Mercedes-Teamchef Wolff: Ausscheidungs-Qualifying kommt vielleicht doch
Das neue Qualifying-Format in der Formel 1, das in Melbourne zur Riesenenttäuschung und postwendend wieder abgeschafft wurde, sei noch nicht ganz vom Tisch, sagte Toto Wolff in Australien.
Foto: XPB Images
Als „Griff ins Klo“ und den „größten Fehler, den wir je gemacht haben“, bezeichnete Niki Lauda das neue Qualifying-Format, das in Australien seine Premiere – und, wie sich später herausstellte – gleichzeitig seinen Schwanengesang feierte.
In Q3 fuhren nur noch die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ein paar Runden, in den letzten fünf Minuten war kein einziges Auto mehr auf der Strecke.
Red-Bull-Racing-Teamchef und McLaren-Rennleiter Eric Boullier entschuldigten sich anschließend sogar bei den Fans und am Sonntagvormittag wurde beschlossen, ab dem nächsten Rennen in Abu Dhabi wieder zum alten Qualifying zurückzukehren.
Trotzdem könnte das neue System mit ein paar Änderungen auf Dauer aber eine gute Idee sein, erklärte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
„Ich glaube, dass es Wege gibt, es zu optimieren, aber das braucht Zeit und eine Struktur und man muss es analysieren, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und das richtige Format zu haben“, sagte Wolff.
Sein Fahrer Lewis Hamilton glaubt, dass es ein Fehler sei, zum alten Format zurückzukehren. Er findet, dass die Formel 1 Neuerungen braucht.
„Lewis Meinung ist interessant und ich habe auch andere, ähnliche Aussagen gehört – Max Verstappen hat das gleiche gesagt: Dass es eine ganz schöne Herausforderung und verzwickt sei. Du musst auf Anhieb Leistung bringen, darfst dir keinen Lapsus erlauben, weil du rausfliegen könntest.“
„Es gibt Fahrer, die diese Herausforderung mögen – und ich glaube, dass ein Shoot-Out ein aufregendes Format ist, solange man es richtig im Fernsehen transportieren kann.“
Die Zuschauer müssten in der Lage sein, es zu verfolgen und zu verstehen. „Und das Feedback, das wir hatten war, dass das sehr schwierig ist. Entweder du schaust auf die Zeiten und nicht auf die Autos, oder es war nicht wirklich klar, wer weiter und wer raus war.“
„Über Q3 sind wir uns alle einige: Das war Müll.“
Auf Dauer könnte es aber perfektioniert werden, glaubt Wolff, jede Woche die Regeln zu ändern, sei aber sicher nicht der richtige Weg.
„Wir haben gesehen, dass es gute Seiten hatte und die Teams haben beschlossen, sich nächsten Winter damit zu beschäftigen, vielleicht schon während dieser Saison. Sie wollen analysieren, was wir tun können, um es zu optimieren und eine Lösung zu finden, die wirklich funktioniert.“
Mit Informationen von Jonathan Noble
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