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Mercedes: TV und Medien erklären "Porpoising" völlig falsch

Die langsamen Mercedes-Stopps waren kein Versagen, verrät James Allison, und spricht über die Perspektive, "in zwei bis drei Rennen" voll konkurrenzfähig zu sein

Das Mercedes-Team hat seine Fehleranalyse nach dem Formel-1-Saisonauftakt 2022 in Bahrain abgeschlossen. 0,6 Sekunden, so die Erkenntnis, fehle im Moment auf die Spitze - und mit dem "Porpoising" und den Boxenstopps wurden mindestens zwei Bereiche identifiziert, die in den nächsten Rennen besser werden müssen.

Bei den Boxenstopps, die im Schnitt um fast eine Sekunde langsamer waren als bei der unmittelbaren Konkurrenz, sehe man noch "Raum für Verbesserung", gibt Mercedes-Technikchef James Allison zu. In Panik verfällt er deswegen aber nicht, denn: "Wir sind in dieses Rennen mit einem ganz klaren Ziel gegangen, das wir im Hinterkopf hatten."

Grundsätzlich ist der Reifenwechsel 2022 für alle Boxencrews schwieriger geworden. Die Reifen sind um drei bis vier Kilogramm schwerer, die Felge ist jetzt ein Einheitsteil und die Verbindung zwischen der Mutter an der Radnabe und dem Schlagschrauber damit "nicht ideal" im Vergleich zu den Komponenten, die die Teams bis 2021 in mühsamer Kleinarbeit optimiert hatten.

Unter diesen Voraussetzungen habe man gewusst, dass es zwei Möglichkeiten gibt, an die Boxenstopps heranzugehen: "Du kannst einen Sicherheitsstopp machen, oder auch einen mit sehr schneller Wechselzeit, der aber total danebengehen kann. Das kostet dann viele Sekunden. Also sind wir mit dem Ziel ins Rennen gegangen, das Horrorszenario unbedingt zu vermeiden."

Allison erklärt weiter: "Uns war klar, dass uns das die eine oder andere Sekunde kosten kann, aber so früh in der Saison war diese konservative Herangehensweise die richtige Entscheidung, um einen Albtraum beim Boxenstopp zu verhindern." Jetzt werde man die nächsten Wochen mit Feintuning verbringen, damit der Reifenwechsel bei Mercedes wieder schneller wird.

"Porpoising" das größere Problem als die Boxenstopps

Die wahrscheinlich größte Baustelle, die das Team hat, ist aber das "Porpoising", also das "Hoppeln" des Autos als Folge eines inkonstant auftretenden "Ground-Effects". Laut Allison ist das "für unser Weiterkommen in dieser Weltmeisterschaft" ein "sehr wichtiges" Thema.

Die Mechanismen, die zu "Purpoising" führen, sagt er, seien "noch nicht vollständig verstanden" und "ganz anders als das, was Kommentatoren im Internet und auf den TV-Bildschirmen zu erklären versuchen", kritisiert Allison die Berichterstattung, die das aerodynamische Phänomen seiner Meinung nach bisher falsch dargestellt hat, zumindest in Bezug auf Mercedes.

"Wie schnell ein Team das in den Griff bekommt, ist wichtig für die Hackordnung", sagt Allison. "Uns hat's ehrlich gesagt ziemlich schlimm erwischt, und vor allem seit unserem Updatepaket beim letzten Wintertest ist das Ausmaß des 'Porpoising' ziemlich extrem."

"Wir bekommen das langsam unter Kontrolle, aber im Moment gelingt uns das nur, indem wir die Grundperformance unseres Autos kompromittieren und kleinere Probleme zulassen, um das größere Problem, das unkontrollierbare Hoppeln, einigermaßen in den Griff zu kriegen", erklärt er.

Wie viel Rundenzeit fehlt noch auf Ferrari?

Dabei hat Mercedes in Bahrain gut Schadensbegrenzung geleistet. Lewis Hamilton beendete das Rennen an dritter, George Russell an vierter Stelle. Der Ferrari-Doppelsieg war für die beiden nicht zu verhindern, aber zumindest hatte man das Glück, dass mit Red Bull ein weiterer Hauptkonkurrent eine Nullrunde anschrieb.

"In Bahrain", analysiert Allison, "haben uns auf die Schnellsten 0,6 Sekunden gefehlt. Vielleicht ein bisschen mehr. Aber wir haben halt noch viele Probleme. Das Gute ist: Für all diese Probleme gibt es Lösungen. Ja, das wird eine Herausforderung, aber ganz ehrlich: Nach den Wintertests hatte ich viel Schlimmeres befürchtet."

"Der Schritt, den wir von den Wintertests zum ersten Rennen geschafft haben, der mag für unsere Fans vielleicht nicht sichtbar gewesen sein, aber für uns intern war er das. Das ist beruhigend im Hinblick auf den Weg, der noch vor uns liegt, und die Probleme, die noch zu lösen sind. Ich bin optimistisch, dass wir bald ein konkurrenzfähiges Auto haben werden."

Das sei "eine schwierige Aufgabe", denn Mercedes habe "ein ambitioniertes Auto" entwickelt, sagt Allison und versucht's mit einer Metapher: "Einige werden sagen, dass wir mehr abgebissen haben, als wir kauen können. Aber wir waren in diesem Team immer schon gute Kauer! Wir wollen diese Probleme so rasch wie möglich lösen. Hoffentlich in den nächsten zwei bis drei Rennen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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