich vor, zurückzuschlagen und etwas "Kraftvolles" in den Asphalt zu zaubern. Das ist ihm spätestens mit der schnellsten Rennrunde in der letzten Runde auf alten harten Reifen gelungen.

Schließlich krönte sich der amtierende Weltmeister mit einer anmutenden Leichtigkeit zum erneuten Sieger. In der Auslaufrunde hielt er voller stolz den Union Jack aus dem Cockpit, Silverstone bleibt Hamilton-Land. "Eines Tages werde ich zurückschauen und dieses Bild von mir im Auto mit der Flagge sehen. Ich werde bis zu meinem letzten Tag ein Lächeln im Gesicht tragen."

Mit Bildmaterial von LAT.

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